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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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möglich? Sie befanden sich auf hoher See.
    „Du solltest dich ausruhen“, versuchte Giovanni sie zu beruhigen, aber Emilia dachte nicht daran.
    „Der Hund ist hinter dieser Tür, ich bin mir ganz sicher“, stellte sie schließlich fest und schob den Riegel zurück.
    „Ich sagte dir doch, dass wir haben keine Hunde an Bord haben.“
    Emilia trat durch die Öffnung ins Dunkel. Vorsichtig tastete sie sich voran, bis sie plötzlich den Halt unter den Füßen verlor und in die Tiefe gerissen wurde. Ein gellender Schrei entrang sich ihrer Kehle. Ihr Fall dauerte an. Sie schien durch einen schier endlosen Tunnel zu stürzen. Unter ihren Füßen tauchte ein grüner Fleck auf, der schnell größer wurde und ihr mit atemberaubender Geschwindigkeit entgegenstrebte. Geradezu magisch wurde sie von ihm angezogen, bis sie kollidierten. Mit einem harten Aufprall schlug sie auf dem Boden auf. Der Schlag war so gewaltig, dass ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Sekundenlang lag sie da und rang nach Atem. Um sie herum entdeckte sie unzählige Hecken. Völlig orientierungslos brachte sie sich auf alle viere und drehte sich nach allen Seiten, bis sie in das verzerrte Gesicht eines wild gewordenen Hundes blickte.
    „Großer Gott, nein!“, stieß Emilia entsetzt aus und rannte so schnell sie nur konnte. Laut knurrend folgte ihr der Jagdhund durch die grünen Gänge, bis sie sich in ihrem langen Gewand verhedderte und zu Boden stolperte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nicht mehr ihren Seemannsanzug trug. Blitzschnell drehte sie sich herum, damit sie das wildgewordene Biest zumindest mit den Händen abwehren konnte.
    „Hilfe! Zu Hilfe!“
    Das Tier setzte gerade zum Sprung an, als ein schriller Pfiff erklang. Sofort hielt es inne und drehte sich in die Richtung, aus der es den Laut vernommen hatte. Eine Heckenwand schob sich zur Seite, und der Hund rannte schwanzwedelnd auf eine Person zu, die sich hinter den Büschen verbarg.
    Der Hund gehört dem kleinen Jungen , erinnerte sie sich. Das alles hatte sie schon einmal erlebt. Doch statt der Stimme eines jungen Burschen erklang die eines erwachsenen Mannes.
    „Bist ja ein ganz Braver.“ Emilia konnte seine Hand sehen, die den Kopf des Jagdhunds streichelte. Dann trat er hinter der Hecke hervor und kam auf sie zu.
    „Verzeiht bitte, mein Hund ist noch sehr jung. Er meint es nicht böse.“ Er half ihr auf. Nachdenklich klopfte sie sich den Schmutz von ihrem Kleid. Doch als sie ihm ins Gesicht sah, hielt sie vor Schreck den Atem an. Sie kannte diese ebenen Züge, die dunkelbraunen Haare, die sein seidiges Antlitz umschmeichelten und die geheimnisvollen Augen, die in verschiedenen Farben funkelten.
    „Ihr seid der Junge mit dem Kuchen“, sagte sie verwirrt.
    „Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, doch Ihr seid wunderschön.“
    Sie schüttelte benommen den Kopf. Was ging hier nur vor sich? Wieso war sie nicht mehr an Bord der Seaflower? Und was hatte es mit diesem Mann auf sich, zu dem sie sich – so irritierend es auch war – stark hingezogen fühlte?
    Er breitete plötzlich die Arme aus, als wollte er sie an seine Brust drücken. „Kommt doch etwas näher.“
    „Was?“ Sie sah ihn verwirrt an.
    „Näher zu mir.“ Allmählich wurde ihr die Situation unheimlich. Dass hier etwas nicht stimmte, war nicht zu übersehen.
    „In meine Arme. Traut Euch, ich beiße nicht.“
    „Ich muss gehen“, stammelte sie und torkelte durch den Gang.
    „Nein, so wartet doch. Wer seid Ihr? Verratet mir Euren Namen.“
    Er versuchte ihr zu folgen, doch die Hecken schnitten ihm den Weg ab. Emilia rannte immer schneller. Ihr Herz klopfte vor Aufregung so heftig, dass sie glaubte, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Plötzlich riss sie die Augen auf. Ihre Hängematte wackelte gefährlich. Sie konnte ihr Gewicht gerade noch rechtzeitig zur anderen Seite verlagern, um einen Sturz zu verhindern. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Finger in ihrer Vagina steckte.
    Es war nur ein Traum , stellte sie fest und zog ihn heraus. Das bedeutete, dass nichts von dem, was sie erlebt hatte, Wirklichkeit war. Der Hund hatte sie nicht angegriffen, der Mann mit den verschiedenfarbenen Augen existierte nur in ihrer Phantasie und Giovanni war noch immer der selbe Schuft. Aber es hatte ihr gefallen, ihn zu bestrafen.
     
    ***
     
    „Steh auf, du Schlafmütze!“ Wyatt hielt drohend einen Eimer mit Meerwasser über ihren Kopf.
    „Untersteh dich“, knurrte Emilia, die gerade erst die Augen aufgeschlagen

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