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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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die sich in großer Stille versammelten. Sie bemerkten ihn nicht, denn er wandelte im Schutz der Schatten, die er so selbstverständlich beschwor, dass er sich kaum noch vorstellen konnte, dass es ihm einige Wochen lang überhaupt nicht gelungen war. Sein Gedächtnis war zurück, das gab ihm ein Gefühl der Sicherheit, das jedoch durchsetzt war von bösen Erinnerungen. Die jungen Westgarther waren schließlich davongeschlichen, er hatte die Mauer überquert, und nun betrat er das Lager der Westgarther. Er konnte nur hoffen, dass es schnell und lautlos ging.
    Jamade sog die Luft ein. Das Gefühl, dass Magie in der Luft lag, wurde stärker. Der Schatten musste nah sein, ganz nah. Sie zog sich in eine Ruine zurück und starrte angestrengt in die Nacht. Sahif war also endlich erschienen, und ganz offensichtlich hatte er sein Gedächtnis wirklich zurück. Es war klar, dass er sie töten würde, wenn er die Gelegenheit bekam. Meister Iwar hatte sie vor ihm gewarnt. Sie zog ihren Dolch. Vielleicht war sie ihm doch gewachsen? Wenn sie ihn überraschen könnte… Sie biss sich auf die Lippen. Das Risiko war zu groß. Er würde sie vielleicht eher entdecken als sie ihn. Ja, vielleicht hatte er ihre Anwesenheit schon ebenso gespürt wie sie seine. Hastig ließ sie die Schatten fallen und drückte sich in eine finstere Hausecke. Dann flackerte das Licht eines Lagerfeuers beinahe unmerklich, aber Jamade hatte gelernt, auf solche schwachen Zeichen zu achten. Wo wollte Sahif hin? Zur Halle? Nahm er wirklich an, dass sie sich ausgerechnet dort aufhalten würde? Hatte er sie nicht bemerkt?
    Oder hatte er ein anderes Ziel? Sie dachte fieberhaft nach, aber sie kam nicht darauf, was er vorhaben könnte. Da, wieder ein schwaches Flackern! Er war ohne Zweifel auf dem Weg zur Halle. Was er dort wollte, war doch nebensächlich, Hauptsache, er war ihr nicht auf den Fersen. Jamade kletterte auf die nächste Mauer. Sie sah sich um. Die jungen Krieger waren schon verschwunden. Sie wusste, dass es das Beste wäre, einfach hinunter zum Hafen zu gehen, ein Schiff zu besteigen und Sahif gewähren zu lassen. Aber sie war neugierig. Sie wollte sehen, was er vorhatte, und herausfinden, wie gut er wirklich war. Plötzlich musste sie lächeln. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie wechselte die Gestalt, auch wenn das nur nötig war, weil sie gleich eine andere Stimme brauchen würde.
    Sahif umging die Feuerstellen und achtete darauf, nicht auf einen der schlafenden Krieger zu treten, die dort an den halb heruntergebrannten Feuern ruhten. Sie hatten sich einfach niedergelegt, wo sie gesessen hatten. Nur noch eine Handvoll war wach und starrte schweigend in die Glut. Sahif näherte sich der hölzernen Halle, in der er den König vermutete. Würde er Hakor im Schlaf töten müssen, oder hielten den König die Ereignisse der zu Ende gehenden Nacht noch wach? Es würde keinen großen Unterschied machen. Sahif schlich weiter und näherte sich vorsichtig dem Eingang. Ein kahlköpfiger Alter mit Augenklappe lehnte in der Pforte und ließ seinen Blick über das traurige Lager schweifen. Er blockierte die halbe Tür. Sahif musste vorsichtig sein, wenn er an ihm vorüber wollte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Etwas stimmte hier nicht. Er fühlte sich beobachtet. Meister Iwar? Er fuhr herum. Es war nichts zu erkennen. Aber dann ertönte eine laute Männerstimme von der Mauer, ungefähr von dort, wo er sie überquert hatte: »A larm! Feinde! Ein Schatten ist im Lager! Die Halle, er will in die Halle!«
    Sahif duckte sich unwillkürlich. Wer hatte ihn entdeckt? Meister Iwar? Nein, das war nicht seine Stimme. Aber welcher Mensch konnte ihn sehen? Was hatte ihn verraten? Das Lager erwachte, die Männer kamen auf die Beine. Der Rufer war irgendwo jenseits der Lagerfeuer in der Dunkelheit verborgen. Noch ein Schatten? Es ergab keinen Sinn. Eine halbe Sekunde lang zog er in Erwägung, den Unbekannten zu suchen, aber dann wurde ihm klar, dass das nahezu aussichtslos war, außerdem hatte er einen Auftrag auszuführen. Die Pforte war nur noch drei Schritte entfernt, aber der Alte hatte den Ruf ebenfalls gehört und schien bereit zu sein, die Schwelle mit dem Schwert in der Hand zu verteidigen. Das ganze Lager war jetzt wach. Die Krieger griffen nach ihren Waffen und stolperten verwirrt hin und her.
    »I n die Halle! Schützt den König! Schützt den König!«, rief der Alte.
    Wieder fluchte Sahif. Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte um die Halle herum. Hier

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