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Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Poliziotto tappt im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uli T. Swidler
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den Kopf, als handelte es sich um einen Sturzhelm. Zum Glück schwieg er, denn eines war sicher: ein falsches Wort, und Roberto würde ihn bei voller Fahrt hinauswerfen.
    Seinen ohnehin schon umfangreichen Tagesplan musste Roberto gleich um zwei Punkte erweitern: Zuallererst musste er bei Talia vorbeischauen, um Grubers Alibi zu überprüfen. Und dann musste er alle Bars aufsuchen, die nach Mitternacht geöffnet hatten. Gruber hatte recht. Warum hatte Ruggero sich noch eine Stunde nach der Verabredung mit Gruber in der kalten, nebeligen Stadt herumgetrieben? Ruggero war nicht der Typ, der nachts durch die Straßen streifte und sein Leben Revue passieren ließ. Und von der Le Tre Piante zur Via dei Fornari braucht man allenfalls fünf Minuten. Was hatte er in der Zwischenzeit gemacht?

[zur Inhaltsübersicht]
    15.
    «Was hast du mit diesem Deutschen zu schaffen, Talia?»
    «Du meinst Thilo?» Talia wischte Roberto den Lippenstift von seiner Wange, den ihr Begrüßungskuss hinterlassen hatte.
    Roberto nickte, so grimmig er konnte.
    «Ich war neugierig, wie deutsche Männer ticken», rief Talia. «Mehr nicht. Weißt du, mein Typ ist er nicht. Zu alt.»
    «Und sonst wäre er es, oder wie?»
    «Er erschien mir ein wenig kurzatmig.» Talia registrierte Robertos bösen Blick. «Außerdem zu überheblich. Zu selbstsicher. Zu sehr von sich eingenommen.»
    «Klingt sehrrr spannend», tönte es aus der Küche, wo Fidel für Talia Orangen, eine halbe Ananas, zwei Bananen und etwas Sahne zu einem Vitamintrunk schredderte, um sie zu einer – für sie – derart frühen Morgenstunde auf Trab zu bringen. Da sie jede Nacht unzählige caffè und Diet Cokes zu sich nahm, war bei ihr mit Koffein nichts zu machen.
    «Das ist nicht spannend», beschied Roberto, «das ist zum Kotzen. Gruber ist die personifizierte Pest. Wahrscheinlich macht er auf Golem, um die Leute in Angst und Schrecken zu versetzen und sich so irgendwelche Vorteile zu ergattern.»
    Fidel leckte sich nachdenklich den Saft von den Fingern.
    «War er es nicht, der dieses Golem-Ding gestartet hat?», flüsterte Talia und deutete auf Franco, der in ihrem Wohnzimmer auf einer afrikanischen Knochenflöte improvisierte, die sie letztes Jahr auf einer Safari durch den Serengeti-Nationalpark von einem jungen Massai-Krieger geschenkt bekommen hatte.
    Da hat sie recht, dachte Roberto, ohne Francos Golem-Geschwätz hätte er es nur mit einem nächtlichen Überfall mit tödlichem Ausgang zu tun.
    «Und was die Uhrzeit betrifft, Robertino, da sagt Thilo die Wahrheit», bestätigte Talia. «Tut mir leid. Du weißt, wie gerne ich dir helfen würde. Gerade jetzt, wo du mannhaft unsere Erbschaft rettest!» Sie lachte heiser und ließ einen großen Schluck von Fidels dickflüssiger Pampe in ihren Mund fließen.
    Malpomena. Roberto spürte ein unbehagliches Ziehen im Nacken. Wenn er nicht aufpasste, würde daraus wieder ein veritabler Kopfschmerz werden. Einen Nachkommen zeugen. Wie sollte das gehen? Sie waren Freunde, einfach nur Freunde, fast ein Leben lang. Vielleicht sollte er Malpomena in der Angelegenheit schlicht und einfach seine Unterstützung verweigern. Aber sie würde das sehr persönlich nehmen, da war er sich absolut sicher. Sie würde sich zurückgestoßen fühlen, als Mensch, als Freundin und eben auch als Frau. Sie würde in ein tiefes Loch der Verbitterung und Enttäuschung fallen, und er würde sich tagelang um sie bemühen müssen, um ihr Gleichgewicht wiederherzustellen. Sie würde ihn zappeln lassen. Und er würde sich daraufhin noch mehr um sie bemühen müssen. Am Ende würde auf ihrer Freundschaft womöglich ein unauslöschbarer Makel lasten.
    «Tu’s nicht», grinste Talia ihn an, als hätte er laut gedacht.
    «Sieh es positiv», ergänzte Fidel. «Du kommst zum Schuss ohne lästiges Anbaggerrrn.»
    «Fidel!» Talia tat entrüstet.
    «Juan!» Roberto war entrüstet.
    Fidel zog die Schultern hoch und lachte kubanisch, was nichts anderes bedeutete als: Wir Kubaner lassen uns von nichts die Laune verderben, und wenn der Rum ausverkauft ist, essen wir eben eine Mango und tanzen eine Rumba. Roberto hatte das unangenehme Gefühl, dass auf ihn schon Wetten gesetzt wurden, zehn zu eins, dass er die Nachwuchsangelegenheit nicht geregelt bekam.
    «Ich würde tatsächlich alle Bars abklappern, die nach Mitternacht geöffnet sind», schlug Talia vor. «So viele sind das in diesem winzigen Städtchen nicht.»
    «Wenn du willst, begleite ich dich», ergänzte Fidel.
    «Sehr

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