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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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kleineres.«
    Martin Beck stand auf. Märd erhob sich ebenfalls.
    Er kam blitzschnell auf die Füße und streckte seine großen Pranken aus.
    »Wenn jemand Sigbrit was angetan hat, dann überlassen Sie den mir. Ich werde ihn m Stücke reißen. Die hier haben so was schon öfter gemacht.«
    Martin Beck blickte auf die Hände.
    »Sie sollten vielleicht noch mal darüber nachdenken, was Sie am 17. getan haben, Kapitän Märd. Das Alibi da scheint nicht viel wert zu sein.«
    »Alibi«, fragte Märd höhnisch, »wozu?«
    Er ging mit langen Schritten durchs Zimmer und öffnete die Haustür.
    »Fahren Sie zur Hölle, aber dalli, ehe ich richtig wütend werde.«
    »Auf Wiedersehen, Kapitän Märd«, sagte Martin Beck höflich.
    Als er das Gesicht des Mannes im hellen Tageslicht sah, bemerkte er, daß die Augäpfel eine ungesunde gelbe Farbe hatten.
    »Kairatte«, rief Märd und schlug die Tür mit lautem Krachen zu.
    Martin Beck ging ungefähr hundert Meter in Richtung Innenstadt. Dann drehte er sich um und ging auf den Hafen zu. Als er zum Hotel Savoy kam, ging er hinein und setzte sich an die Bar.
    »Guten Tag«, begrüßte ihn der Barkeeper. Martin Beck nickte und bestellte einen Whisky.
    »Mit Eiswasser, wie üblich?«
    Martin Beck nickte wieder.
    Er war seit vier Jahren nicht mehr in der Bar gewesen. Es gab offenbar Leute mit gutem Personengedächtnis.
    Lange saß er über seinem Glas und dachte nach.
    Er war nicht sicher, was er von der Sache halten sollte. Ab und zu schien es ihm, als ob Märd ihn auf irgendeine Weise reingelegt hatte, aber er konnte sich nicht vorstellen, womit.
    Entweder war Märd in jeder Hinsicht aufrichtig gewesen oder auch gekonnt listig. Jedenfalls hatte er für einen Mörder viel zuviel geredet. Nach einer Weile begann er, an andere Dinge zu denken. Er hatte das Hotel von verschiedenen Anlässen her in Erinnerung, und mindestens einer davon war schön gewesen.
    Er bestellte noch einen Whisky.
    Als er ausgetrunken hatte, bezahlte er und ging, überquerte den Kanal und lief auf die Reihe der Taxis zu, die vor dem Hauptbahnhof standen. Er stieg in das erste ein und sagte nur: »Anderslöv.«
    Mit dem Taxi dauerte die Fahrt genau 29 Minuten.
    Am Abend rief Kollberg aus einem Ort an, der Jät hieß.
    »Ich habe den ganzen Tag über versucht, dich zu erreichen. Wo bist du denn gewesen?«
    »In Malmö.«
    »Bei Per Mänsson?«
    »Unter anderem. Und wo bist du selbst?«
    »Ich habe bei einem alten Freund in Växjö reingesehen. Er hat ein Sommerhaus hier am Äsnen mit Zugang zum See und Sauna und so weiter. Bist du böse, wenn ich erst morgen komme?«
    »Bleib da und genieße die Sauna. Kann man um diese Jahreszeit noch im Äsnen baden?«
    »Ich will es jedenfalls versuchen, nach der Sauna. Rat mal, was wir anschließend essen werden?«
    Martin Beck lächelte und antwortete nicht ganz ehrlich: »Das kann ich nicht. Was denn?«
    »Krebse!«
    Kollberg hörte sich an wie ein Kind kurz vor der Bescherung am Heiligen Abend.
    »Scheint ein guter Freund zu sein. Wir sehen uns dann morgen. Hej.« Er legte den Hörer auf und ging zurück in sein Zimmer. Stellte sich ans Fenster und blickte in den Garten hinaus und auf den Lichtschein, der aus dem Speisesaal auf den Kiesweg und den Rasen fiel. Er war nicht hungrig und hatte keine Lust hinunterzugehen. Nöjd war bei seinem Bruder in Källstorp, und außerihm kannte er niemanden in Anderslöv, mit dem er den Abend verbringen konnte. Folke Bengtsson konnte warten, bis Kollberg kam, und im übrigen hatte er an diesem Tag genug geredet. Rhea war bei Freunden auf dem Land, hatte sie gesagt, er konnte sie also nicht anrufen, und ein Spaziergang durch den Ort lockte ihn nicht. Er entschied sich schließlich für die einzige Möglichkeit: das Bett und das Buch über die Normandie.
    Kollberg erschien erst am Sonntagnachmittag. Den Krebsen war ein nicht ganz kleines Quantum Alkohol gefolgt, das erst wieder durch Sauna und kalte Bäder aus dem Körper gejagt werden mußte, ehe er sich mit gutem Gewissen und alkoholfreiem Blut hinters Lenkrad setzen konnte.
    Gegen Abend bereiteten sie in Nöjds Küche gemeinsam ein Abendessen, und wie Martin Beck erwartet hatte, freundeten sich Nöjd und Kollberg sofort an.
    Gleich am Montagfrüh übernahm Nöjd wieder seine Aufgabe als Fremdenführer, und Kollberg verbarg nicht seine Anerkennung, sowohl für den gesprächigen Nöjd als auch für seine schöne Heimat. Martin Beck saß zusammen mit Timmy auf dem Rücksitz und kämpfte gegen

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