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Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders

Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders

Titel: Der Pistoleiro: Die wahre Geschichte eines Auftragsmörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klester Cavalcanti
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uns weitergehen«, antwortete Júlio.
    »Kommt nicht in Frage. Los, mach schon«, sagte der Offizier und zog den Jungen am Arm.
    Wortlos trat der Offizier in das Haus, in dessen Tür das Mädchen stand, zog sie an der Hand zu sich und befahl: »Geh mit meinem Freund hier. Kümmere dich um ihn, ich bezahle.«
    »In Ordnung, Delegado«, antwortete das Mädchen.
    Eine große, dickliche Frau mit blonden Haaren und einem Kopftuch kam hinter dem blau gefliesten Tresen hervor und ging auf Marra zu. Júlio sah, wie der Offizier sie mit einem Handkuss begrüßte und sogar eine kleine Verbeugung machte. Zwei andere Frauen unterhielten sich leise auf einem Sofa, dessen Bezug schon stark zerschlissen war. Das Mädchen schubste ihn in einen Sessel und setzte sich auf seinen Schoß. Júlio wusste nicht, wo er seine Hände lassen sollte.
    »Wie heißt du?«, fragte das Mädchen.
    »Júlio.«
    »Weißt du, dass du sehr gut aussiehst?«, fuhr sie fort und streichelte dem Jungen über Gesicht und Arme. Er schaute zu Boden und lächelte verlegen.
    Sie beugte sich vor, legte ihr Gesicht an Júlios Gesicht und begann, seine Brust zu streicheln. Es schien ihm nicht richtig, gleichzeitig aber gefiel ihm die Liebkosung. Er war erregt. Sie saß immer noch auf seinem Schoß und bewegte lächelnd ihre Hüften. Mit einer Hand streichelte sie sein Gesicht, seinen Hals, seine Ohren, mit der anderen sein Geschlecht. Júlio musste daran denken, wie Ritinha ihn damals so berührt hatte. Doch mit Ritinha war es anders gewesen. Sie hatte nicht diesen unanständigen Blick, nicht diesen roten Lippenstift, war nicht so aufreizend gekleidet, wie dieses Mädchen, das sich auf seinem Schoß räkelte. Er verstand nicht warum, aber das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, erregte ihn umso mehr. Irgendwann konnte Júlio ihr Höschen sehen. Es war schwarz wie der Minirock. Er konnte sich nicht mehr beherrschen und packte ihre Schenkel.
    »Lass uns aufs Zimmer gehen«, sagte sie und nahm ihn bei der Hand.
    Der Junge schaute zum Offizier, der redete noch immer mit der Frau, der das Bordell offensichtlich gehörte. Marra grinste ihm zu und nickte leicht mit dem Kopf. Sie gingen nach hinten, durch einen engen Flur mit vielen grob gezimmerten Türen. Durch die letzte Tür links traten sie in ein Zimmer, an dessen Decke nur eine gelbliche Glühbirne leuchtete. Ansonsten war es sehr dunkel. Das Mädchen sagte, er solle sich auf das Bett legen, das einzige Möbelstück in dem Raum. Júlio fand den Geruch unerträglich. Er musste die Augen zusammenkneifen und fuhr sich mit der Hand über die Nase. Durch die Ritzen der Bretterwände hörte er Geräusche und Stöhnen. Cibele – so behauptete das Mädchen zu heißen – war über ihm und löste ihren Büstenhalter. Reglos sah Júlio weiter zu, wie sie seine Hose und Unterhose mit einer einzigen Bewegung herunterzog. Er war nervös, lag wie gelähmt im Bett. Aber er war erregt.
    »Bist du noch Jungfrau?«, wollte sie wissen.
    »Nein«, antwortete der Junge und schwieg.
    »Bleib ganz ruhig.«
    Der Körper des Mädchens schien sich über seinen zu schieben. Sie küsste ihn am Hals, glitt über Brust und Bauch immer weiter nach unten. Onkel Cícero hatte immer gesagt, er sollte Ritinha dazu bringen, das mit ihm zu machen, doch er hatte sich nie getraut. Er hätte nie geglaubt, dass es ihm so viel Lust bereiten würde. Sein ganzer Körper bebte. Cibele saugte hungrig an ihm. Er schloss die Augen. Sein Atem ging schwer. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Cibele saugte nun nicht mehr, sondern rieb schnell mit der Hand auf und ab, bis der Junge glaubte, er müsse sterben.
    »War’s schön, Júlio?«, fragte sie.
    »Ja, sehr«, antwortete Júlio schwach, noch ganz außer Atem.
    Er sah, wie sie ihren Büstenhalter aufsammelte, mit einer Bewegung die Haare ordnete, ihre Sandalen anzog und sich den Rock glatt strich. Sie reichte ihm Unterhose und Hose. Er zog sich rasch an. Dann gingen sie zurück.
    »Schon fertig?«, fragte Marra, der sich noch immer mit der Besitzerin unterhielt.
    »Der Junge ist schnell, Delegado«, antwortete Cibele.
    »Das waren ja nicht einmal zehn Minuten. War’s gut, Júlio?«, fuhr Marra fort.
    Der Junge nickte. Carlos Marra nahm einen Schluck aus seinem Bierglas und fragte die Besitzerin, was er schuldig sei.
    »Das Bier geht aufs Haus, das Mädchen macht zehn Cruzeiros«, antwortete sie.
    »Das ist zu teuer. Ich zahle fünf«, sagte der Offizier, zog einen Schein aus der Tasche und legte ihn auf den

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