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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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wehmütig.
    Jeff war so verdattert, daß er kein Wort herausbrachte. Er starrte auf sein Tablett.
    „Schau mich an, mein lieber Jeff“, sagte Amanda.
    Er tat es, und sie lächelte ihn an. Ein warmes, verständnisvolles, beinahe liebevolles Lächeln. Beinahe.
    „Jeff, so etwas macht jeder einmal durch. Ich weiß, es tut weh, aber nicht sehr lange…“
    „Aber ich liebe Sie“, platzte er heraus.
    „Ich weiß“, sagte sie. „Und ich liebe dich auch, auf eine ganz besondere Art. Die Menschen brauchen sich nicht zu schämen, wenn sie einander lieben. Aber du weißt so gut wie ich, daß wir nicht unser ganzes Leben lang zusammen bleiben werden. Es ist nicht diese Art Liebe.“
    „Ich… ich weiß nicht…“
    „Aber ich weiß es“, sagte sie sanft.
    „Mein Vater war ganz unglaublich und hat sich furchtbar aufgeregt…“
    „Natürlich. Väter sind nun mal so. Warte nur ab, bis sich dein Sohn in eine ältere Frau verknallt!“
    „Ach, Unsinn…“
    Sie lachte. „Na, du wirst schon sehen. Eines Tages triffst du das Mädchen, mit dem du dein ganzes Leben verbringen möchtest. Und du wirst Kinder haben, und dann bist du der Vater. Vergiß nicht den heutigen Tag, wenn es einmal soweit ist.“
    Er blickte sie an. „Ich glaube, ich habe mich ziemlich blöd benommen.“
    „Du warst ganz süß. Wenn sich irgend jemand blöde benommen hat, dann ich. Doppelt blöd sogar.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Nun…“, sagte sie zögernd, dann fuhr sie fort: „Erstens hätte ich merken müssen, was in dir vorging, als du unbedingt eine Aufnahme von mir machen wolltest. Und zweitens… nun ja, ich hätte merken müssen, was ich meinerseits die ganze Zeit über für Bernie empfand.“
    „Dr. Carbo?“
    Amanda nickte langsam. „Ich habe sehr viel für ihn übrig. Und er anscheinend auch für mich.“
    „Ach!“
    „Du bist doch nicht eifersüchtig, oder?“ Sie sah ihn scharf an.
    „Ich… weiß nicht.“
    „Ich hätte es gern, wenn wir drei wieder zusammen arbeiteten. Weiß Gott, wir können dort unten jeden Helfer brauchen.“
    Jeff nickte. „Bei mir ist alles klar.“ Er grinste fast schon wieder. „Ich glaube, ich komme drüber weg.“
    „Aber sicher“, sagte Amanda. „Du machst das schon.“
    „Ja“, antwortete Jeff. Im Augenblick fühlte er sich freilich noch nicht besonders wohl in seiner Haut. Aber tief in seinem Innern wußte er, daß Amanda recht hatte.
    Am selben Abend beim Essen erfuhr Jeff von seinem Vater, daß er sich bei Tagesanbruch im Kontaktzentrum melden solle. Jeff sagte zu. Er wollte eigentlich noch etwas sagen, aber er wußte nicht recht, wie er anfangen sollte.
    Sein Vater brach das Schweigen. Er sagte mit sehr ernster Stimme: „Wir brauchen dich. Du bist der beste Kontaktmann, den wir haben.“
    Jeff blickte schnell zu seiner Mutter hinüber. Sie sagte nichts, doch ihre Augen leuchteten hell und hoffnungsvoll.
    „Ich… werde mir alle Mühe geben.“
    „Mehr kann niemand von dir verlangen.“
    Jeff nickte und grinste, und er kam sich auf einmal sehr albern vor. Er konzentrierte sich ganz auf das Essen, das vor ihm stand, und merkte, daß er seit vielen Tagen zum erstenmal wieder richtigen Appetit hatte.
    Zuerst hatte er ein komisches Gefühl.
    Crown war… anders. Hungrig, wie gewöhnlich. Nein, mehr als gewöhnlich. Hungriger, müder, verschlossener.
    Die Affen standen offensichtlich kurz vor dem Wahnsinn. Jeder Instinkt drängte sie, wegzulaufen, nach Süden zu ziehen, aus diesem Land der kalten, fremdartigen, todbringenden Maschinen zu fliehen. Aber sie wurden vom kreisenden Raumschiff aus unter eiserner Kontrolle gehalten und gezwungen, im Camp am Meeresstrand zu bleiben. Bleiben und arbeiten. Bleiben und arbeiten und frieren und sterben.
    Die Katzenwölfe hielten sich in einiger Entfernung vom Camp auf, weit oben am Strand. Sie begaben sich nur dann in die Nähe der Baracken und Maschinen, wenn es sich ganz und gar nicht vermeiden ließ.
    An diesem Morgen setzte sich Crown von den anderen Katzenwölfen ab – die merklich magerer und knochiger aussahen, als Jeff sie in Erinnerung hatte – und trottete in südlicher Richtung davon.
    Die Fähre mit dem Futter ist sicher gelandet. Er muß sie jetzt nur noch finden.
    Es dauerte weniger als eine halbe Stunde. Die Kapsel lag in der seichten Hochwasserbrandung, halb unter Wasser. Zum Glück befand sich die Luke, die sich bei der Landung automatisch geöffnet hatte, über dem Wasser.
    Aber die Wellen kamen ihr gefährlich nahe, und

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