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Der Preis der Ewigkeit

Der Preis der Ewigkeit

Titel: Der Preis der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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allein vor allem beschützen, was dort draußen auf uns warten mochte. Nur dass es dafür zu spät war. Viel zu spät. „Ich weiß es nicht.“
    „Vielleicht vergehst du gar nicht“, spekulierte ich. „Ich meine, es wird immer Liebe und Reisen und Musik und Gärten und … und das alles geben. Vielleicht …“
    „Kate.“ James’ Stimme erhob sich über das Rauschen des Ozeans und ich verstummte. „Ich weiß es nicht, und niemand kann dir irgendwelche Versprechen über Dinge geben, bei denen wir uns nicht sicher sind. Mach dir keine Sorgen über das, was im schlimmsten Fall geschehen könnte. Finde lieber einen Weg, dafür zu sorgen, dass der schlimmste Fall niemals eintritt. Konzentrier dich auf das, was du am besten kannst, und kämpfe für die, die du liebst.“
    Er stand auf, und ich tat es ihm gleich, auch wenn mir die Knie zitterten. „Nur keinen Druck“, murmelte ich und trotz allem schenkte er mir ein jungenhaftes Grinsen.
    „Im Gegenteil, du bist ein Diamant. Du glänzt erst unter Druck so richtig.“
    Aus meiner Brust brach ein halb ersticktes Lachen hervor. „Und du bist ein stinkendes Stück Käse. Bring mich zurück, bevor die Sonne ganz untergeht. Ich hab nicht die richtigen Klamotten mit für einen Trip nach Alaska.“
    Fest und unnachgiebig drückte James mir die Hand. „Versprich mir, dass du kämpfst. Egal, wie schlimm es wird, du wirst nicht zusammenbrechen und zulassen, dass Kronos und Calliope gewinnen.“
    Fast unmerklich schüttelte ich den Kopf. Das konnte ich nicht versprechen. Ich würde kämpfen, solange ich konnte, aber Calliope hatte meine Familie. Und nach zwei geplatzten Deals musste Kronos förmlich darauf brennen, die Menschheit und alles, was mir je lieb und teuer gewesen war, zu vernichten. Wie lange würde es dauern, bis meine Mutter verging? Und James? Der gesamte Rat?
    Ich konnte nicht kämpfen, wenn ich nichts mehr hatte, wofür sich das Kämpfen lohnte.
    Dann lass das nicht zu .
    Glockenklar hallte Henrys Stimme durch meinen Kopf und wild blickte ich mich um, suchte nach einem Zeichen für seine Anwesenheit. Aber natürlich war er nicht da. Er war jetzt Calliopes Gefangener – ein bereitwilliger Gefangener, der nicht wusste, dass, wenn er sie küsste, sie liebkoste, nichts davon echt war. Er hatte keine Ahnung, dass es bloß eine Illusion war – aber ich wusste es, und ich konnte ihn nicht bis in alle Ewigkeit ihre kranken Spielchen durchleiden lassen.
    Werde ich nicht , sandte ich in Gedanken zurück und hoffte mit aller Macht, dass ihn die Worte erreichten.
    „Versprich’s mir“, wiederholte James, und ich blinzelte, als ich zurück in die Realität fand. „Versprich mir, dass du deine Familie nicht aufgibst.“
    Ich erschauderte und ein stählernes Band schien sich um mein Rückgrat zu legen. Er hatte recht. Henry brauchte mich. Genauso wie Milo. Was immer ich auch tun musste, auf keinen Fall würde ich Calliope gewinnen lassen. „Okay, du hast mich überzeugt. Ich versprech’s. Und jetzt lass uns zusehen, dass wir Walter dazu bringen, nicht länger so ein selbstgefälliges Arschloch zu sein.“
    James prustete los. „Das hast du gesagt.“
    James und ich materialisierten uns im Zentrum des Thronsaals. Ich war mir nicht sicher, was ich erwartet hatte, aber eine vollzählige Ratsversammlung – abzüglich Calliope, Henry und Nicholas – war es jedenfalls nicht.
    Alle waren da, selbst Ella mit ihrem silbernen Arm. Sie hatte das Gesicht verzogen, als stiege ihr ein unangenehmer Geruch in die Nase, und starrte in die Mitte des Kreises, wo James und ich standen.
    „Was ist los?“, fragte ich und wandte mich Walter zu. Auch er sah mit versteinerter Miene in die Mitte, doch als James mich beiseitezog, folgte sein Blick uns nicht. Nicht wir waren es, die er anstarrte.
    Es war Ava – genau an der Stelle, auf der wir gestanden hatten. Ihre Gestalt schien körperlich, aber noch wenige Sekunden zuvor hatten wir zugleich denselben Raum eingenommen. Sie war nicht tatsächlich hier.
    James ließ mich los und setzte sich. Ich folgte seinem Beispiel und versuchte den Schmerz in meiner Brust zu ignorieren, der beim Anblick von Henrys leerem Thron aufflammte. Mein Mann hatte gewusst, was er tat, und der Rest des Rats war zu sehr auf Ava konzentriert, um zu bemerken, dass er fehlte.
    Vom Thron neben mir streckte meine Mutter die Hand nach mir aus. Ihre Finger, die immer so kalt und zerbrechlich gewesen waren, als ihr menschlicher Leib im Sterben gelegen hatte, waren

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