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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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verband sie.
    Als sie die Taisin sah, traute sie ihren Augen nicht. Es mussten vierzig oder fünfzig sein. Sie waren gerade mal dreißig. Vielleicht würden sie an ihnen vorbeiziehen, wenn sie sich nicht rührten? Aber gut die Hälfte war zu Fuß unterwegs. Das war mehr als seltsam. Die Taisin trennten sich doch fast nie von ihren Pferden. Außerdem wirkten die hier irgendwie kleiner als die anderen Taisin. Was aber auch daran liegen konnte, dass man Taisin selten ohne Pferd sah. Als sie näherkamen, sah sie, dass die Männer unbewaffnet waren. Und sie sahen wirklich nicht wie Taisin aus, im Schnitt waren sie mindestens zwei Köpfe kleiner, kleiner sogar als Maegrin und sie alle trugen blaue Kleidung. Waren sie Sklaven? Arbeiter? Wenn sie nur wüsste, wie sie sich im Falle eines Hinterhalts verhalten würden. Würden sie den Taisin helfen? Sie musste bald eine Entscheidung treffen, die ersten Reiter hatten fast die Stelle des Hinterhalts erreicht. Ulf blickte sie fragend an. Sie nickte nur. Sie brauchten Essen und die drei Wagen sahen zu vielversprechend aus, um sie vorbeifahren zu lassen. Außerdem musste sie einfach an diese Männer in Blau herankommen, wer wusste schon, was das alles für Möglichkeiten eröffnete. Zumindest konnten sie von ihnen einiges lernen. Falls sie sie nicht töten mussten.
    Mit der Axt in der Hand gab Sälvor das Signal zum Angriff. Ein Pfeilhagel regnete auf die Taisin nieder und forderte seinen Tribut. Die Männer sprangen auf und rannten den Hang hinunter, nur die Bogenschützen blieben zurück, die jetzt gerade dabei waren neue Pfeile aufzulegen. Doch die Taisin waren diesmal nicht so leicht zu schlagen. Sälvor konnte nur wenige Taisin sehen, die von Pfeilen getroffen aus dem Sattel fielen, während die anderen sich zur Abwehr bereit machten. Einigen weiter entfernten gelang es sogar ihre Pferde anzuspornen und so einen Gegenangriff zu starten. Auch die Attacke von der anderen Seite, die sie jetzt immer zeitverzögert starteten, überraschte sie nicht völlig. Es würde ein harter Kampf werden.
    Schnell war sie am ersten Taisin heran, der seine Keule auf ihr Schild krachen ließ. Der Schlag ließ Sälvors Arm erzittern, doch sie schlug mit voller Wucht nach dem Bein des Reiters. Genau in dem Moment machte das Pferd jedoch einen Satz nach vorne, so dass sie das Bein verfehlte und das Tier traf. Dieses wieherte laut auf und machte einen weiteren Satz, so dass sie plötzlich, inmitten des Getümmels, ohne Gegner war. Überall waren die beiden Gruppen in Einzelkämpfe verwickelt, während die Arbeiter auf dem Boden kauerten und sich nicht rührten. Immerhin das lief nach Plan.
    „Sälvor!“ Sie fuhr herum und sah sich einem unberittenen Taisin gegenüber, der gerade dabei war, zum Schlag auszuholen. Schnell sprang sie vorwärts und prallte mit dem Schild gegen ihn. Aufgrund ihres niedrigeren Schwerpunkts geriet der Taisin ins Straucheln und gab ihr so die Möglichkeit selbst zuzuschlagen. Ihr Gegner hatte sich jedoch schnell wieder gefangenen und ging, nachdem er ihren Schlag geblockt hatte, selbst wieder mit wutverzerrtem Gesicht zum Angriff über. Sälvor machte sich bereit den Schlag mit ihrem Schild abzufangen, als der Taisin, von einem Pfeil im Hals getroffen, zusammenbrach. Dann war es vorbei.
    Die Taisin lagen erschlagen auf dem Boden des Schlachtfeldes, überall zwischen den auf dem Boden kauernden Anderen, die größtenteils unverletzt schienen. Niemand von ihnen hatte sich am Kampf beteiligt.
    „Sammelt alles ein, was wir brauchen können, plündert die Wagen, schlachtet die Pferde!“
    Pferde waren zu einer ihrer wichtigsten Nahrungsquellen geworden. Wie immer mussten sie sich beeilen, jederzeit konnten weitere Taisin auftauchen. Was sollte sie bloß mit den immer noch am Boden kauernden Männern machen? Diese hatten sich seit Ende des Kampfes kein bisschen bewegt. Sie hatten keine Zeit. Ungeduldig packte sie einen der Mann am Gewand und zog ihn auf die Füße. Der schaute sie aus großen Augen angsterfüllt an:
    „Ich werde dir nicht wehtun. Du bist sicher!“
    Der Mann nickte nur. Er verstand wohl kein Wort.
    Sie deutete auf sich „Sälvor!“ und dann auf den Mann.
    „Halsim.“
    Das war ja schon mal ein Anfang. Sie bedeutete dem Mann, die anderen zum Aufstehen zu bringen und tatsächlich schien er sie verstanden zu haben, denn er fing an, in einer völlig unverständlichen Sprache den anderen Befehle zu erteilen. Oder sie zumindest zum Aufstehen zu überreden. Nach

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