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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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die winzige Nische, lächelte der junge Pilot in wilder Entschlossenheit. Ich bin frei, und das verdanke ich allein dir. Das werde ich dir nie vergessen. Wenn ich jemals die Chance erhalte, mich bei einem Mitglied deines Volkes dafür zu revanchieren, schwöre ich bei allem, was hier draußen existiert – sei es Gott, irgendeine Lebensenergie oder Macht –, keine Sekunde zu zögern.
    Han Solo nahm einen langen, tiefen Atemzug aus dem Sauerstofftornister. »Danke, Dewlanna«, sagte er leise.
    Er hoffte, sie konnte ihn hören, wo auch immer sie jetzt sein mochte.

2. Kapitel
    Ylesianische Träume
     
    Als Han aus dem erschöpften Schlaf erwachte, war er zuerst ohne jede Orientierung. Wo bin ich? fragte er sich matt. Die Erinnerung überkam ihn in raschen, brutalen Bildern: Er selbst, wie er einen Blaster hielt. Shrikes von Haß und Zorn verzerrtes Gesicht. Dewlanna, die stöhnte und einsam starb.
    Er schluckte rauh; die Kehle tat ihm weh. Dewlanna war seit seiner Kindheit, seit er acht oder neun Jahre alt war, ein Teil seines Lebens gewesen. Er erinnerte sich noch an den Tag, als sie, gemeinsam mit ihrem Gefährten Isshaddik, an Bord gekommen war. Isshaddik war wegen eines Verbrechens, über das Dewlanna niemals ein Wort verloren hatte, von der Wookiee-Heimatwelt verbannt worden. Sie war ihrem Gefährten ins Exil gefolgt und hatte alles, was sie je gekannt hatte – ihr Zuhause und ihre erwachsenen Jungen –, hinter sich gelassen.
    Ungefähr ein Jahr später war Isshaddik während einer Schmuggelfahrt nach Nar Hekka, einer der Welten im Hutt-Sektor, getötet worden. Shrike hatte Dewlanna darauf mitgeteilt, daß sie weiter als Köchin an Bord der Händlerglück arbeiten durfte, da er sich inzwischen an die Mahlzeiten gewöhnt hatte, die sie zubereitete. Dewlanna hätte nach Kashyyyk zurückkehren können – schließlich hatte sie dort kein Verbrechen begangen –, doch sie entschied sich dafür, an Bord der Glück zu bleiben.
    Wegen mir, dachte Han, während er das Mundstück des Wasserspenders im Innern seines Helms entdeckte und vorsichtig einen Zug nahm. Dann streckte er die Zunge nach ein paar Nahrungseinheiten aus und spülte sie mit einem weiteren Schluck hinunter. Das hier war zwar kein richtiges Essen, aber es würde ihn über den Tag retten. Sie ist wegen mir geblieben. Sie wollte mich vor Shrike beschützen…
    Er seufzte in der Gewißheit, die Wahrheit erkannt zu haben. Wookiees konnten die beharrlichsten und loyalsten Freunde der Galaxis sein, zumindest hatte er das gehört. Die Loyalität und Freundschaft eines Wookiee wurden einem nicht leichtfertig angetragen, doch wenn sie einmal gewährt waren, hatten sie unerschütterlich Bestand.
    Er lehnte sich in der Nische zurück und überprüfte seinen Luftvorrat. Noch zu drei Vierteln voll. Han fragte sich, wie weit die Traum wohl gekommen sein mochte, während er geschlafen hatte. In Kürze wollte er den Kontrollraum aufsuchen, um sich zu vergewissern, ob er aus den Instrumenten des Autopiloten schlau wurde.
    Hans Gedanken schweiften ab in die Vergangenheit; traurig dachte er an Dewlanna. Dann, als er sich entspannte, wandten sie sich noch früheren Tagen zu. Seine erste »richtige« Erinnerung – alles davor waren nur bedeutungslose Fragmente, Erinnerungsfetzen, die zu alt und zu verzerrt waren, um irgendeinen Sinn zu ergeben – brachte ihm den Tag zurück, an dem Garris Shrike ihn »nach Hause« auf die Händlerglück gebracht hatte.
    Der kleine Junge kauerte sich in die Einmündung der feuchten, schmutzigen Gasse und versuchte, nicht zu weinen. Dafür war er ja wohl schon zu groß, oder etwa nicht? Obwohl er fror und Hunger litt und allein war. Einen Augenblick lang fragte er sich, warum er allein war, aber es war, als würde eine große Eisentür vor diesem Gedanken ins Schloß fallen und alles dahinter verschließen. Hinter der Tür wartete Gefahr, hinter der Tür warteten… böse Dinge. Schmerz und… und.
    Der Junge schüttelte den Kopf, und das strähnige, ungewaschene Haar fiel ihm zottig ins Gesicht. Er wischte es mit einer Hand weg, die so verdreckt war, daß die natürliche Hautfarbe darunter kaum noch zum Vorschein kam. Er trug lediglich zerlumpte Hosen und eine zerrissene ärmellose Tunika, die ihm zu klein war. Er war barfuß. Hatte er eigentlich jemals Schuhe besessen?
    Es kam dem Kind vor, als könne es sich irgendwie an Schuhe erinnern. Gute, schöne Schuhe, die jemand ihm angezogen und zuzubinden geholfen hatte. Jemand, der freundlich

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