Der Pilot
intensiv. Und genauso suchen sie nach dem trickreichen Piloten Vykk Draygo, der es gestohlen hat.«
Han wandte sich ab, und Bria bemerkte, daß sich auf seinen Lippen ein ätzender Fluch formte, doch als er sich wieder zu dem Ehrlichen Toryl umdrehte, hatte er seine Selbstbeherrschung wiedergefunden. »Ich verstehe«, sagte er. »Fünftausend. Abgemacht.«
»Ja. Ich könnte mich überreden lassen, mit dem Preis noch etwas höher zu gehen, wenn Ihre Begleiterin mir Ihrer beider Geschichten erzählte«, fügte Toryl hoffnungsvoll hinzu.
»Sorry, Freund, keine Chance«, bedauerte Han. Er hob resignierend die Schulter. »In Ordnung, also fünftausend. Bar.«
»In bar«, nickte der Ehrliche Toryl.
Später an diesem Tag gingen »Janil Andrus« nebst Gattin »Drea Andrus« an Bord einer Intersystemfähre mit dem Ziel Corellia. Bria hatte sich besorgt darüber geäußert, daß sie als Mann und Frau auftraten, aber Han überzeugte sie davon, daß die SICHERHEITSALARM-Bulletins der Hutts sie als »alleinstehend« ausweisen würden. Er selbst machte sich Sorgen, ob die Hutts, da sie Brias Nachnamen kannten, wohl versuchen würden, sie aufzuspüren, doch er war sich ebenso im klaren darüber, daß die Hutts keine Szene wünschten und ihren Schwindel auf Ylesia nicht in aller Öffentlichkeit auffliegen lassen wollten. Er mußte einfach hoffen, daß sie sich dadurch davon abhalten ließen, sich offen um ihre Gefangennahme zu bemühen. Und Han dachte nicht daran, lange auf Corellia zu bleiben.
Das Paar landete am frühen Abend auf ihrer gemeinsamen Heimatwelt und erwischte eine Transkontinentalfähre zum südlichen Kontinent, wo sich das Haus der Tharen-Familie befand. Als sie die Station erreichten, die, wie Bria gesagt hatte, nur einen Fußmarsch von ihrem Zuhause entfernt war, fühlten sie sich erschöpft und schmutzig, doch sie hatten keine Möglichkeit, die Kleidung zu wechseln. Ihr einziges Gepäck war der Rucksack mit Teroenzas Schätzen.
»Also.« begann Han, der von einem Fuß auf den anderen trat und durch das Fenster der Station in den dünnen, nebeligen Nieselregen schaute. »Was nun? Suchen wir uns einen Unterschlupf für die Nacht? Oder sollen wir anrufen und sie vorwarnen?«
»Ich glaube, ich sollte besser anrufen«, entgegnete Bria. Sie hörte sich selbst unsicher an. »Warte hier.« Sie ging, um sich das Komlink des Stationsvorstehers auszuleihen. Ein paar Minuten später war sie wieder da.
Han sah, wie mitgenommen und müde sie aussah, und legte einen Arm um sie. »Na, wie ist es gelaufen?«
Sie lächelte matt. »Meine Mutter ist zuerst fast in Ohnmacht gefallen, dann hat sie angefangen, mich anzuschreien.« Sie seufzte. »Ich weiß, sie liebt mich, aber die Art, wie sie es mir zeigt, bringt mich manchmal zum Schreien. Sie will nur das Beste für mich – solange es das ist, was sie für das Beste hält.«
Han nickte und dachte zum ersten Mal im Leben, daß er vielleicht Glück gehabt hatte, sich nicht mit Eltern herumschlagen zu müssen. »Also, machen wir uns auf den Weg?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Mein Vater holt uns mit dem Schweber ab. Er wird gleich hier sein.«
Noch während sie sprach, erschien ein kostspieliger Gleiter vor der Station. Ein attraktiver, distinguiert aussehender Mann mit grauem Haar und von stämmiger Statur saß hinter den Armaturen.
Als Han und Bria auf das Fahrzeug zugingen, sprang der Mann aus dem Gleiter und umarmte seine Tochter, während er gleichzeitig lachte und weinte. Viele Augenblicke später wandte er sich Han zu, um ihm die Hand zu schütteln. »Ich bin erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte er. »Ich weiß von Bria, daß Sie sie vor. schrecklichen Dingen bewahrt haben. Ich kann Ihnen nur danken. Vielen Dank, äh.?«
»Solo, Sir«, stellte Han sich vor. »Nennen Sie mich Han.« Tharens Händedruck war fest. »Bitte. nennen Sie mich Renn, Han.«
Die Fahrt zu Brias Heim war kurz. Sie passierten eine Reihe befestigter Sicherheitstore und fuhren eine Straße hinunter, an der keine anderen Häuser zu stehen schienen. Han sah sich nach beiden Seiten um und entdeckte hohe Zäune von der Art, für die er während seiner Zeit als Einbrecher nur Spott übrig gehabt hatte. »Hier draußen leben nicht viele Leute«, konstatierte er.
»Oh, das Grundstück gehört uns«, erwiderte Renn Tharen unbekümmert. »Ich habe es vor ein paar Jahren als Pufferzone zwischen uns und unseren Nachbarn gekauft. Ich bin ein Mann, der seine Privatsphäre schätzt.«
Er lenkte das
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