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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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auf Corellia abspielt. Ich weiß, wer verlorengeht und wer wiedergefunden wird, wer zum Verkauf steht und wer schon verkauft wurde – und wo jedermann seine Leichen verbuddelt hat. Auf jeden Fall hob’ ich dich im Auge behalten. Bist anscheinend ein gerissener Bursche. Bist du gerissen?«
    Han streckte sich und sah dem Mann gerade in die Augen. »Ja, Captain«, antwortete er mit bemüht fester Stimme. »Ich bin gerissen!« Er wußte im übrigen genau, daß das stimmte. Jeder, der es nicht wäre, würde nicht wie er monatelang auf der Straße überleben.
    »Gut so, Junge. Nun, ich könnte einen gerissenen Burschen gebrauchen, der für mich arbeitet. Warum kommst du nicht mit mir? Ich biete dir geregelte Mahlzeiten und einen warmen Schlafplatz.« Er grinste wieder. »Und ich wette, du würdest gerne mein Schiff sehen.« Er deutete in den dunkler werdenden Himmel.
    Han nickte eifrig. Essen? Ein Bett? Und vor allem… »Ein Raumschiff? Ja, Captain! Wenn ich groß bin, möchte ich nämlich Pilot werden!«
    Der Mann lachte und streckte ihm die Hand hin. »Na, dann mal los!«
    Han ließ die große Pranke seine Hand verschlingen, und die beiden machten sich gemeinsam auf den Weg zum Raumhafen…
    Han schüttelte bewegt den Kopf. Ich hätte damals auf keinen Fall mit ihm gehen dürfen, dachte er. Wenn ich nicht mitgegangen wäre, könnte Dewlanna jetzt noch leben…
    Aber wenn er Shrike nicht gefolgt wäre, wäre er wahrscheinlich eines Nachts in seiner Gasse erwacht und Vrelts hätten ihm Ohren und Nase abgefressen – so wie es einem der anderen »Gassenkinder«, einem Mädchen, widerfahren war, das Garris Shrike »gerettet« hatte.
    Han lächelte grimmig. Captain Shrike hatte nicht einen einzigen altruistischen Knochen im Leib. Er sammelte Kinder auf und benutzte sie, um Profit aus ihnen zu schlagen. Auf beinahe jedem Planeten, den die Glück anflog, lud Shrike eine Gruppe seiner »Geretteten« in eine Fähre und brachte sie nach unten. Dort ließ er sie unter der Aufsicht von F-8GN, einem Droiden, den er eigenhändig programmiert hatte, zurück. 8GN wies ihnen ihre »Reviere« zu und behielt sie fortan im Auge, während die Kinder als Bettler und Taschendiebe durch die Straßen zogen.
    Die kleinsten und schmächtigsten Kinder sowie die Verkrüppelten wurden als Bettler gebraucht, und das von Vrelts angeknabberte Mädchen namens Danalis hatte sich immer gut geschlagen. Shrike hatte Danalis jahrelang mit dem Versprechen zu harter Arbeit genötigt, er wolle, sobald sie ihm genug eingebracht hätte, ihr Gesicht richten lassen, so daß sie wieder menschlich aussähe.
    Doch er hatte nie Wort gehalten. Als sie ungefähr vierzehn war, hatte Danalis begriffen, daß er sein Versprechen niemals einlösen würde. Eines »Nachts« hatte sie sich in die Luftschleuse der Glück geschlichen und den Mechanismus in Gang gesetzt – ohne jedoch zuvor einen Raumanzug anzulegen. Han hatte zu der Crew gehört, die anschließend saubermachen mußte. Die Erinnerung daran ließ ihn erschauern.
    Arme Danalis. Er sah sie in seiner Vorstellung noch deutlich vor sich, wie sie eines Tages 8GN die Einkünfte aus der Bettelei aushändigte. Der Droide war aus kupferrotem Metall konstruiert und groß und spindeldürr gewesen. Er war so oft repariert worden, daß er von Flicken übersät war – kupferrote, goldene und stahlgraue Flicken sowie eine runde silbrige Ausbesserung mitten auf der Stirn –, als wäre er in immer wieder geflickte Kleider gehüllt.
    Han vernahm in seiner Erinnerung die Stimme des Droiden. Irgend etwas mit 8GNs Lautsprechern war nicht in Ordnung gewesen, und seine »Stimme« wechselte ständig von einer sonoren, salbungsvollen Tonlage zu einem schrillen, mechanischen Quietschen. Aber es spielte keine Rolle, wie der Droide sich anhörte, sie hatten seinen Worten stets ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt.
    »Nun, liebe Kinder, habt ihr alle eure Reviere zugewiesen bekommen?« Der kupferfarbene Droide drehte ein wenig eingerostet seinen Kopf auf dem pfeifenstildünnen Hals und betrachtete die acht Kinder von der Händlerglück, die vor ihm aufgereiht standen.
    Alle Kinder, einschließlich des fünf Jahre alten Han, beteuerten, daß sie selbstverständlich ihre Reviere kannten. »Sehr schön, liebe Kinder«, fuhr der Droide in seinem abwechselnd tiefen und quietschenden Tonfall fort, »dann laßt mich euch jetzt eure Aufgaben mitteilen. Padra…« Der Droide blickte auf einen kleinen Jungen herab, der kaum ein Jahr älter war als

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