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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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was?«
    »Es stimmt«, sagte er. »Ich habe es von mehreren Feuerern gehört. Um die Seelengießer gibt es viel Dunkles und Rituelles. Es werden große Geheimnisse darum gemacht, und sie werden nicht eingesetzt, wenn andere sie sehen können. Aber in Wahrheit ist das alles nur Getue. Man zieht ihn einfach an, drückt mit der Hand gegen irgendetwas und berührt einen der Edelsteine mit dem Finger. So einfach geht das.«
    »Jasnah macht es aber anders«, sagte sie; hoffentlich klang es nicht allzu abwehrend.
    »Ja, das hat mich auch verwirrt, aber wenn man an einen Seelengießer gewöhnt ist, lernt man vermutlich, wie man ihn noch besser kontrollieren kann.« Er schüttelte den Kopf. »Mir gefällt das Geheimnisvolle nicht, das um sie herum entstanden ist. Es riecht mir zu sehr nach dem Mystizismus der alten Hierokratie. Auf diesen Pfad sollten wir uns nicht mehr begeben. Was würde es ausmachen, wenn die Leute wüssten, wie einfach ein Seelengießer zu bedienen ist? Die Grundsätze und Gaben des Allmächtigen sind oft einfach.«

    Den letzten Sätzen hatte Schallan kaum mehr zugehört. Leider hatte es den Anschein, dass Kabsal genauso unwissend war wie sie selbst. Vielleicht war er sogar noch ahnungsloser. Sie hatte es genauso versucht, wie er gesagt hatte, aber ohne jeden Erfolg. Möglicherweise hatten ihm die Feuerer, die er kannte, falsche Erklärungen gegeben.
    »Wie dem auch sei«, sagte Kabsal, »ich glaube, wir sind vom Thema abgekommen. Ihr habt mich über einen möglichen Diebstahl des Seelengießers befragt. Seid versichert, dass ich Euch niemals in eine solche Sache hineinziehen würde. Es war dumm von mir, auf diesen Gedanken zu kommen, und es ist mir vor Kurzem verboten worden, den Versuch zu wagen. Es wurde mir in der Tat befohlen, mich um Eure Seele zu kümmern, damit Ihr nicht von Jasnahs Lehren verdorben werdet. Und wenn es irgendwie möglich ist, dann sollte ich auch Jasnahs Seele retten.«
    »Das Letztere wird schwierig werden.«
    »Oh – das hatte ich noch gar nicht bemerkt«, meinte er trocken.
    Sie lächelte zwar, doch sie wusste nicht recht, was sie fühlen sollte. »Ich glaube, ich habe den Augenblick für uns verdorben, oder?«
    »Ich bin froh, dass Ihr das getan habt«, sagte er und wischte sich die Hände ab. »Ich lasse mich manchmal von meiner Begeisterung davontreiben, Schallan. Ich glaube, ich bin genauso ungeschickt darin, ein Feuerer zu sein, wie Ihr ungeschickt im Anständigsein seid. Ich möchte nicht anmaßend erscheinen. Es ist nur so, dass sich mir von der Art, wie Ihr sprecht, der Kopf dreht, und meine Zunge sagt dann einfach das, was auf ihr liegt.«
    »Und so …«
    »Und so sollten wir diesen Tag jetzt beschließen«, sagte Kabsal und stand auf. »Ich brauche Zeit zum Nachdenken.«
    Schallan erhob sich ebenfalls und hielt ihre Freihand hoch, damit Kabsal ihr half. In einem eng anliegenden Vorin-Kleid
aufzustehen, war gar nicht so einfach. Sie befanden sich in einem Teil des Gartens, in dem die Schieferborke nicht ganz so hoch wuchs, und daher konnte Schallan sehen, dass der König in ihrer Nähe vorbeiging und mit einem Feuerer mittleren Alters plauderte, der ein langes und schmales Gesicht hatte.
    Der König machte oft einen mittäglichen Spaziergang in seinem Garten. Sie winkte ihm zu, aber der freundliche Mann sah sie gar nicht. Er befand sich tief im Gespräch mit dem Feuerer. Kabsal drehte sich um, bemerkte den König ebenfalls und duckte sich.
    »Was ist los?«, fragte Schallan.
    »Der König will immer genau wissen, wo seine Feuerer sind. Er und Bruder Ixil glauben, dass ich heute Katalogisierdienst habe.«
    Sie musste lächeln. »Ihr habt Eure Arbeit im Stich gelassen, um mit mir ein Picknick zu machen?«
    »Ja.«
    »Ich war der Meinung, Ihr solltet diese Zeit mit mir verbringen«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Zum Schutz meiner Seele.«
    »Das sollte ich auch. Aber es gibt unter den Feuerern einige, die befürchten, dass ich ein wenig zu interessiert an Euch sein könnte.«
    »Sie haben Recht.«
    »Ich werde Euch morgen wieder besuchen«, sagte er und spähte noch einmal über die Schieferborkenmauer. »Vorausgesetzt, dass ich nicht den ganzen Tag katalogisieren muss – als Strafe.« Er lächelte sie an. »Wenn ich beschließen sollte, die Feuerei zu verlassen, dann ist das meine persönliche Entscheidung, die mir niemand verbieten kann – aber sie können versuchen, mich davon abzubringen.« Und schon eilte er davon, gerade als sie ihm

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