Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
Vom Netzwerk:
über ihm. Laerte rollte zur Seite und benutzte nun seinerseits den Odem . Kleine Kieselsteine peitschten Dun ins Gesicht, der um Haaresbreite ebenfalls gestürzt wäre.
    »Du hast Grenouille geliebt, nicht wahr? Er aber hat dich immer verachtet und lachte über deine Schwäche, wenn du schliefst.«
    Wütend bedrohte Dun Laerte mit dem Schwert. Auf seinem Gesicht zeigten sich feine Blutstropfen.
    »Halt den Mund! Du lügst! Deine Falschheit stinkt zum Himmel!«
    Er stürzte vorwärts, doch Laerte brachte sich mit einem Schritt zur Seite in Sicherheit. Mit seinem Schwert traf er die Klinge des Generals, ehe er Dun ein Bein stellte und ihn zu Fall brachte.
    »Azdeki hat dich zum Narren gehalten. Ich habe dich zum Narren gehalten. Du hättest verdient, dein Leben in der Gosse zu beenden. Es wäre zu viel der Ehre, wenn ich dir hier den Gnadenstoß versetzte.«
    »Was erwartest du eigentlich von mir?«, schrie Dun und erhob sich unbeholfen. »Du kannst mich nicht brechen, und nie wirst du mir nehmen können, was ich erlebt habe!«
    »Du bist doch längst zerbrochen.«
    Dun zitterte, doch es war nicht allein die Wut. Der Entzug übernahm die Kontrolle über seine Nerven und legte sie blank. Sein Verlangen nach Wein verbrannte ihm die Eingeweide. Laerte erkannte die Verzweiflung im Blick des Generals, als dieser zum nächsten Hieb ausholte.
    Leichtfüßig wich Laerte aus. Schwitzend, gebückt und mit pfeifendem Atem blieb Dun stehen.
    »Noch ein Versuch«, provozierte Laerte und ließ sein Schwert kreisen.
    Erneut stürzte sich Dun auf ihn und hieb blindlings auf ihn ein, doch Laertes Schwert parierte mühelos jeden Streich.
    »Ich habe dir alles gegeben«, schrie der alte Mann. »Alles! Aber du hast mich verraten. Du hättest mich töten sollen. Warum hast du mich nicht getötet? Tu es wenigstens jetzt! Los! Töte mich!«
    Laerte bückte sich, versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellbogen mitten auf das Brustbein, streckte ein Bein aus und brachte ihn zu Fall. Halb betäubt stürzte der alte Mann der Länge nach auf den Hof. Laerte richtete sich über ihm auf. Duns Kopf baumelte hin und her, er schwitzte.
    »Ich werde dich nicht tötet«, antwortete Laerte mit ernster Stimme.
    Als Kind hatte er oft von dem Augenblick geträumt, in dem er seinen Meister überflügeln würde. Nachdem ihm der alte Mann jedoch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war, empfand er nur noch Mitleid. Dun hatte recht. Er hatte seinem Zögling tatsächlich alles gegeben. Auch die Würde.
    »Du kannst es«, schluchzte der alte General. »Du hast einen Drachen getötet. Du könntest mich zertreten wie eine Küchenschabe.«
    »Manchmal täuscht der Schein …«, sagte Laerte und hielt ihm die Hand hin.
    Dun betrachtete sie, zögerte aber, sie zu nehmen.
    »Vielleicht hast du nur das gesehen, was du sehen wolltest«, fuhr Laerte mit einem seltsamen Lächeln fort, das schnell wieder erlosch. »Vielleicht hat Grenouille den Mann respektiert, der ihn aus den Salinen gerettet hat.«
    Mit Tränen in den Augen starrte Dun den jungen Mann an, ehe er die dargebotene Hand ergriff. Laerte half ihm auf. Nun kreuzten die beiden Männer nicht mehr die Klingen, sondern ihre Blicke.
    »Und du willst, dass ich dich töte?«
    Niedergeschlagen wandte sich Dun ab und massierte sich den Nacken.
    »Ich habe Durst. Habt ihr Wein im Haus?«
    »Du brauchst keinen Wein.«
    Der General lachte höhnisch auf. »Lass mich wenigstens auf meine Weise sterben. Du hasst mich. Du hast mich immer gehasst.«
    »Nein. Du bist und bleibst der General, der mich den Schwertkampf gelehrt hat.«
    »Dieser General ist längst tot«, erwiderte Dun kalt. »Er ist zusammen mit Grenouille gestorben. Es war Grenouille, den ich alles lehrte, was ich wusste. Grenouille war ehrenhaft und intelligent und zeigte Leidenschaft. Nie hätte er das getan, was ich dich in Masalia habe tun sehen. Willst du mich töten, wie du es mit Enain-Cassart und Negus getan hast? Dann tu es. Vollende deine Rache. Nur deshalb hast du dich doch zu erkennen gegeben.«
    Laerte ging einen Schritt auf ihn zu, blieb aber sofort wieder stehen.
    »Und wenn es nicht so wäre, wie es aussieht?«
    Es ist unsinnig …
    »Der Drache von Kapernevic. Der rote Drache …«
    Ihr dürft ihm nicht vertrauen, Sumpfschnepfe. Er ist … nun ja … er ist dämlich!
    »… ich habe ihn nicht getötet.«
    Aladzio ist nur ein wenig anders, Grenouille. Aber sein Plan erscheint mir vernünftig.
    Langsam drehte sich Dun um, doch Laerte war bereits

Weitere Kostenlose Bücher