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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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hart ins Gesicht. Er hörte Kiefer und Nase des Mannes brechen, hörte seinen eigenen Atem und den seiner Feinde, hörte Stahl durch die Luft schneiden, fuhr herum, tauchte unter einer Klinge durch und erledigte einen weiteren Krieger mit dem Messer, wich einem Axthieb aus, rammte dem Mann seine Klinge in den Oberschenkel und sprang zurück. Er sah das Blut aus der zerfetzten Ader spritzen.
    Die Westgarther fluchten, aber sie griffen weiter an.
    Tapfer und dumm, dachte Sahif, verschwand in den Schatten, hob eine verlorene Axt auf, zeigte sich und schleuderte sie nach Askon. Mit einem Sausen zerschnitt sie die Luft, aber einer der Krieger bekam noch seinen Schild nach oben und wehrte sie ab.
    Schnell sind sie und zäh.
    Selbst die beiden Verwundeten hielten ihre Waffen noch in der Hand. Sie griffen ihn sogar an. Er zog sich in die Schatten zurück, ließ sie im leeren Gang herumfuchteln, tauchte auf, packte den, der sich am weitesten vorgewagt hatte, am Handgelenk und brach es mit einem harten Ruck, fing das Schwert, das der Mann schreiend losließ, und erledigte den Westgarther, dem er zuvor das Gesicht zerschmettert hatte, mit kühler Präzision, wich einem Schwerthieb aus, zerschnitt dem Angreifer die Muskeln am Oberarm und verschwand wieder.
    Erst jetzt schienen die Männer wirklich zu begreifen, worauf sie sich eingelassen hatten. Die Verwundeten zogen sich zurück zu Askon und den beiden Kriegern, die bei ihm geblieben waren. »D u solltest die Männer wegschicken, Askon. Sonst ist gleich keiner mehr übrig, der deiner Mutter von deinem Tod erzählen kann.«
    Askon nickte düster. »V erflucht seien die Schatten! Gut, Männer, von hier an übernehme ich. Und von dir, Oramarer, will ich wissen, ob du mich in einem ehrlichen Kampf ohne Hilfe deiner Zauberei besiegen kannst.«
    »D ann komm her und finde es heraus«, entgegnete Sahif ruhig und zeigte sich.
    Askon spielte mit seinem Schwert in der Rechten, zog mit der Linken sein Entermesser aus dem Gürtel und griff an. Er war schnell und stark, und er war ausgeruht, während Sahif vor diesem Kampf schon mit Jamade gerungen hatte. Er spürte die Müdigkeit seiner Muskeln und auch die des Geistes, denn es kostete Kraft, die Schatten zu rufen. Er studierte Askons Ansturm, das blitzende Schwert in der Rechten, das lange Messer in der Linken, die Kraft seiner Bewegung. Er ließ ihn herankommen, behielt die Schwertklinge im Auge, berechnete kalt den Angriff und wich im letzten Augenblick erst aus– und dann erkannte er, dass das Schwert nur der Ablenkung diente. Das Entermesser würde den tödlichen Streich ausführen! Er war auf diese einfache Finte hereingefallen, bewegte sich genau auf die tödliche Klinge zu. Gleich würde sie ihm die Eingeweide herausreißen. Er sah den Triumph in Askons Miene. Aber er war ein Schatten, kalt und schnell im Denken und Handeln. Er wehrte das Entermesser im allerletzten Augenblick mit der Linken ab, hörte den Stoff reißen, als ihm die Klinge unter das Wams fuhr und die Haut aufritzte, und gleichzeitig ließ er seine Messerhand in tausendfach geübter Schnelligkeit vorschießen. Askon stürmte vorüber und blieb erst einige Schritte später stehen. Er drehte sich um und grinste breit.
    »M ache ich dir Angst, Schatten?«
    Sahif antwortete nicht. Er wies mit einem Nicken auf Askons Brust. Der Westgarther senkte den Blick. Ein roter Fleck breitete sich dort aus. Er ächzte.
    »D u bist schnell, Askon. Ich habe dein Herz tatsächlich um einen Fingerbreit verfehlt.«
    »F ingerbreit«, keuchte Askon. Sein muskulöser Körper begann zu zittern, erst fiel ihm das Schwert aus der Hand, dann das Entermesser. »V erflucht seist du, Oramarer«, stammelte er.
    Sahif sah ihm an, dass er alle Kraft brauchte, über die er noch verfügte, um sich auf den Beinen zu halten. Er wandte sich ab. Er empfand keinen Triumph, aber Genugtuung wegen Ela und Leiw, mehr nicht. Er lief den Gang hinab. Die vier noch lebenden Westgarther starrten ihn mit einer eigentümlichen Mischung aus Entsetzen und Hass an. Sie wichen vor ihm zurück, pressten sich an die Wand. Er rief die Schatten und lief an ihnen vorbei. Er war immer noch in Eile.
    ***
    Faran Ured war unschlüssig. Er hatte den Thronsaal durchsucht und einige andere Räume im Erdgeschoss. Diese verfluchte Kammer, die er für Weszen aufstöbern sollte, fand er jedoch nicht. Hätte er zaubern können, wäre es schneller gegangen, aber nach dem Unglück mit der Mauer würde es Tage dauern, bis die Magie ihm

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