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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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vergaß. Oder er fing sich einen Splitter und heulte deswegen.
    Schließlich drückte ihm Vil den Korb in die Hand, in dem sie alles Metall zu sammeln hatten. » Hier, trag den für mich, Fari, dann kann ich schneller arbeiten. Aber lass ihn bloß nicht irgendwo stehen. Er ist nur geliehen, und Menher Geffai wird ihn uns berechnen, wenn wir ihn nicht zurückbringen. «
    Ab da ging es besser. Vil sammelte, trug das Holz zu einem Stapel zusammen, den Faras bewachte, während Vil weiter nach Beute jagte.
    » Macht es Spaß? « , fragte Sed, der nur zusah.
    » Wieso arbeitest du nicht? « , fragte Vil zurück.
    » Ich habe noch ein paar gute Nägel zur Seite geschafft, mit denen werde ich mir noch ein paar Tage die große Kelle erkaufen. Ich muss dem Eisenkönig ja auch keine Miete zahlen. «
    » Vielleicht sollten wir einfach diese Hütte aufgeben und uns ein schönes gemütliches Loch in der Wand oder im Boden suchen so wie du. «
    » Davon würde ich abraten « , meinte Sed ernst. » Da oben, zwischen Eisenkönig und Wache, da seid Ihr halbwegs sicher. «
    » Ich kann auf uns aufpassen. «
    » Klar doch. Vor allem, wenn du hier im Abfall wühlst, während deine Mutter und deine Schwester allein zu Hause sind. «
    » Tiuri ist nicht zu Hause, sie ist bei Doma Geffai und hilft ihr im Haus. «
    » Sie ist … beim Eisenkönig im Haus? «
    » Ist doch wohl besser als hier, wo du aufpassen musst, dass dich nicht so ein verfluchter Teereimer erschlägt. «
    Aber Sed antwortete nicht.
    » Was hast du denn? «
    » Nichts « , murmelte der Freund. Dann stand er auf und verschwand.
    Gegen Mittag kam Tiuri vorbei, um Vil und Faras ein paar Reste vom Morgen zu bringen.
    » Du sollst es aber gerecht aufteilen « , mahnte sie, als Vil sich, ohne zu zögern, den größeren Teil nahm.
    » Das ist doch gerecht – ich arbeite, er ist nur im Weg « , erwiderte er.
    Faras standen Tränen in den Augen. » Oh, Mann, fang bloß nicht an zu heulen « , seufzte Vil und gab ihm ein bisschen mehr ab, obwohl er wirklich hungrig war.
    Er fragte seine Schwester, wie es beim Eisenkönig sei. » Sauberer als hier « , sagte sie naserümpfend, »wenn auch nur ein bisschen. « Dann plauderte sie darüber, dass die Doma ihr das Nähen beibringen wollte und eigentlich überhaupt sehr fürsorglich sei. » Ich habe sogar zu essen bekommen, und etwas, das sie Tee nennen, das aber nur wie Wasser mit irgendwas drin schmeckt. «
    Tiuri blieb noch ein wenig, aber Vil machte sich nach dem Essen gleich wieder an die Arbeit. Er hatte noch nicht viel gefunden, was brauchbar war, nur ein paar Nägel, ein verbogenes Stück Kupferbeschlag, eine Handvoll Nieten und ein paar armselige Latten. Das würde den Eisenkönig kaum zufriedenstellen.
    Rauch stach ihm in die Nase, und als er begriff, dass er ganz aus der Nähe kam, war es schon fast zu spät. » Was macht Ihr denn da? « , herrschte er seine Geschwister an, die ein paar brennende Bretter bestaunten.
    » Das war ich nicht! « , rief Faras.
    » Ich war’s aber auch nicht « , behauptete Tiuri.
    Vil riss die Planken auseinander und trat die Flammen aus. Eine schöne Bescherung war das. » Das gibt für uns alle weniger zu essen, ist euch das nicht klar? Jetzt heul doch nicht gleich wieder, Fari. «
    Als er am Abend mit seinem Bruder die Ausbeute des Tages ablieferte, versuchte er, das angesengte Holz unauffällig unter anderen Brettern und Latten zu verstecken, aber das misslang.
    » Ich habe doch gesehen, dass ihr Feuer gemacht habt « , stellte ihn der Eisenkönig zur Rede, » und zwar mit meinem Holz! Und wer von euch Unglücksvögeln war so dreist, sich an meinem Eigentum zu vergehen? «
    » Ich war das, Menher Geffai « , sagte Vil schnell. Bevor Faras auch nur den Mund öffnen konnte.
    » Und warum hast du das getan, junger Viltor? «
    » Wollte sehen, ob ich das noch kann, Menher. «
    Der Eisenkönig schüttelte den Kopf. » Morgen nichts zu essen für dich. «
    Vil nahm es mit einem Achselzucken hin.
    » Aber du warst es doch gar nicht « , sagte Faras, als sie nach Hause liefen.
    » Aber ich halte es besser aus als du. Und kein Wort zu Mutter, sie regt sich sonst wieder nur unnötig auf. «
    Schon wenige Tage später gab es neuen Ärger, weil zwei Jungen versuchten, Holz vom Stapel zu stehlen, als Faras, wieder einmal in irgendein geheimnisvolles Spiel mit einem Stück Blei vertieft, nicht aufpasste.
    Aber Vil hatte das Unheil kommen sehen, zu lange schon hatten die Blicke der beiden auf dem Stapel

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