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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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ersten Stock zurück.
    » Du denkst nicht ernsthaft daran, die Zehntausend zu bezahlen, oder? «
    » Tiuri. Dieses Mädchen ist meinetwegen in Not. Ich muss sie da herausholen. «
    » Schön. Aber dies ist unser Laden, er gehört nicht dir allein. Und es ist das Geld der Familie, über das wir hier reden. «
    » Die Kronen verdienen wir mit den Waren, die ich herbeischaffe, Tiuri! «
    » Und doch ist es unser Geld. Wir werden es brauchen, für die Aufgabe, die vor uns liegt. Oder hast du schon wieder vergessen, was du Mutter versprochen hast? «
    » Rache ist nicht teuer, oder sagen wir, sie kostet kein Geld, Tiuri. «
    » Aber du warst es, der gesagt hat, dass wir uns mit mächtigen Männern werden anlegen müssen. Und dafür werden wir Geld brauchen – oder nicht? Ich werde nicht zulassen, dass du es ausgibst, um eine deiner Huren freizukaufen. «
    » Tiuri, du verstehst das nicht. Der Schwarze Stock – ich kann sie nicht dort lassen. «
    » Dann lass dir etwas einfallen, Vil. Es ist schließlich deine Schuld und nicht meine, dass sie dort gelandet ist. Darf ich dich daran erinnern, dass das alles nicht passiert wäre, wenn du deiner Aufgabe gefolgt wärst, statt dich in finsteren Spelunken herumzutreiben? «
    Vil schloss für einen Augenblick die Augen, um sich zu beruhigen. Wie kam sie dazu, sie, seine kleine, kaum dreizehnjährige Schwester, so mit ihm zu reden?
    Er erhob sich von dem Bett, auf das er sich gesetzt hatte. » Hör gut zu, Tiuri, denn ich sage es nur einmal. Dieses Geschäft ist mein Geschäft, und ich treffe hier die Entscheidungen! «
    » So? Dann hoffe ich, dass du dich endlich dazu entscheidest, aus dem Branntweinkrug hervorzukriechen, in dem du dich versteckst. Du hast etwas zu erledigen, Viltor Aretus Merson, also tu es auch! «
    Er trat nahe an sie heran, von jener Wut erfüllt, die nur seine Schwester in ihm wecken konnte. Sie wich plötzlich einen Schritt zurück. Er sagte leise, und er musste sich sehr beherrschen, um sie nicht anzubrüllen: » Du hast es ganz richtig gesagt, Schwester, ich bin es, der das zu erledigen hat. Kümmere du dich um den Laden – und um Sed. Überlass das andere mir! «
    Er ging wieder hinunter in den Laden. Sed schlief immer noch. » Sag, Stummer, hast du einen Namen? «
    Der Gesegnete nickte.
    » Nennen kannst du ihn wohl nicht. Kannst du vielleicht schreiben? «
    Kopfschütteln.
    » Na, das ist auch nicht so wichtig. Du hast mir sehr geholfen letzte Nacht. Wenn du willst, kannst du hierbleiben, solange du willst. Wir hätten einen trockenen Schlafplatz für dich, zwar nur im Lager, aber das ist vielleicht besser, als irgendwo in der Gruft zu hausen. «
    » Ich kann dir beibringen zu schreiben, wenn du willst « , sagte Tiuri, die oben an der Treppe stand.
    Der Gesegnete lächelte und nickte.
    » Fein, das wäre also geklärt. Tiuri, zeigst du ihm den Platz? Besorg ihm auch … ach, du weißt schon, was zu tun ist. «
    Sie lächelte unsicher.
    Er musste sie wirklich eingeschüchtert haben. Es tat ihm leid, aber wenn es sie davon abhielt, sich in seine Angelegenheiten einzumischen, war es das wert.
    » Jetzt zur Glatze « , sagte er, als seine Schwester mit dem Gesegneten im Lager verschwand.
    » Was willst du machen? Ihn umbringen? Er ist kein einsamer Haldenwächter. Er hat Leibwächter, Schläger, eine Menge Handlanger immer in seiner Nähe. Du kannst ihn vielleicht erledigen, aber nur, wenn du bereit bist, dabei draufzugehen. Und das ist er wirklich nicht wert, Vil. «
    » Ich weiß, aber ich werde ihn dennoch vernichten. «
    » Und wie willst du das anstellen? Der Mann hat mächtige Freunde, ganz oben. Das habe ich dir schon einmal gesagt, Vil. «
    » Du hast auch gesagt, dass er aus einer alten Familie stammt, Gabba. Vielleicht ist es ja diese Familie, die schützend die Hand über ihn hält. Du wirst auf jeden Fall herausfinden, wer er ist. Unric bedroht meine Familie und meine Freunde. Ich werde ihm zeigen, wie hässlich das ist. «

Hauptmann Lizet schwitzte in seinem Wams. Es war das Beste, das er besaß, und da man ihn aus Gründen, die er noch nicht durchschaut hatte, zur Ehrenwache abkommandiert hatte, musste er es wohl tragen. Nun stand er sich vor dem Palast des Archonten die Beine in den Bauch und wartete.
    » Ah, hier steckt Ihr, Lizet « , rief die fröhliche Stimme von Bruder Melid.
    Der hat mir gerade noch gefehlt, dachte der Hauptmann, setzte aber ein halbwegs freundliches Gesicht auf und sagte: » Bruder Melid, ich kann Euch gar nicht

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