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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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kalt.
    Er beobachtete sie schweigend, seine Kiefermuskeln zuckten. Sie verfluchte ihn dafür, dass er attraktiver denn je aussah, mit seinem unergründlichen Blick und dem rabenschwarzen, ihm in die Stirn fallenden Haar.
    „Ich denke, meine Leidenschaft hat Sie überrascht.“ Sie lehnte sich lässig an den Baumstamm. „Wenn Sie mir vorher gesagt hätten, welches Verhalten meinerseits Ihnen eigentlich vorschwebt, dann hätte ich Ihnen eine bühnenreife Vorstellung geliefert. Ich kann nämlich auch ganz Dame sein, wenn mir danach ist.“ Sie seufzte übertrieben auf. „Aber leider habe ich das nicht getan und Sie somit gezwungen, Ihren Plan zu ändern.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    Er klang tatsächlich beinahe reumütig, aber das konnte nicht sein. Mr. Brennan würde nie Reue zeigen, nicht er, der wahrscheinlich seine ganze Lebensgeschichte nur erfunden hatte, um sie in die Flucht zu schlagen.
    „Sie wissen ganz genau, wovon ich rede“, versetzte sie knapp. „Als ich mich so aufführte, wie ich es getan habe, dachten Sie, nun, tun wir dem Mädchen vom Lande doch einfach den Gefallen, stimmt’s? Soll sie ruhig etwas Spaß haben, ehe ich ihr mitteile, dass sie zu verlockend ist für so einen armen Mann wie mich! Wahrscheinlich haben Sie geglaubt, dass eine alte Jungfer, der sonst nicht solche Aufmerksamkeit zuteil wird, nach so einem Kuss alles für Sie tun würde!“ Sie verstummte, um nicht zu viel von sich preiszugeben. Sie atmete einmal kurz durch, ehe sie weitersprach. „Aber ich bin nicht so dumm, wie Sie meinen, mich kann man nicht so leicht hinters Licht führen.“
    Seine Augen wirkten jetzt eisblau. „Also vermutest du jetzt, du hättest mich durchschaut.“
    „Ich weiß, dass es so ist.“ Das Herz wurde ihr schwer. Was hatte sie denn erwartet? Dass er es abstreiten würde? Eins hatte sie über Griffith bereits gelernt - wenn er bei etwas ertappt wurde, gab er es sofort zu. Trotzdem hatte sie insgeheim gehofft, sich zu irren.
    „Nun gut, vielleicht war es ganz zu Beginn ein Trick, aber sobald wir uns küssten Er schaute zur Seite und fuhr dann mit harter Stimme fort: „Ich bin nicht ganz der begabte Betrüger, für den du mich hältst. Als ich dir sagte, du seist eine Verlockung, war das nicht gelogen.“
    „Natürlich war es das ..."
    „Nein.“ Er streckte die Hand nach ihr aus, aber Rosalind schob sie beiseite. „Nein, ich schwöre es dir.“
    Verzweifelt suchte sie in seinem Gesicht nach einem Beweis, ob er die Wahrheit sprach. Aber das würde sie wohl nie erfahren. Er hatte diese schreckliche Gabe, alles, was er äußerte, so glaubwürdig klingen zu lassen. „Ich glaube Ihnen nicht“, stieß sie erstickt hervor.
    Zorn flackerte in seinem Blick auf. „Nicht einmal ich kann körperliche Erregung vortäuschen, Rosalind. Ein so begnadeter Schauspieler bin ich nicht.“
    Sie setzte ein munteres Lächeln auf. „Da irren Sie sich. Sie haben Ihre Rolle ausgezeichnet gespielt!“
    Er betrachtete sie misstrauisch. „Was für eine Rolle?“
    „Das wissen Sie doch. Oder ich sollte wohl besser sagen, Ihre Rollen. All die Rollen, die Sie ausprobiert haben bei dem Versuch, mich endgültig loszuwerden. Dieser Einfall, sich als unehrenhaft darzustellen, indem Sie behaupteten, ein Schmuggler und der Sohn eines Straßenräubers zu sein ..."
    „Ich bin wirklich ein Schmuggler und der Sohn eines ..." Er brach mitten im Satz ab. „Von mir aus unterstelle mir, alle möglichen Rollen gespielt zu haben. Aber nicht die des Liebhabers. “ Das Wort Liebhaber traf sie wie ein Schlag. Während sie sich küssten, hatte es tatsächlich einen flüchtigen Moment gegeben, in dem sie sich gefühlt hatte, als sei er ihr Geliebter. Wie töricht und naiv von ihr. „Ich gebe zu, diese Rolle haben Sie weitaus überzeugender gespielt als alle anderen, aber nicht überzeugend genug, um mich täuschen zu können“, erwiderte sie mit bebender Stimme.
    Sie stieß sich vom Stamm ab und wollte an Griffith Vorbeigehen, doch er packte sie bei den Schultern und zwang sie, stehen zu bleiben. „Du erweist uns beiden einen schlechten Dienst, wenn du glaubst, das sei nur eine Rolle gewesen. Ich habe jedes Wort ernst gemeint, und diese Küsse waren nicht gespielt.“ Sein Blick fiel auf ihre Lippen. „Du führst mich wirklich in Versuchung ..."
    Wut stieg in ihr auf wegen seiner meisterhaften Begabung, ihr die Dinge zu sagen, die sie hören wollte und die ihr Hetz zum Rasen

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