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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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einer von denen ist, das macht keinen großen Unterschied für mich « , sagte Elgos mit einem Gähnen.
    » Nestur wird schwer zu finden sein « , meinte Gibean. » Die Wache würde ihn gerne in die Finger bekommen, aber immer entschlüpft er im letzten Augenblick. Ich glaube nicht, dass er zweimal hintereinander am selben Ort schläft – und er hat Leibwächter. Außerdem beschützen ihn diese Raben, jedenfalls hört man das in den Gassen. «
    » Ja, die Leute der Stahlseite lieben ihn « , seufzte Peker. » Sie glauben, dass er sich für sie den Arsch aufreißt und merken noch nicht, dass er in Wahrheit sein ganz eigenes Süppchen kocht. «
    » Ich weiß, Pek, deshalb werden wir uns zuerst um Ajeler kümmern. «
    » Entschuldige, Vil, aber ist der nicht neuerdings ein Freund von dir? « , fragte Peker.
    » Ein Verbündeter, kein Freund, Pek. Ich kann es nicht ändern, das Urteil wurde gefällt, vor Jahren schon. Dieser Mann war Gast an der Tafel meines Vaters, aber er hat ihn dennoch dem Henker überantwortet. Er muss sterben. Es ist nur die Frage, wie ich ihn töten kann. «
    » Am besten so, dass du nicht verdächtigt wirst, gerade wie bei diesem Oberst der Gespenster. «
    » Möchtest du damit etwas andeuten, Pek? « , fragte Vil, dem der bittere Unterton nicht entgangen war.
    » Was glaubst du denn, warum die Gespenster beinahe wahllos Leute verhaften? Sie suchen immer noch den Mann, der ihren Oberst umgebracht hat. «
    » Vielleicht wollen die Soldaten auch nur den Widerstand brechen, der sich überall zeigt. Es ist meiner Meinung nach gar nicht gesagt, dass Vil was damit zu tun hat « , meinte Elgos und fragte dann betont freundlich: » Aber wenn es so wäre, Peker, hättest du dann ein Problem damit? Wäre es dir lieber, sie würden uns jagen, statt diese armen Teufel? «
    Peker beantwortete die Frage nicht, aber Vil konnte sehen, wie sehr ihm diese Geschichte gegen den Strich ging. Er hatte Freunde auf der Stahlseite, und dort schien niemand mehr sicher zu sein.
    Vil verlor die Geduld: » Also, hat jemand eine Idee, wie wir das angehen können? Wie kann ich Ajeler erledigen und davonkommen? Ich warte auf eure Vorschläge. «
    » Du kannst ihn auf keinen Fall zu Hause angreifen. Sie haben auf dem Berg jetzt bald mehr Wachen als Einwohner. Die Tore sind bewacht, sogar auf der Alten Mauer wird patrouilliert « , meinte Peker skeptisch.
    » Aber er kommt doch gelegentlich runter in die Stadt « , sagte Gibean. » Er will sich lieb Kind machen bei den Armen und ist gelegentlich selbst mit dabei, wenn die Kauffahrer ihre milden Gaben verteilen. «
    » Endlich ein vernünftiger Vorschlag! In den Ruinen des Katzenviertels, da können wir ihn erwischen. Mein Onkel sollte eigentlich wissen, wann sie das nächste Mal dort ihre Spenden verteilen. «
    » Aber da sind Dutzende von Menschen. Wie willst du da nah an ihn herankommen? Und wie ungesehen entkommen? « , fragte Peker.
    Sester Elgos räusperte sich. » Es ist gar nicht gesagt, dass du nah an ihn heranmusst. Ich habe schon eine Idee, wie wir es anstellen können, und wie wir es den richtigen Leuten in die Schuhe schieben. « Elgos lächelte versonnen. » Ich denke, das wird euch gefallen. «
    Vil hatte dennoch ein ungutes Gefühl. Die Sache konnte leicht schiefgehen, und selbst wenn alles glattging, waren die Folgen schwer vorherzusehen.
    Er bat Skari um ein Treffen. Sie war kühl, und die Vertrautheit, die sonst zwischen ihnen herrschte, schien verschwunden. Er fragte sie, ob sie etwas über seine Zukunft wisse, vor allem über Ajeler und Nestur.
    » Ich sehe viele Dinge, Vil « , lautete die Antwort, » und noch mehr Dinge sehe ich nicht. «
    » Du weichst mir aus. «
    » Ich sehe Blut. Und ich sehe einen deiner Feinde, er scheint zu trauern. «
    » Welchen Feind? «
    » Ich kenne seinen Namen nicht, aber ich werde ihm begegnen. «
    » Und weshalb trauert er? «
    » Ein Mann liegt auf dem Pflaster. Er ist tot. Du bist nicht dort, aber ich sehe dich weinen, mit Blut an den Händen. «
    » Weinen? Um wen? Ein Freund? Wer ist es? Habe ich ihn … «
    » Ich spüre, dass der Verlust dich hart trifft. «
    » Skari, das ist zu wenig! Wie soll ich den Freund warnen, wenn ich nicht weiß, wer es ist? «
    » Es würde ohnehin nichts ändern, Vil. Was ich sehe, geschieht. «
    » Diese Bilder können täuschen. Kannst du mir wenigstens sagen, wo es geschieht? «
    Sie zuckte mit den Achseln. » Ein umgestürzter Baum. Da ist Rauch, andere Männer, ein sterbendes Pferd.

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