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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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seinem Bruder auf.
    Ela sah ihnen seufzend nach. Wie sehr sie die beiden vermisst hatte, das hatte sie erst gemerkt, als sie sie wieder hatte in die Arme schließen können. Sie erhob sich und forderte Marberic auf, sie ein paar Schritte zu begleiten, denn sie wollte sich mit ihm unterhalten, ohne dass die Bürger der Stadt sie belauschten. Es dauerte eine Weile, bis sie einen leeren Seitenstollen fanden.
    »D u hast Fragen«, begann der Mahr.
    »G enau«, sagte Ela. »A ls erstes: Was ist da oben los?«
    »D er Feind ist in der Stadt. Aber irgendetwas erschreckt sie zu Tode. Menschen brennen. Mehr als Häuser. Es ist rätselhaft. Es geht um Kinder, die Feuer bringen.«
    Ela runzelte die Stirn. »V ielleicht die Homunkuli?«, meinte sie dann.
    »A h! Du bist klug, Ela Grams.«
    »D anke. Und Sahif? Hast du etwas von ihm gehört?«
    Der Mahr wiegte den Kopf hin und her. »D ies ist nicht die Kammer des Hörens. Ich kann nicht genau sagen, was in der Burg vorgeht. Aber ich weiß, dass die geheime Kammer geöffnet wurde.«
    Ela sah ihn entsetzt an. »D ie Kammer? Dann hat diese Schlange es geschafft? Aber was ist mit Sahif?«
    Der Mahr zuckte mit den Schultern. »I ch weiß nur, dass jemand die Treppe benutzt, hinab zur Alten Magie.«
    Ela, die ihre Gedanken nur mühsam von Sahif lösen konnte, begriff, was er damit sagte: »A ber das heißt, das ist das Ende der Welt!«
    »V ielleicht nicht«, meinte Marberic. »V ielleicht kann man sie aufhalten, wenn sie unten angekommen ist.«
    »E s ist hoffentlich jemand dort unten.«
    Der Mahr nickte.
    »E iner deiner Brüder– und der wird sie töten?«
    »W ir töten keine Menschen, Ela Grams, denn die Alte Magie würde uns das nicht verzeihen.«
    »A ber wie wollt ihr sie dann…«
    »H eiram Grams ist auch schon fast dort. Er kann es tun.«
    »M ein Vater? Mein Vater ist dort unten bei der Alten Magie? Ausgerechnet mein Vater?«
    Marberic nickte ernst. »E r kann sie aufhalten, vielleicht.«
    »I ch würde mich nicht darauf verlassen«, meinte Ela düster. »N icht, wenn da unten irgendwo ein Krug Branntwein in Reichweite ist.«
    »S o etwas gibt es bei uns nicht, Ela Grams.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ausgerechnet ihr Vater. Sie verstand immer noch nicht, warum sich die Mahre gerade mit ihm angefreundet hatten. Aber dann dachte sie, dies sei doch eine günstige Gelegenheit, Marberic danach zu fragen.
    »W ir haben es versprochen«, lautete die Antwort.
    »J a, das hast du schon mal gesagt. Aber was genau habt ihr versprochen, und, um der Himmel willen, warum? Und sag jetzt nicht, es sei ein Geheimnis!«
    »E s ist ein Geheimnis.« Der Mahr hielt inne, aber fuhr dann zu Elas Überraschung fort: »D och jetzt, da so viele geheime Dinge offenbar werden, kann ich es sagen.«
    »N ämlich?«, fragte Ela.
    Marberic seufzte. Stockend begann er: »E s ist Gralwins Versprechen. Wir dürfen es nicht brechen. Er war der Erste und Älteste. Er baute Mahratgath, das du Atgath nennst. Für uns, zuerst, ein Tor zur Oberwelt. Wir gingen oft hindurch. Aber Gralwin schenkte es dann den Menschen, denn er wusste, dass wir Mahre nicht mehr lange auf der Erde wandeln würden, denn Mahre und Menschen, das ging nicht immer gut.«
    »V erstehe«, murmelte Ela.
    »E r zögerte die Entscheidung hinaus, denn er liebte die Torburg, Mahratgath. Aber es musste getan werden. Eines Tages wurde er von Menschen bedrängt, Räubern, die hofften, Gold bei ihm zu finden. Drei Brüder kamen ihm zu Hilfe, und einer von ihnen ließ sein Leben, als sie ihn retteten. An jenem Tag entschied er sich.« Der Mahr stockte wieder.
    »U nd was hat mein Vater damit zu tun?«
    Der Mahr sah sie noch ein wenig finsterer als sonst an, offensichtlich störten ihn die Zwischenfragen, und Ela nahm sich vor, den Mund zu halten, als er endlich weiter erzählte: »G ralwin beschloss, jenen, die gerecht waren, Mahratgath zu übergeben. Als Wergeld für ihren Verlust, ihren toten Bruder. So wurde einer der Männer, Taman mit Namen, der erste Herzog der Stadt. Der andere jedoch, Harmstig genannt, wollte nicht herrschen. Er schlug die Teilhabe an der Herrschaft aus, überließ sie seinem Bruder.«
    Ela wurde ganz anders zumute. Harmstig? Das war der vollständige Name ihres Bruders Stig.
    »D afür erbat Harmstig sich das Wohlwollen der Mahre, für sich und all seine Nachfahren. Und deshalb wachen wir über Heiram Grams und wachten über all die, die vor ihm waren, und die, die nach ihm kommen.«
    »D ie vor ihm, die nach… Ihr wacht

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