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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Augenblick – Aretus? «
    » Dieser Vil, das ist er! «
    » Aber der ist doch tot. «
    » Sagt dieser triefäugige Oberwächter der Halde. Nein, Bruder Melid, der Junge lebt noch, das ist doch offensichtlich. « Gab es da eine Verbindung? Hatte Galenes etwa auch Leute in der Halde behandelt? Er begann, Zusammenhänge zu erahnen, wo eben noch nur Nebel gewesen war. » Aber darüber, Bruder Melid, sollten wir Stillschweigen bewahren. Verstanden? Niemand soll wissen, wen wir suchen, niemand soll wissen, dass dieser Junge noch lebt. Nicht bevor wir ihn haben. «
    Und ich werde ihn kriegen, Galenes, dachte Lizet. Es ist das Mindeste, was ich für dich tun kann, alter Freund.

» Ah, da ist ja unser Prinz der Schmiede, Diebe und Mörder! Schläft, als gäbe es keine Wachen auf dieser Welt. «
    Vil schreckte hoch und griff nach dem bereitliegenden Messer. Aber dann erkannte er Peker, der ihn schief angrinste.
    » Verdammt, Pek « , stöhnte er.
    » Hab ich dich erschreckt? Gut! «
    Vil schälte sich aus seinem Mantel, in den er sich zum Schlafen eingerollt hatte. Es war schon Tag, und ein kalter Wind wehte durch die zerfallene Mauer seines Verstecks.
    » Wie hast du mich gefunden? «
    » Skari hat dich gesehen. Sie hat die Ruine hier ziemlich gut beschrieben. Ich wusste gleich, dass es eine der alten Bergmannsunterkünfte sein musste. Eigenartig, dass sie sie nicht abgerissen haben. Normalerweise streiten die doch um jeden Flecken Erde auf unserer schönen Insel. «
    » Ist wegen der Stollen « , meinte Vil gähnend.
    » Was? «
    » Mein Vater hat mir das einmal erklärt. Diese Ecke der Insel ist völlig unterhöhlt, deshalb sind die Bergmänner ja fort. Wenn du noch ein bisschen weiter hineingehst, siehst du, dass der Boden schon verschwunden ist. Pass also auf, wo du hintrittst. «
    » Danke für die Warnung. Kein schlechtes Versteck, eigentlich. «
    » Geht so. Ziemlich viele Ratten « , erwiderte Vil, der versuchte, seine Anspannung zu überspielen. » Sind der einzige Besuch, den ich in den zwei Wochen hatte. Dabei kann ich nicht einmal denen irgendwas anbieten. Falls du also hergekommen bist, um Tee zu trinken, muss ich dich enttäuschen. «
    » Schon klar « , meinte Peker grinsend. » Aber eigentlich bin ich hier, um dich auf einen Tee einzuladen, aber nicht bei mir. Der Boss hat Sehnsucht nach dir. «
    » Nach mir? «
    » Er ist nicht der Einzige. Die Wache würde sich auch gerne mit dir unterhalten, und da du dich hier versteckst, weißt du vermutlich auch genau, warum. «
    » Eigentlich war es ein Unfall « , erklärte Vil.
    » Eigentlich hatten wir ausgemacht, dass wir uns von da fernhalten « , erwiderte Peker und sah wütend aus.
    » Tut mir leid. «
    » Klar, weil du erwischt wurdest. Aber der Boss sieht eine Möglichkeit, dich aus dem ganzen Schlamassel herauszuholen. «
    » Und wie will der Boss das Kunststück anstellen? «
    » Ich frage mich eher, warum, wenn du verstehst, was ich meine. «
    Da Vil es nicht verstand, erklärte er seufzend: » Du bist ein sehr großer Haufen Ärger, Vil. Er muss sich etwas davon versprechen, wenn er dich da rausholen will. Irgend ’ne Ahnung, was das sein könnte? Nein? Sind diese Gerüchte am Ende etwa doch wahr? «
    » Welche Gerüchte? « Vil hatte seine Nachricht zwar abgeliefert, aber sich nicht länger aufgehalten als nötig. Man würde ihn jagen, das war ihm klar, also hatte er sich in dieser verlassenen Halle versteckt. Und wenn er hinausschlich, um auf einem der Märkte Essen zu stehlen, hörte er das Raunen von dem Schmiedelehrling, der zum Mörder geworden war. Aber diese Gerüchte würde Peker kaum meinen.
    » Dass du in Wahrheit ein Prinz bist, aus einem fremden Land, gestrandet in einer fremden Stadt, gesegnet mit märchenhaften Reichtümern. So etwas soll es ja geben. Das ganze Katzenviertel träumt schon davon, den Berg Gold zu finden, den du irgendwo versteckt hast. «
    » Nein, tut mir leid, ich bin kein Prinz, Pek. «
    » Dachte ich mir fast. Ist aber schade « , fügte Peker mit einem Zwinkern hinzu.

» Lasst uns allein « , sagte der Boss, als Vil wieder vor ihm stand.
    Schon den ganzen Weg über, auf dem Peker ihn auf verschlungenen Pfaden, oft unter der Erde, ins Katzenviertel gebracht hatte, hatte sich Vil Gedanken gemacht, wie er dem Boss gegenübertreten sollte. Es war klar, dass er die Gesetze, die der Mann aufgestellt hatte, gebrochen hatte, und das schien ihm schlimmer, als die Gesetze der Stadt zu brechen. Und welche Art Hilfe konnte der

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