Der Perfekte Eroberer
unglücklich zu sein. Lieber solltest du dir die betreffende Frau warmhalten: Ihre Sympathiebekundungen können durchaus hilfreich sein, wenn du bei einer anderen scharfen Schnitte landen willst.
Dieser Ratschlag kommt aber gleich mit einem eingebauten Sicherheitshinweis, der auch für alle anderen Ratschläge in diesem Buch gilt: Du kannst deine gesamte positive Ausstrahlung damit ruinieren, dass du einen der Faktoren, die einer Frau wichtig sind, mit manipulativen Methoden erzeugen möchtest. Frauen sind ja auch nicht blöd, sondern haben oft sogar sehr feine Antennen. Sobald eine Frau bewusst oder unbewusst wahrnimmt, dass du nur eine Nummer abziehst, wird sie knallhart schlussfolgern: Wenn du es nötig hast, bestimmte Werte zum Schein zu erzeugen, dürften sie dir in Wirklichkeit fehlen. Dieser Eindruck wird in der Szene professioneller Verführer als Inkongruenz bezeichnet, also als mangelnde Übereinstimmung von Sein und Schein. Das macht dich wirklich unattraktiv, denn die betreffende Frau wird jetzt davon ausgehen, dass, wenn du in diesem einen Bereich unehrlich bist, sie sich auch in anderen Bereichen nicht auf den guten Eindruck verlassen kann, den du vor ihr erzeugst. Deshalb ist es wichtig, als Mann tatsächlich authentisch und stark zu werden. Wie du das erreichen kannst, auch wenn du kein Bodybuilder und kein Wirtschaftsmagnat bist, werde ich in den nächsten Kapiteln erklären.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Ein Grund, warum ich meinen Koautor Arne Hoffmann so schätze, ist, weil er in seinen Büchern und Artikeln etwas auf den Punkt gebracht hat, das ich schon lange in mir selbst gespürt habe – und später auch in den Männern, die ich coachte: Der wahre Verlierer unserer heutigen Zeit ist der Mann. Männer sind zutiefst verunsichert. Gefangen zwischen Selbstvorwürfen, was für primitive, kriegstreibende Sexbestien sie seien, und ebenso gefangen zwischen den Ansprüchen vieler Frauen. Ein Mann sollte heute nett sein, aber nicht zu nett. Familienmensch, aber auch Abenteurer. Zärtlicher Liebhaber, aber auch Tier. Hauptversorger der Familie, aber er soll gefälligst auch kochen und im Haushalt helfen. Intellektuell sein, aber auch Partylöwe. Dass Männer unter all diesen Ansprüchen zerbrechen oder sich in die Totalverweigerung zurückziehen, hat Arne eindrucksvoll belegt. Ich empfehle dir, diese Bücher zu lesen, wenn du dich näher dafür interessierst, warum du dich so fühlst, wie du dich fühlst. In diesem Buch hier, das wir gemeinsam geschrieben haben, soll es um die Befreiung der Männer aus dieser Misere gehen. Und zwar vor allem im privaten Bereich. Dem Bereich persönlicher Beziehungen zu Frauen.
Was ist männlich? Was ist unmännlich? Es scheint, als ob unsere Medien nur zwei Bilder von Männlichkeit kennen. Der eine Typ Mann bricht Genicke wie Streichhölzer,
mäht Heerscharen von Leuten mit dem Maschinengewehr um, treibt es mit jeder Frau, der er begegnet, raucht wie ein Schlot, kippt den Whisky mit einem Schluck runter und rettet nebenbei die Welt. Unzählige Actionhelden könnte man hier als Beispiel anführen.
Der andere Typus Mann ist der liebe Trotteltyp, der so gerne und oft in den sogenannten romantischen Komödien gezeigt wird. Er bekommt sein Leben nicht in den Griff, und nur durch einen glücklichen Zufall trifft er irgendwann die schöne, kluge Frau, die er am Ende des Films gewinnt – natürlich erst, nachdem er sich ausreichend selbst erniedrigt hat.
Zwei Filme möchte ich als Beispiel nennen. Der Streifen Beim ersten Mal aus dem Jahr 2007 etwa zeigt die Geschichte eines fast lebensunfähigen Losers, der durch einen Zufall im Vollsuff eine verantwortungsbewusste, aufstrebende Karrierefrau flachlegt und ihr dabei leider ein Kind macht. Halb angewidert lässt sie sich später auf ihn ein. Ihre beste Freundin gibt ihr den Tipp, man müsste sich den Mann nur richtig erziehen. Und das tut sie dann auch, mit allen Mitteln.
Im richtigen Leben würde sie ihn vielleicht durch ständige Nörgeleien und Streitereien zu einem besseren Sklaven machen und ihn irgendwann betrügen. Oder sie würde sich schnell einen reichen Langweiler angeln, damit der das Kind versorgt.
Ein anderer Film dieser Machart ist … und dann kam Polly (mit Ben Stiller und Jennifer Aniston). Die männliche Hauptfigur hat einen kleinen Hygienetick. Der Film endet damit, dass er ihr seine Liebe beweisen will, indem er auf dem Boden herumkriecht und Nüsse von der Straße isst. Auf den ersten Blick lustig.
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