Der Pilot
vermochte er nicht zu entziffern, doch unter jedem Schriftzug sah er die Übersetzung in Basic. Ja, hier war sein Revier, alles klar!
Han atmete einmal kurz durch, dann veränderte er sein Aussehen. Eine grünhäutige Alte in einem kurzen Gewand kam auf ihn zu. »Lady«, jammerte er, katzbuckelte auf die Frau zu und streckte dabei flehend seine kleine Hand aus. »Bitte, wunderschöne, gütige Lady, ich bitte um Ihre Hilfe… um ein Almosen, nur einen kleinen Kredit. Ich hab’ sooo Hunger.«
Die schalenförmigen, kleinen grünen Ohren drehten sich in seine Richtung, dann wandte sich die Frau abrupt ab und rauschte davon.
Han murmelte einen unverständlichen wenig schmeichelhaften Ausdruck im Jargon der Schmuggler, dann machte er auf dem Absatz kehrt und wartete auf den nächsten »Treffer«…
Han schüttelte den Kopf und zwang sich, aus seinen Träumereien aufzuwachen. Es war an der Zeit, sich um das Fortkommen der Ylesianischer Traum zu kümmern.
Nachdem er sich aus seinem engen Gelaß herausgezwängt hatte, lief der junge Pilot durch die engen Gänge, bis er die Schiffsbrücke erreicht hatte. Der Astromechdroide war noch da, seine Lämpchen funkelten, als hinge er seine eigenen »Gedanken« nach. Es handelte sich um eine relativ neue R2-Einheit mit hell glänzender silberner und grüner Lackierung und einem schimmernden Kuppelkopf. Im Innern der Kuppel konnte Han geschäftig blinkende Lichter sehen. Der Droide war durch ein Kabel mit den Robotkontrollen des Schiffes verbunden.
Der R2 mußte mit einem Bewegungssensor ausgerüstet sein, denn er drehte den Kuppelkopf in Hans Richtung, als dieser in seinem Raumanzug polternd auf die Brücke gestapft kam.
Die Lämpchen des Droiden blitzten aufgeregt, als er zu »sprechen« begann, doch die Schallwellen setzten sich im Vakuum natürlich nicht fort. Han aktivierte die Kommunikationseinrichtung seines Raumanzugs, und plötzlich war der Helm von bangem Piepsen, Zwitschern und Winseln erfüllt.
»Wiiih… bliihwiiih… wiiih-rrrl-wiiih!« verkündete der Astromech in offensichtlicher Überraschung. Han blickte sich suchend nach einem Protokolldroiden um, entdeckte aber keinen. Er seufzte. Die Komeinheit des Raumanzugs würde alles, was er selbst sagte, übersetzen, aber wie sollte er ohne die Hilfe eines Dolmetschers mit dem Droiden sprechen. Wie mochte sich derjenige, der die Einheit programmiert hatte, mit dieser unterhalten haben?
Er aktivierte den Anzugkommunikator. »He, du!«
»Brrrlp… wiiih, bliii-wrrrl!« entgegnete die Einheit hilfsbereit.
Han grunzte und verfluchte den Droiden auf rodianisch, im Argot der Schmuggler und schließlich in Basic. »Und was jetzt?« knurrte er. »Wenn du doch nur ein Sprachmodul für Basic hättest.«
»Aber das habe ich, Sir«, tat der Droide sachlich kund. Die Worte kamen ausdruckslos, mechanisch, doch einwandfrei verständlich.
Han starrte die Maschine einen Augenblick lang verblüfft an, dann grinste er. »He! Das ist immerhin ein Anfang! Wie kommt’s, daß du sprechen kannst?«
»Da an Bord dieses Schiffes nicht genug Platz für einen Astromech und eine Protokolleinheit war, hat mein Master mich mit einem Sprachausgabemodul für Basic ausgerüstet, damit ich mich leichter verständlich machen kann«, antwortete der Droide.
»Na fein!« rief Han, den eine Welle der Erleichterung überlief. Er mochte Droiden nicht besonders, aber schließlich brauchte er jemanden, mit dem er reden konnte, und es konnte sich noch als dringend notwendig erweisen, daß sie beide in der Lage waren, miteinander zu kommunizieren. Durch den Weltraum zu reisen war reine Routine, doch es gab Ausnahmen.
»Ich bedaure, Sir«, fügte der Droide jetzt hinzu, »aber Sie haben sich des unerlaubten Betretens der Brücke schuldig gemacht. Sie sollten nicht hier sein.«
»Ich weiß«, erwiderte Han. »Ich fliege per Anhalter mit diesem Schiff.«
»Ich bitte um Verzeihung, aber diese Einheit ist außerstande, den von Ihnen verwendeten Ausdruck zu verstehen, Sir.«
Han belegte die R2-Einheit mit einem wenig schmeichelhaften Namen.
»Ich bitte um Verzeihung, aber diese Einheit ist außerstande.«
»Halt die Klappe!« schnauzte Han. Die R2-Einheit schwieg. Han holte tief Luft. »Okay, R2«, sagte er, »ich bin ein blinder Passagier. Existiert dieser Ausdruck in deinen Speicherbänken?«
»In der Tat, Sir.«
»Gut. Ich habe mich auf diesem Schiff versteckt, weil ich nach Ylesia will. Ich werde dort einen Job als Pilot für die ylesianischen
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