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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Nummer 96-1140. Ist der Beklagte anwesend?«
    »Ja, Euer Ehren«, sagte Sandy, halb stehend.
    »Mr. Lanigan, würden Sie sich bitte erheben?« sagte Huskey. Patrick, immer noch in Handschellen, schob langsam seinen Stuhl zurück und mühte sich auf die Beine. Er war in der Taille leicht eingeknickt, Kinn und Schultern hingen herunter. Er spielte nichts vor. Das Beruhigungsmittel hatte die meisten Teile seines Körpers einschließlich seines Gehirns gelähmt.
    Er versteifte sich ein wenig.
    »Mr. Lanigan, ich habe hier eine Kopie der Anklage, die von der Grand Jury von Harrison County gegen Sie erhoben wurde und in der behauptet wird, Sie hätten einen Unbekannten ermordet, und deshalb sind Sie des vorsätzlichen Mordes angeklagt. Haben Sie die Anklage gelesen?«
    »Ja, Sir«, erklärte er, das Kinn hebend und mit so kraftvoller Stimme, wie er konnte.
    »Haben Sie sie mit Ihrem Anwalt erörtert?«
    »Ja, Sir.«
    »Und wie wollen Sie plädieren?«
    »Nicht schuldig.«
    »Ihr Plädieren auf >nicht schuldig< ist akzeptiert. Bitte, nehmen Sie wieder Platz.«
    Huskey blätterte in den vor ihm liegenden Papieren, dann fuhr er fort: »Das Gericht verfügt hiermit, einem eigenen Antrag folgend, eine Schweigepflicht für den Angeklagten, die Anwälte, die Polizei und die Ermittlungsbehörden, sämtliche Zeugen und das gesamte Gerichtspersonal. Es tritt sofort in Kraft und besteht bis zur Beendigung des Prozesses. Ich habe hier Kopien dieser Verfügung, damit alle sie lesen können. Jeder Verstoß dagegen wird als Missachtung des Gerichts angesehen und von mir scharf geahndet. Kein einziges Wort zu irgendeinem Reporter oder Journalisten ohne meine Einwilligung. Irgendwelche Fragen von seiten der Anwälte?«
    Sein Ton ließ kaum einen Zweifel daran, dass der Richter nicht nur meinte, was er sagte, sondern dass ihm auch die Vorstellung behagte, gegen Leute vorzugehen, die gegen diese Auflage verstießen. Die Anwälte sagten nichts.
    »Gut. Ich habe einen Plan für Beweisaufnahme, Anträge, Vorverfahren und Prozess ausgearbeitet. Er ist in der Gerichtskanzlei erhältlich. Sonst noch etwas?«
    Parrish erhob sich und sagte: »Nur eine Kleinigkeit, Euer Ehren. Wir würden den Angeklagten gern so bald wie möglich in unser Gefängnis überführen. Wie Sie wissen, befindet er sich zur Zeit im Militärkrankenhaus der Basis, und wir …«
    »Ich habe gerade mit seinem Arzt gesprochen, Mr. Parrish. Er steht in medizinischer Behandlung. Ich versichere Ihnen, sobald er von seinem Arzt entlassen wird, werden wir ihn ins Gefängnis von Harrison County überführen.«
    »Danke, Richter.«
    »Das Gericht vertagt sich.«
    Er wurde eiligst aus dem Gerichtssaal befördert, die Hintertreppe hinunter, in den schwarzen Suburban, während die Kameras surrten und klickten. Patrick nickte ein und verschlief die Rückfahrt ins Militärkrankenhaus.

    ACHTZEHN
    Die einzigen Verbrechen, die Stephane möglicherweise begangen hatte, waren die Entführung und Misshandlung von Patrick, aber eine Verurteilung deswegen war unwahrscheinlich. Sie waren in Südamerika geschehen, weit außerhalb der amerikanischen Gerichtsbarkeit. Die tatsächliche Misshandlung war durch andere erfolgt, darunter einige Brasilianer. Stephanos Anwalt war überzeugt, dass sie, falls es zu einem Prozess kommen sollte, den Sieg davontragen würden.
    Aber es waren Klienten in die Sache verwickelt, und ein Ruf musste gewahrt werden. Der Anwalt wusste nur zu gut, wie das FBI Leuten zusetzen konnte, ohne gegen sie Anklage zu erheben. Er riet Stephano, sich auf den Handel einzulassen - alles zu sagen, was er wusste, wofür die Regierung ihm und seinen Klienten Straffreiheit gewähren würde. Was konnte es schaden, da ihm keine sonstigen Verbrechen zur Last gelegt wurden?
    Der Anwalt bestand darauf, neben Stephano zu sitzen, während dieser seine Aussage machte. Die Vernehmung würde viele Stunden im Verlaufe mehrerer Tage beanspruchen, aber der Anwalt wollte dabeisein. Jaynes wollte, dass sie im Hoover Building erfolgte, durch seine Männer. Kaffee und Gebäck wurden serviert. Zwei Videokameras waren auf das Tischende gerichtet, an dem Stephano in Hemdsärmeln und mit dem Anwalt an seiner Seite gelassen saß.
    »Würden Sie uns bitte Ihren Namen nennen?« fragteUnderhill, der erste der Agenten, die sich mit der Lanigan-Akte vertraut gemacht hatten.
    »Jonathan Edmund Stephane. Jack.«
    »Und Ihre Firma ist?«
    »Edmund Associates.«
    »Und was tut Ihre Firma?«
    »Alles mögliche.

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