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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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das verspreche ich.«
    »Ja, ja. Du bist da, wenn du da bist. Hau jetzt ab, ich sehe doch, wie es dir unter den Nägeln brennt.«
    Das brauchte sie ihm nicht zweimal zu sagen.
     
    Als er gut zwanzig Minuten später das Revier betrat, saßen die anderen im Pausenraum und tranken ihren Morgenkaffee.
    Schuldbewußt mußte er sich eingestehen, daß es wohl etwas später geworden war, als er vorgehabt hatte.
    »Grüß dich, Hedström, hast du heute vergessen, den Wecker zu stellen, oder?«
    Ernst, dessen Selbstvertrauen nach dem gestrigen Tag vollständig wiederhergestellt war, gab sich so anmaßend, wie er es nur wagte.
    »Also das war wohl eher ein kleiner Ausgleich für all die Überstunden. Es war auch nötig, sich mal um die eigene Partnerin zu kümmern«, sagte Patrik und blinzelte Annika zu, die ihren Platz in der Rezeption ein Weilchen im Stich gelassen hatte.
    »Ja, das sind wohl die Privilegien eines Chefs, nehme ich mal an, ein bißchen länger schlafen zu können, wenn einem danach ist«, konnte sich Ernst nicht verkneifen.
    »Ich habe zwar die Verantwortung für diese Ermittlung hier, aber ich bin kein Chef«, betonte Patrik sanft. Die Blicke, die Annika ihrem Kollegen Ernst zuwarf, waren keineswegs so sanft.
    Patrik fuhr fort: »Und als Verantwortlicher für die Ermittlung komme ich mit ein paar Neuigkeiten - und einer neuen Aufgabe.«
    Er berichtete, was Pedersen gesagt hatte, und ein Weilchen war die Stimmung im Pausenraum der Tanumsheder Polizeidienststelle triumphierend.
    »Ja, da sind über Nacht nur noch vier Verdächtige übriggeblieben«, sagte Gösta. »Johan, Robert, Jacob und Gabriel.«
    »Und vergiß nicht, wo Tanja zuletzt gesehen worden ist«, sagte Martin.
    »Nach dem, was Johan sagt, ja«, erinnerte Ernst. »Vergeßt nicht, daß es Johan war, der das behauptet hat. Ich persönlich möchte da erst einen verläßlicheren Zeugen sehen.«
    »Ja, aber Linda hat doch auch bestätigt, daß sie an dem Abend dort jemanden gesehen haben, also …«
    Patrik unterbrach die Diskussion zwischen Martin und Ernst.
    »Mit dieser Sache mag es stehen, wie es will. Sobald wir alle von der Familie Hult hier haben und die DANN-Tests gemacht worden sind, brauchen wir nicht mehr zu spekulieren. Dann wissen wir Bescheid. Und ich habe auf dem Weg hierher schon angerufen, um die notwendige Genehmigung zu erhalten. Alle wissen, warum es eilt, also erwarte ich jeden Moment grünes Licht von der Staatsanwaltschaft.«
    Er goß sich eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu den anderen. Das Handy legte er mitten auf den Tisch, und keiner konnte sich verkneifen, immer wieder dorthin zu schielen.
    »Wie fandet ihr das gestrige Spektakel?«
    Ernst lachte kollernd und vergaß schnell sein Versprechen, nicht über das zu klatschen, was der Chef ihm anvertraut hatte. Jeder im Raum hatte zu diesem Zeitpunkt bereits von Mellbergs Versandhaustussi gehört. Ein ähnliches Getratsche hatte es hier seit Jahr und Tag nicht gegeben, und die Sache würde sicher noch lange Zeit für Gesprächsstoff sorgen, wenn der Chef nicht in Hörweite war.
    »Ja, Himmel«, lachte Gösta. »Ist man so wild nach einem Weibsbild, daß man es aus dem Katalog bestellen muß, dann ist man schließlich selber schuld.«
    »Sein Gesicht hätte ich sehen wollen, als er sie auf dem Flugplatz abholen wollte und begriff, daß seine Erwartungen, gelinde ausgedrückt, enttäuscht worden waren.« Annika lachte herzhaft über das Mißgeschick. Über das Unglück anderer zu lachen war irgendwie einfacher, wenn Mellberg die Zielscheibe war.
    »Ja, aber ich muß schon sagen, die hat sich nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Ruckzuck ins Geschäft und sich die Tasche vollgestopft. Und es schien auch nicht so wichtig zu sein, was sie gestohlen hat, die Hauptsache war, es hing ein Preisetikett dran .«, sagte Ernst prustend. »Apropos stehlen, könnt ihr das begreifen. Der alte Persson, den Gösta und ich gestern besucht haben, erzählte mir, daß irgendein Blödmann ihm diesen verdammten Dünger immer geklaut hat. Jedesmal, wenn er eine neue Lieferung bestellt hat, wurde er um ein paar große Säcke erleichtert. Könnt ihr begreifen, daß die Leute so verdammt geizig sind, daß sie sogar Säcke mit Dreck klauen, Mann? Zwar ist dieses Zeug offenbar teuer, aber trotzdem .«
    Er klatschte sich auf die Knie. »Ja, Teufel«, sagte er und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Dann bemerkte er, daß es totenstill um ihn geworden war.
    »Was hast du gesagt?« fragte

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