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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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arbeitslos.«
    »Hattest du nicht gesagt, dass du schon arbeitslos bist?«
    »Das stimmt. Der König hat keinen Schelm mehr. Ich frage mich, zu was ihn das machen wird.«
    »Vielleicht zu einem verscherzten König?«, schlug Kaladin vor.
    »Ich werde ihm mitteilen, dass du das gesagt hast«, bemerkte Hoid. In seinen Augen glitzerte es. »Aber ich glaube, es stimmt nicht. Man kann es sich mit jemandem verscherzen, aber doch nicht selbst verscherzt sein. Was ist ein Scherz?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht eine Art von Sprengsel in deinem Kopf, das dich zu spitzzüngigen Bemerkungen treibt?«
    Hoid hielt den Kopf schräg und lachte. »Ich glaube, diese Erklärung ist so gut wie jede andere.« Er stand auf und staubte seine schwarze Hose ab.
    »Ist die Geschichte denn wahr?«, fragte Kaladin, der ebenfalls aufstand.
    »Vielleicht.«
    »Woher kennen wir sie? Sind Derethil und seine Männer zurückgekehrt? «
    »Einige Geschichten behaupten das, ja.«
    »Aber wie konnten sie es schaffen? Die Großstürme wehen nur in eine einzige Richtung.«
    »Dann vermute ich doch, dass die Geschichte eine Lüge ist.«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Nein, das habe ja auch ich gesagt. Glücklicherweise sind das die besten Lügen.«
    »Welche?«
    »Die, die ich erzähle.« Hoid lachte, trat das Feuer aus und erdrückte die letzten Kohlen unter seinem Absatz. Es hatte den Anschein, dass gar nicht genug Brennstoff vorhanden gewesen
war, um all den Rauch zu erzeugen, den Kaladin gesehen hatte.
    »Was hast du in das Feuer getan?«, fragte er. »Damit es diesen besonderen Rauch ausströmt.«
    »Nichts. Das war nur ein ganz gewöhnliches Feuer.«
    »Aber ich habe …«
    »Was du gesehen hast, gehört zu dir. Eine Geschichte lebt erst dann, wenn sie im Kopf eines anderen Gestalt annimmt.«
    »Was bedeutet diese Geschichte?«
    »Sie bedeutet das, was du willst«, sagte Hoid. »Die Aufgabe eines Geschichtenerzählers ist es nicht, dir zu sagen, was du denken sollst, sondern dir Fragen zu stellen, über die du nachdenken kannst. Das vergessen wir leider allzu oft.«
    Kaladin runzelte die Stirn und blickte nach Westen, in Richtung der Kriegslager. Nun wurden sie von Kugeln, Laternen und Kerzen erhellt. »Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen«, sagte Kaladin. »Die Uvara haben hemmungslos gemordet, solange sie den Herrscher dafür verantwortlich machen konnten. Erst als sie erkannten, dass sie niemandem die Verantwortung aufbürden konnten, haben sie Trauer gezeigt.«
    »Das ist eine der möglichen Deutungen«, sagte Hoid. »Und sogar eine sehr gute. Was ist es denn, wofür du nicht die Verantwortung übernehmen willst?«
    Kaladin fuhr zusammen. »Wie bitte?«
    »Die Menschen finden in den Geschichten immer das, wonach sie suchen, mein junger Freund.« Er griff hinter den Felsblock, holte sein Gepäck hervor und warf es sich über die Schulter. »Ich habe keine Antworten für dich. Die meiste Zeit habe ich den Eindruck, dass ich niemals irgendwelche Antworten hatte. Ich bin in dein Land gekommen, weil ich einem alten Bekannten nachjagen wollte, aber stattdessen verbringe ich die meiste Zeit damit, mich vor ihm zu verstecken.«
    »Was du vorhin gesagt hast … über mich und die Verantwortung …«

    »Das war nur eine müßige Bemerkung, sonst nichts.« Er legte die Hand auf Kaladins Schulter. »Meine Bemerkungen sind oft müßig. Ich kann sie nie dazu bringen, vernünftige Arbeit zu leisten. Ich wünschte, ich könnte meine Worte Steine schleppen lassen. Das wäre doch ein netter Anblick.« Er streckte Kaladin die dunkle Holzflöte entgegen. »Hier. Ich besitze sie schon länger, als du glauben würdest, selbst wenn ich dir die Wahrheit sagte. Nimm sie.«
    »Aber ich kann nicht darauf spielen!«
    »Dann lerne es«, sagte Hoid und drückte die Flöte in Kaladins Hand. »Wenn du es schaffst, dass die Musik zu dir zurückkehrt, dann hast du sie spielen gelernt.« Er trat ein paar Schritte zurück. »Und pass gut auf meinen verdammten Lehrling auf. Er hätte mir mitteilen sollen, dass er noch lebt. Aber vielleicht hat er befürchtet, dass ich ihn dann wieder einmal rette.«
    »Dein Lehrling?«
    »Sag ihm, dass ich ihn befördere«, meinte Hoid, der nicht stehen geblieben war. »Er ist jetzt ein richtiger Weltensänger. Pass auf, dass er nicht umgebracht wird. Ich habe zu viel wertvolle Zeit damit verbracht, ein bisschen Verstand in sein Hirn zu zwingen.«
    Sigzil, dachte Kaladin. »Ich werde ihm die Flöte geben«, rief er hinter Hoid

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