Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
ein spektakuläres Schauspiel: Planeten, Monde und eine gelbe Zwergsonne lagen in der interstellaren Nacht so verstreut wie Juwelen auf schwarzem Samt. Aber als die Hammer und die Defiant näher herankamen, veränderte sich das Bild. Trübe, halb sichtbare Schatten von Frachtschiffen erschienen, die zwischen den unbewohnten Planeten des Systems pendelten, um für die gewaltigen Industrieanlagen auf der Umlaufbahn Rohstoffe heranzuschaffen. Innerhalb einer schmalen und von schweren Schlachtschiffen bewachten Flugschneise bewegten sich die Frachter in strenger Ordnung zu ihrem Sprungpunkt und zurück. Weitere Schiffe drehten ihre Bahnen um den Planeten selbst. In der Ebene unter den patrouillierenden Schlachtschiffen kreiste eine dichte Schicht von Satelliten – Wetter-, Energie- und Kommunikationssatelliten. Aber sie sahen auch die dunkleren Schatten der Spionagesatelliten und Waffenplattformen.
Der Herrscher von Darvell ging keinerlei Risiko ein.
An Bord der Hammer übernahm Beka die Steuerung für den abschließenden Anflug. Wie ihr Bruder es vorausgesagt hatte, hatte die Fahrt nach Darvell lang gedauert; drei Standard-Tage bei niedriger Geschwindigkeit und fortwährend auf engem Raum manövrierend. Sie hatte sich während des Fluges durch den Realspace im Vierstundenrhythmus mit Ari abgelöst.
Auch die Defiant , die normalerweise von einer Person geflogen wurde, war für diese Reise doppelt besetzt. Nyls Jessan hatte zwar nicht erwähnt, dass er sich mit den Steuerungssystemen eines Raumschiffs auskannte, aber Beka war nicht sonderlich verwundert, als sie es erfuhr.
»Ich bin dafür qualifiziert«, hatte er beim letzten Abendessen auf der Asteroidenbasis beteuert. »Das ist alles.«
»So wie du auch lediglich qualifiziert bist für den Umgang mit dem Blaster?«, hatte sie ihn gefragt und sich an seine eiskalte Treffsicherheit während des Feuergefechts auf Pleyver erinnert.
Er setzte eine Miene auf, als wollte er sich entschuldigen. »In diesem Fall, Captain, heißt qualifiziert lediglich, dass ich eine Lizenz besitze.«
»Eine Lizenz ist immerhin mehr, als Mistress Hyfid vorweisen kann«, sagte sie zu ihm. »Damit gehörst du zur Mannschaft der Defiant. «
Als sie dies sagte, hatte sie nicht erwartet, den Khesataner während des Transits in den Hyperraum zu vermissen. Gewöhn dich besser gleich dran, dass du ihn vermissen wirst , sagte sie sich selbst. Denk dran, du musst ihn der SpaceForce zurückgeben, wenn das hier vorbei ist.
Sie unterdrückte einen Seufzer, aus dem beinahe ein Gähnen wurde. Unwillig schüttelte sie den Kopf und sah mit zusammengekniffenen Augen auf die Informationen der Kontrollanzeige. Dieser Anflug bei minimaler Geschwindigkeit und in Sichtkontakt zu dem voranfliegenden Schiff war schon hart genug. Sie durfte ausgerechnet jetzt nicht irgendwelchen Gedanken nachhängen, die sie nur ablenkten.
Die Defiant nahm sie langsam und unkompliziert mit, und ihr Anflug auf den Planeten, der Planetenfall , erfolgte kurz vor Morgengrauen in den Bergen der nördlichen Hemisphäre von Darvell. Beka setzte die Hammer nur wenige Minuten später auf die gegenüberliegende Seite der kleinen Lichtung. Die elektronische Tarnvorrichtung der Defiant schuf eine flackernde Kuppel visueller Verzerrung über die beiden Raumschiffe. Eine abgeschwächte Form von Unsichtbarkeit, verglichen mit dem Feld im Weltraum, aber immer noch gut genug, um ihre Anwesenheit vor orbitalen Spionen zu verbergen.
Das Stückchen Himmel, das Beka über sich sehen konnte, hatte sich in der Zeit, die sie benötigte, um die Hammer komplett herunterzufahren, von einem dunklen Grau in ein kräftiges Rosa verfärbt. Das Schiff des Professors, ein Einmann-Fahrzeug, das gar nicht dafür ausgelegt war, Ladung zu transportieren, hatte weniger Zeit beansprucht. Als Beka die Rampe der Hammer hinunterging, dicht gefolgt von Ari und Llannat, warteten der Entiboraner und Jessan bereits.
Jessan ließ seinen Blick für einen Moment zu den anderen schweifen, dann sah er Beka wieder an. »Du siehst aus, als hättest du eine ganze Woche lang nicht geschlafen.«
Beka suchte sich einen Platz, wo sie sich an den beruhigenden Rumpf der Hammer lehnen konnte, schlug ihre Arme übereinander und grinste ihn an. »Schmeicheleien bringen dich kein bisschen weiter, mein Freund, ich hatte meinen Schönheitsschlaf vor vier Stunden, kannst du das nicht sehen?«
»Eigentlich nicht.«
»Ich schon«, knurrte Ari. »Schließlich hat sie mich deswegen
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