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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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vorne und fügte hinzu: »Ich werde dir jetzt die Hand geben und dir aufhelfen. Komm bloß nicht auf.«
    Han stürzte sich mit einem irren Schrei kopfüber auf den Unterleib des Kopfgeldjägers.
    Dieser Mann war jünger, stärker und schneller als Shrike. Doch Han kämpfte wie ein Berserker, mit einer Kraft, die aus schierer Verzweiflung geboren war. Er hatte nichts mehr zu verlieren, und er wußte es.
    Der Kopfgeldjäger ging mit einem überraschten Aufschrei rückwärts zu Boden. Han warf sich auf ihn und ließ ein Gewitter von Schlägen auf den Mann niederprasseln. Nachdem er sich wieder gefaßt hatte, zog der Kopfgeldjäger Han den Lauf seiner Waffe über die Schläfe.
    Blut sprudelte aus der Wunde und lief Han ins linke Auge, doch der Corellianer ließ sich dadurch nicht bremsen. Er hangelte sich am Körper des anderen weiter nach oben, als wäre dieser eine Urwaldranke, und verpaßte dem Kopfgeldjäger einen Kopfstoß, knallte dem Mann die Stirn mitten auf die Nase. Han hörte und spürte, wie Knorpel brachen und in den Schädelknochen getrieben wurden. Der schrille Schrei des Mannes hallte durch die Nacht.
    Der Kopfgeldjäger fluchte und rang mit Han, schlug ihm den Blaster ins Kreuz und in die Nieren. Han packte den Arm seines Gegners und schmetterte ihn gegen den Permabeton. Die Waffe löste sich aus den Fingern und fiel zu Boden. Han versetzte dem Kopfgeldjäger noch einen Kopfstoß und achtete nicht darauf, daß seine eigene Haut dabei aufplatzte.
    »Du nimmst mich NICHT mit!« brüllte der Corellianer und stieß dem Mann abermals die Stirn ins Gesicht. Der Kopfgeldjäger nahm seine ganze Kraft zusammen, stemmte sich mit einem animalischen Schrei hoch und warf Han durch die Luft.
    Der Corellianer schlug hart auf, versuchte sich abzurollen und prallte gegen das steinerne Gehäuse, das den Turbolift beherbergte. Der Kopfgeldjäger, dessen Gesicht sich durch die gebrochene Nase und die aufgesprungenen Lippen in eine blutige Maske verwandelt hatte, raste mit Mordlust in den Augen auf Han zu.
    Han wartete bis zur allerletzten Sekunde, dann sprang er zur Seite. Als der Mann an ihm vorbeisauste, warf er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Schulter des Kopfgeldjägers.
    Der Kopf des Häschers schlug mit einem berstenden Knacken gegen die Steinmauer, dessen Echo sich in der eisigen Nacht fortzusetzen schien.
    Den Mann durchlief ein Beben, dann erschlaffte er und glitt an der Mauer entlang nach unten, um reglos auf dem Permabeton liegenzubleiben.
    Han schwankte, biß sich auf die Lippen und schluckte Galle, dann rappelte er sich auf und stolperte zu dem Mann hinüber. Zwei Finger an seinem Hals überzeugten Han davon, daß der Kopfgeldjäger genauso tot war die Garris Shrike, der ein paar Meter weiter lag, alle viere von sich streckte und mit leeren, blicklosen Augen hinauf zu den beiden Monden starrte.
    Han glitt nun seinerseits an der Mauer entlang zu Boden und blieb dort sitzen, alles drehte sich um ihn, und er fühlte sich krank und ausgelaugt. Er begann am ganzen Leib zu zittern, und der Anfall währte beinahe eine volle Minute.
    Ich muß mich zusammennehmen, dachte er dumpf. Muß denken. Denken…
    Han stand mühsam auf und kehrte schwankend zu dem Kopfgeldjäger zurück, stand über der Leiche und betrachtete sie. Der Mann war ungefähr so groß wie er selbst, und er hatte braunes Haar wie er. Ein wenig dunkler zwar als seines, doch das würde vielleicht niemandem auffallen.
    Han stieß weiße Atemwolken aus, als er an den Stiefeln des Mannes zerrte und sie ihm auszog. Langsam und methodisch stellte er sich der Aufgabe, den toten Kopfgeldjäger zu entkleiden.
    Fünf Minuten später richtete sich Han schwankend in der Kleidung des Kopfgeldjägers auf. Mit finsterer Entschlossenheit zog er der Leiche seine eigenen Sachen an: die abgetragene graue Fliegermontur, die abgewetzte Echsenlederjacke, die Stiefel. Er schob den Blaster des Kopfgeldjägers in sein Holster.
    Zum Schluß nahm er eine Handvoll Kredits und seine sämtlichen falschen IDs, steckte sie dem toten Mann in die Innentasche und verschloß die Tasche. Dann machte er auch die Jacke zu.
    Han machte sich strauchelnd und humpelnd auf die Suche nach Shrikes Blaster. Schließlich fand er ihn und ging zurück zu der Leiche. Er stellte die Waffe auf die höchste Stufe ein, zielte, wandte sich ab und schoß dem Toten mitten ins Gesicht. Als er sich hinzusehen zwang, hatte der tote Mann kein Gesicht mehr – und keine Augen.
    Und keine Netzhaut.
    Han

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