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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Ermittlungen zu überwachen, so gut sie konnten. Sie setzten sich mit seinem Klienten, Mr. Benny Aricia, in Verbindung, mit derselben Geschichte über mögliche Informationen. Sie riefen auch die Versicherungsgesellschaften an. In sämtlichen Fällen verwies man sie an Jack Stephano. Ich flog alle drei oder vier Monate nach Atlanta, immer von irgendeinem Ort in Europa aus, und sie teilten mir mit, was sie herausgefunden hatten.«
    »Wie hat Stephano ihn gefunden?«
    »Diese Geschichte kann ich Ihnen jetzt nicht erzählen. Das muss Patrick tun.«
    Ein weiteres schwarzes Loch, und ein ziemlich bezeichnendes obendrein. Sandy stellte seine Tasse auf den Fußboden und versuchte, die Dinge für sich zu ordnen. Er hätte es erheblich einfacher, wenn die beiden sich endlich dazu durchringen würden, ihm alles zu erzählen. Einfach mit dem Anfang beginnen und bis in die Gegenwart gehen, damit er, der Anwalt, ihnen helfen konnte, die unmittelbar vor ihnen liegende Zukunft zu bewältigen. Aber vielleicht brauchten sie ja auch keine Hilfe.
    Also wusste Patrick, wie er gefunden worden war.
    Sie reichte ihm die dicke Akte, die auf dem Tisch lag.
    »Das sind die Leute, die meinen Vater haben.«
    »Stephano?«
    »Ja. Ich bin der einzige Mensch, der weiß, wo das Geld ist, Sandy. Die Entführung meines Vaters ist eine Falle «
    »Woher weiß Stephano von Ihnen?«
    »Patrick hat es ihnen gesagt.«
    »Patrick?«
    »Ja. Sie haben doch die Brandwunden gesehen, oder etwa nicht?«
    Sandy stand auf und versuchte, auch diese Information in das für ihn immer verworrener erscheinende Bild unterzubringen. »Warum hat Patrick ihnen dann nicht gesagt wo das Geld ist?«
    »Weil er es nicht wusste.«
    »Er hat alles Ihnen übergeben?«
    »Etwas in der Art. Ich habe die Kontrolle über das Geld. Und jetzt sind sie hinter mir her, und mein armer Vater steckt mittendrin.«
    »Was soll ich tun?«
    Sie öffnete eine Schublade und holte eine ähnliche, aber etwas dünnere Akte heraus. »Hier sind Informationen über die Ermittlungen des FBI in bezug auf Patrick. Aus Gründen, die auf der Hand liegen, haben wir nicht viel herausbekommen. Der zuständige Agent in Biloxi heißt Cutter. Sobald ich erfahren hatte, dass Patrick entführt worden war, habe ich Cutter angerufen. Und damit wahrscheinlich Patrick das Leben gerettet.«
    »Langsam, schön der Reihe nach, sonst komme ich nicht mehr mit.«
    »Ich teilte Cutter mit, dass man Patrick gefunden habe und dass er in der Gewalt von Leuten sei, die für Jack Stephano arbeiteten. Wir vermuten, dass das FBI sofort zu Stephano gegangen ist und ihm gedroht hat. Dessen Mitarbeiter in Brasilien folterten Patrick und brachten ihn dabei beinahe um.
    Aufgrund des Drucks von Seiten des FBI lieferte Stephano Patrick aus.«
    Sandy hatte die Augen geschlossen und ließ sich kein Wort entgehen. »Erzählen Sie weiter.«
    »Zwei Tage später wurde Stephano in Washington verhaftet und sein Büro versiegelt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich zahle immer noch eine Menge Geld an die Leute bei Pluto. Sie sind sehr gut. Wir vermuten, dass Stephano mit dem FBI redet und gleichzeitig insgeheim mir nachstellt. Und meinem Vater.«
    »Was soll ich Cutter sagen?«
    »Zuerst erzählen Sie ihm von mir. Beschreiben Sie mich als Anwältin, die Patrick sehr nahesteht, dass ich die Entscheidungen für ihn treffe und dass ich alles weiß. Dann erzählen Sie ihm von meinem Vater.«
    »Und Sie glauben, das FBI wird Stephano unter Druck setzen?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wir haben nichts zu verlieren.«
    Es war fast ein Uhr, und sie war sehr müde. Sandy nahm die Akten an sich und ging auf die Tür zu.
    »Es gibt eine Menge, worüber wir reden müssen«, sagte sie.

    »Es wäre schön, alles zu erfahren.«
    »Lassen Sie uns einfach ein bisschen Zeit.«
    »Sie sollten sich lieber beeilen.«

    SECHSUNDZWANZIG
    Dr. Hayani begann seine morgendliche Runde um genau sieben Uhr. Da Patrick so große Probleme mit dem Schlafen hatte, schaute er jeden Morgen kurz bei ihm vorbei Normalerweise schlief sein Patient noch, obwohl er sich im Laufe des Tages oft über die katastrophalen Nächte beklagte. An diesem Morgen aber war Patrick wach und saß auf einem Stuhl vor dem Fenster. Er war lediglich mit seinen weißen Baumwoll-Boxershorts bekleidet. Er starrte auf die zugezogene Jalousie, starrte offenkundig ins Leere, weil es dort einfach nichts zu sehen gab. Der Raum war nur schwach von der Lampe neben dem Bett erhellt.
    »Patrick, sind Sie

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