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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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jetzt hatte er sie verraten.
    „Jetzt wissen wir wenigstens woran wir sind und müssen sehen, dass wir aus dieser Stadt verschwinden!“
    Das war leichter gesagt als getan. In der Stadt lebten einige tausend Menschen und allein die Krieger Sions waren ihnen an Zahl vermutlich zehnfach überlegen.
    „Können wir die Hallenwände einreißen?“
    Ulf war nicht sehr erpicht darauf, durch die Vordertür hinaus zu müssen. Inzwischen roch die Luft deutlich nach Rauch und seine Augen fingen an zu tränen. Auf einmal drehte sich Sigurd zu Ulf um:
    „Tötet die Geiseln!“
     
     
    Thomas war völlig außer Atem, als er bei der Halle ankam. Der Anblick überraschte ihn. Er hatte erwartet, Kämpfe zwischen Maegrin und seinem Volk zu sehen, aber die Maegrin schienen sich in die Halle zurückgezogen zu haben. Um sie herum standen mehrere hundert Soldaten, die meisten davon mit Bogen. Auch auf den Dächern ringsum hatten sich Krieger postiert. Früher oder später mussten die Maegrin herauskommen, das Feuer würde sie hinaustreiben.
    Warum hatten sie Streit angefangen? Sie wussten doch, dass sie unterlegen waren. Als er auf den großen Platz vor der Halle trat, sah er Sion und seine Männer auf Pferden sitzen. Allesamt in voller Rüstung wirkten sie bereit, dem Ansturm der Feinde zu begegnen. Während er beobachtete wie Sion einigen Kriegern Befehle gab, kam Thomas langsam wieder zu Atem.
    Die Maegrin konnten jeden Moment ausbrechen und auch wenn sich auf dem Platz inzwischen bestimmt dreihundert Krieger versammelt hatten und es jede Minute mehr wurden, würde es ein harter Kampf werden. Thomas wusste nur zu gut, wozu diese Männer fähig waren.
    Vielleicht ließ sich ja auch noch alles friedlich lösen? Es dürfte ja kaum im Interesse der Maegrin liegen, sich auf dem deckungslosen Vorplatz von Bogenschützen abschlachten zu lassen.
    Schnell machte er sich auf den Weg zu Sion. Aus der Halle waren unterdessen laute Rufe zu hören, aber die Tür, nach der Thomas sich immer umsah, blieb geschlossen. Er hatte Sion fast erreicht, als er Arvid sah. Er stand etwas abseits der Gruppe, im Schatten einer Hütte. Ein Soldat schien ihn von hinten festzuhalten. War er auch mit dabei? Hatten sie versucht den König zu ermorden? Aber Arvid war so begeistert von der Aussicht auf Frieden gewesen.
    Unschlüssig blieb er stehen.
    „Es ist eine Lüge, Thomas! Lüge!“
    Kaum hatte Arvid diese Worte ausgesprochen, hielt ihm der Krieger von hinten die Hand vor den Mund.
    Was meinte er damit? Hatte er nichts damit zu tun? Nun, er war ja noch am Leben. Das würde sich später klären lassen, da würde er sich dann auch für Arvid einsetzen. Jetzt musste er sich erst mal darum kümmern, dass das hier ohne Blutbad endete. Oder es zumindest versuchen. Er eilte an die Seite Sions.
    „Mein König!“
    „Thomas, was machst du denn hier?“
    Der König schien überrascht zu sein, ihn zu sehen.
    „Ich dachte ich könnte vielleicht helfen, bei den Verhandlungen?“
    „Verhandlungen? Dafür ist es leider zu spät, Thomas! Die Maegrin haben die Gastfreundschaft verletzt und dein Freund hat ihnen dabei geholfen!“
    Die Worte trafen Thomas schwer. Betroffen blickte er zu Boden. Arvid ein Verräter? Wenn er ein Verräter war, dann hatte er ihn an den Hof des Königs gebracht. War das vielleicht alles ein Trick der Maegrin gewesen, wussten sie von seiner Flucht? Hatte Arvid nur eine Rolle gespielt?
    Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Aber es war die einzige Erklärung. Er hätte vor Schmerz und Wut schreien können. Er hatte ihm vertraut, hatte ihm seine schwachsinnige Geschichte abgenommen, hatte ihn zum König gebracht und jetzt hatte er sie beide verraten und gab es noch nicht einmal zu.
    Noch nie in seinem Leben war er von einem Menschen so enttäuscht worden.
     
     
    Der Rauch begann die Halle zu füllen. Immer mehr Krieger fingen an zu husten. Alle Versuche die Außenwände mit Äxten einzuschlagen, hatten wenig gebracht. An einer Stelle hatten sie die Wand durchbrochen, nur um dann von einem Pfeilhagel begrüßt zu werden. Inzwischen brannte fast das halbe Dach. Ulf selbst war zur Untätigkeit verdammt, wie die meisten anderen.
    Eine Gestalt drängte sich durch den Rauch zu ihm durch. Am linken Arm trug sie ein Schild, in der rechten Hand ein, war das etwa ein Trinkschlauch?
    „Na, Ulf, auf unseren letzten Kampf?“
    „Arne? Warum bist du nicht bei deiner Frau?“
    „Die kann schon ganz gut auf sich selbst aufpassen.“, antwortete Arne,

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