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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Johan gesagt hatte. Es wäre kein Problem, jemanden aus dieser Entfernung zu erkennen.
    Martin kletterte wieder nach unten. Die Scheune war leer, bis auf eine Reihe alter Landwirtschaftsgeräte, die hier drinnen vor sich hin rosteten. Er glaubte nicht, daß sie in diesem Gebäude etwas finden würden, trotzdem wollte er die anderen bitten, auch einen Blick hineinzuwerfen. Er verließ die Scheune und schaute sich um. Außer dem Wohnhaus und der Scheune mußten sie sich noch einen kleinen Geräteschuppen und ein Spielhäuschen vornehmen, aber er hatte keine Hoffnung, dort jemanden zu finden. Beide waren zu klein, um einen Menschen zu beherbergen, sicherheitshalber würden sie die Orte dennoch kontrollieren.
    Die Sonne brannte ihm auf den Kopf, so daß sich auf seiner Stirn Schweißtropfen bildeten. Er ging zum Wohnhaus zurück, um bei der weiteren Suche mitzuhelfen, aber von seinem morgendlichen Enthusiasmus war nicht mehr viel übrig. Das Herz wurde ihm immer schwerer. Irgendwo befand sich Jenny Möller. Doch hier war sie nicht.
     
    Auch Patrik begann langsam zu verzagen. Nach mehreren Stunden Verhör waren sie mit Jacob keinen Schritt weitergekommen. Er schien echt geschockt über die Nachricht, daß Johannes ermordet worden war, und weigerte sich hartnäckig, etwas anderes zu sagen, als daß sie seine Familie schikanierten und er selbst unschuldig sei. Immer wieder ertappte sich Patrik dabei, wie er nach dem Handy schielte, das aufreizend still vor ihm auf dem Tisch lag. Er brauchte dringend gute Nachrichten. Was die Blutproben anging, so würden sie frühestens am nächsten Morgen Bescheid erhalten, das wußte er, also setzte er seine Hoffnung auf Martin und das Team, die in Västergärden zugange waren. Doch kein Anruf kam bis kurz nach vier. Dann endlich berichtete Martin. Doch resigniert sagte er, daß sie nichts gefunden hatten und nun aufgeben würden. Patrik bedeutete Gösta, er möge mit aus dem Vernehmungszimmer kommen.
    »Martin hat angerufen. Sie haben nichts gefunden.«
    Die Hoffnung in Göstas Augen erlosch: »Nichts?«
    »Nein, keinen Fatz. Also bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als ihn laufenzulassen. Was für eine Scheiße.« Patrik schlug die Hand gegen die Wand, aber nahm sich dann rasch wieder zusammen. »Nun ja, das ist nur vorübergehend. Morgen erwarte ich den Bericht über die Blutproben, und da können wir ihn vielleicht endgültig einbuchten.«
    »Ja, aber stell dir mal vor, was er bis dahin machen kann. Er weiß doch jetzt, was wir ihm vorwerfen, und wenn wir ihn laufenlassen, kann er schnurstracks hingehen und das Mädchen umbringen.«
    »Aber was, verdammt noch mal, sollen wir deiner Meinung nach tun?« Patriks Frustration verwandelte sich in Zorn, aber er sah ein, wie ungerecht es war, Gösta anzufahren, und er bat sofort um Entschuldigung.
    »Ich will nur einen letzten Versuch machen, etwas über die Bluttests zu erfahren, bevor wir ihn gehenlassen. Die können ja vielleicht was gefunden haben, das uns jetzt schon nützt. Die wissen, warum es eilt, und unser Fall hat vor allen anderen Vorrang.«
    Patrik ging in sein Zimmer und wählte vom Festnetzanschluß die Nummer der Gerichtsmedizin. Er kannte sie inzwischen auswendig. Wie üblich brauste vor dem Fenster in der Sommersonne der Verkehr vorbei, und er beneidete einen Augenblick lang all die ahnungslosen Urlauber, die mit ihren vollgepackten Autos vorüberfuhren. Er wünschte, daß er genauso unwissend sein könnte.
    »Tag, Pedersen, hier ist Patrik Hedström. Wollte nur hören, ob ihr irgendwas gefunden habt, bevor wir den Verdächtigen laufenlassen.«
    »Habe ich nicht gesagt, daß wir vor morgen früh nicht fertig sein können? Und schon dafür werden wir heute abend eine erhebliche Anzahl Überstunden machen müssen, verstehst du.«
    Pedersen klang gestreßt und irritiert.
    »Ja, ich weiß, aber ich wollte trotzdem fragen, ob ihr was gefunden habt.«
    Ein ziemlich langes Schweigen verriet, daß Pedersen mit sich rang, und Patrik setzte sich gerader hin.
    »Ihr habt etwas gefunden, oder?«
    »Das ist nur vorläufig. Wir müssen es prüfen und nochmals prüfen, bevor wir es rausgeben dürfen, sonst könnte es katastrophale Konsequenzen haben. Außerdem müssen die Tests vom SKL nachgeprüft werden, unsere Ausrüstung ist nicht so hochentwickelt wie die von denen und …«
    »Ja, ja«, unterbrach Patrik, »ich weiß, aber das Leben eines siebzehnjährigen Mädchens steht auf dem Spiel, also wenn du bei einer Gelegenheit die

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