Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
beiden Sergeants; Lury, den Captain vom Sanitätsdienst; Govantic, den IT -Spezialisten; und den Sprach- und Geschichtswissenschaftler Vinhalyn.
Wieder knisterte der Kabinenlautsprecher. »Bitte warten Sie auf den Austritt aus dem Hyperraum und die Drosselung der Geschwindigkeit.«
Die Ansage war eine reine Formsache. Llannat wusste, dass die Statusanzeige des Piloten geblinkt hätte, wenn irgendjemand im Passagierraum nicht angeschnallt gewesen wäre. Trotzdem checkte sie noch einmal ihre Sicherheitsgurte, nur um ganz sicherzugehen.
»Sprung in zehn Sekunden«, meldete der Lautsprecher. »Fünf Sekunden, vier. Drei. Zwei. Eins. Jetzt.«
Llannat spürte den leichten Eintrittsschock, der den Übergang vom Hyperraum ins normale Universum kennzeichnete. Sobald sie wieder im Realspace waren, verringerte die Naversey sanft ihre Geschwindigkeit. Ab jetzt sollte es eigentlich nicht mehr lange bis zum Rendezvous mit der RSF Ebannha und dem Deathwing dauern.
Ich hoffe, sie lassen uns erst mal auspacken und eine vernünftige Mahlzeit zu uns nehmen, bevor wir mit der Untersuchung beginnen , dachte sie. Ich habe keine Lust mehr auf diese kümmerlichen Raumportionen. Und ich muss wirklich mal duschen. Und meine Wäsche waschen …
»Der Kommandierende Offizier auf die Brücke!«
Aus ihren Tagträumen aufgeschreckt, blickte Llannat zuerst zum Kabinenlautsprecher und dann zu ihren Mitreisenden, um herauszufinden, wer mit der Ansage gemeint war. Aus zwei Gründen kam sie selbst nicht in Frage – als Angehörige des Sanitätsdienstes gehörte sie zur Versorgung und nicht zur kämpfenden Truppe, und als Adeptin war es ihr verwehrt, einen offiziellen Rang zu bekleiden.
Lury fällt auch weg , dachte sie. Genau wie die beiden Feldwebel. Dann bleiben nur noch unsere zwei Reservisten übrig. Beide sind Lieutenants. Das könnte schwierig werden.
Inzwischen hatten auch die anderen dieselben Gedankengänge verfolgt, und Govantic und Vinhalyn beäugten einander abschätzend. Dann begann der Jüngere von beiden, den Gurt seiner Beschleunigungsliege zu lösen.
»Verzeihen Sie«, sagte Vinhalyn.
Govantic hielt inne. »Sie haben gehört, was der Mann gesagt hat. Ich werde im Cockpit verlangt.«
»Nicht unbedingt«, sagte Vinhalyn. »Unser Pilot hat nach dem Kommandierenden Offizier verlangt; da ich im letzten Krieg gedient habe, glaube ich, dass mein Rang höher ist als Ihrer.«
Govantic ließ sich auf die Liege sinken. Ohne Zweifel war er verstimmt.
Vinhalyn löste seine Gurte und bahnte sich seinen Weg zum Cockpit durch die luftdicht versiegelte Tür. Er hinterließ eine ungemütliche Stille. Einige Minuten vergingen, bis sich der Kabinenlautsprecher wieder meldete.
»Mistress Hyfid, bitte kommen Sie auf die Brücke.«
Llannat fragte sich nervös, was der Pilot … und Vinhalyn , erinnerte sie sich, denn niemand hat dich gerufen, bevor er nicht vorne war – hier inmitten der endlosen Weite von einer Adeptin wollten. Gehorsam erhob sie sich aus ihrem Sitz und ging nach vorn. Vor ihr öffneten sich die luftdichten Türen und schlossen sich wieder seufzend hinter ihr, als sie das Cockpit betrat.
Bitte kommen Sie sofort ins Refugium. Ich habe hier etwas, das ich Ihnen zeigen muss. Ransome.
Brigadegeneral Perrin Ochemet hatte die rätselhafte Einladung auf seinem Schreibtisch vorgefunden, als er aus der Mittagspause kam. Seine Augenbrauen zuckten hoch. Die SpaceForce benötigte momentan nichts von der Gilde, und er hatte auch ganz sicher nichts angefordert. Dann zuckte er mit den Schultern. Vielleicht will Ransome zur Abwechslung ja auch mal was von uns. Er sorgte dafür, dass ihn ein Pilot aus der Atmosphären-Flugbereitschaft in die Berge hinter Treslin zu dem gewaltigen Steinhaufen flog, der das Refugium bildete.
Anders als seine erste Fahrt dorthin war diese fast entspannend. Gegenwärtig lag nichts Dringendes vor, das seine Aufmerksamkeit erforderte. Die einzige Krise, das Verschwinden General Metadis und der Tod seines Adjutanten, dauerte nun schon eine ganze Weile, ohne dass sich etwas verändert hätte. Wie Matadi selbst so gern sagte: »Alles, was länger als eine Woche dauert, ist keine Krise, sondern eine Situation.« Ochemet konnte sich ziemlich guten Gewissens in seinem gepolsterten Sitz zurücklehnen und ein Nachmittagsschläfchen einlegen.
Dieses Mal wartete bei seiner Ankunft im Refugium ein Hovercar an der Landebahn auf ihn. Ochemet fuhr die engen Serpentinen zur Zitadelle hinaus, wo er den Gildemeister wartend
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