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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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«
    Ein Pferd? Es gab nicht viele Pferde auf Chelos. Das war immerhin ein Hinweis. » Weißt du den Tag? «
    » Es kann morgen geschehen oder in einem Monat. «
    » Kannst du mir nicht mehr sagen? Gibt es irgendetwas Besonderes an dem Platz, dem Pferd, etwas, was ich wiedererkennen werde, einen Moment, in dem ich es verhindern kann? «
    Skaris geschlossene Augenlider zitterten, und ihr Atem ging plötzlich flach und schnell. » Das Pferd, es zermalmt seinen Reiter. Du wirst es erkennen. « Plötzlich bäumte sich ihr schmächtiger Leib auf, und Schaum trat ihr vor den Mund.
    Ein Anfall!
    Vil hielt sie fest, sprach mit ihr und versuchte sie zu beruhigen. Er ließ sie nicht los, bis der Anfall vorüber war, und auch danach hielt er sie in den Armen, bis sie erschöpft einschlief. Er blieb den Rest der Nacht bei ihr und wachte über ihren Schlaf.
    Elgos brauchte ein paar Tage, um alles zu organisieren, und dann entlockte Vil seinem ahnungslosen Onkel Tag und Stunde, zu denen Kammerherr Ajeler das nächste Mal ins Katzenviertel gehen würde, um mit der Kauffahrergilde Essen und Decken an die Bedürftigen zu verteilen.
    » Sie machen es am Hahnensteig, gar nicht weit von der Arena. Die Ruinen werden eine ideale Deckung für uns sein « , meinte Sester Elgos, als sie sich im Bamaal vorbereiteten.
    » Willst du das wirklich durchziehen? « , fragte Peker und half Vil in die weiße Robe der Scholaren.
    » Der Mann hat den Tod verdient. Und wenn ich bedenke, was er mit meinem Vater, einem loyalen Verbündeten, gemacht hat, als es ihm opportun erschien, so frage ich mich, was er mit mir, einem Fremden, machen würde, wenn die Situation es erfordert. «
    » Da ist etwas dran « , meinte Gibean grinsend.
    » Wahnsinn ist es trotzdem « , blieb Peker bei seiner Meinung.
    Vil zupfte nervös die Falten der Robe zurecht. » Dass diese angeblich so klugen Männer ein derart unpraktisches Kleidungsstück tragen « , murmelte er.
    » Hier, der Mantel « , meinte Elgos und reichte ihm einen weiten schwarzen Umhang.
    » Ich dachte, man soll uns für Männer des Ordens halten, Sester. «
    » Das wäre ein wenig zu offensichtlich, oder? Nein, man soll uns für Scholaren halten, die nicht für Männer des Ordens gehalten werden wollen « , erklärte Elgos gelassen und streifte sich ebenfalls den Umhang über.
    Peker reichte Vil zögernd die Armbrust. » Und du glaubst, ihr kommt damit bis in den Hahnensteig? Es werden viele Wachen in den Ruinen sein. «
    » Ich kenne in der Arena ein paar Schleichwege, von denen ihr jungen Leute vielleicht nichts wisst « , meinte Elgos grinsend und hob das dicke Bastbündel, in dem ihre zweite Waffe verborgen war, vorsichtig auf. Er schien die Ruhe selbst zu sein.
    Vil fragte sich, wie er das anstellte.
    Sie verließen das Bamaal durch den Zugang in der Arena und durchquerten die Katakomben. Seit dem Feuersturm war hier nicht mehr viel los. Falls jemand bei dem Anblick der beiden Männer in den langen schwarzen Umhängen neugierig wurde, war er klug genug, dieser Neugier nicht nachzugeben.
    Der Haupteingang war bewacht, aber Elgos zog Vil zur Seite, und sie kamen an eine Tür auf der Rückseite einer üblen Schänke, die Vil noch nie betreten hatte.
    » Was ist das hier? « , fragte er, als sie den kalten Gang auf der anderen Seite betreten hatten. Irgendwie kam ihm das bekannt vor.
    » Die Gladiatoren wurden früher auf diesen Wegen in die Kampfbahn geführt. «
    Jetzt wusste Vil es wieder. » Das ist der Weg zur Halde, oder? «
    » Ganz recht. Ich hoffe, du hältst das nicht für ein schlechtes Omen. «
    » Nein. Ich weiß nicht, wie das ausgeht, aber auf die Halde führt dieser Weg mich sicher nicht noch einmal. «
    Sie erreichten den schmalen Hohlweg, der teilweise unter der Erde verlief. Vil hatte ihn seit damals nicht betreten. Er hatte ihn ein paarmal überquert, auf den schmalen Brücken, die man darüber gebaut hatte, und immer versucht, dieser seltsamen Gasse keine Beachtung zu schenken. Jetzt lag der Weg wie ausgestorben da, obwohl es nicht so aussah, als ob der Feuersturm hier irgendeinen Schaden angerichtet hätte.
    » Wo sind denn die Leute, die hier wohnen? « , fragte er verwundert.
    » Die Scholaren wollen hier die Fundamente ihrer neuen Akademie errichten. «
    » Sie haben die Bewohner vertrieben? «
    » Mit einer Handvoll Kronen, Vil, und ich glaube nicht, dass irgendjemand von denen diesen Ort vermissen wird. Aber jetzt komm. Weiter hinten gibt es eine Treppe. «
    Sie schlichen weiter

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