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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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oder andere Überraschung für Euch hat.«
    »I ch wüsste nicht, wie die aussehen sollte«, meinte die Ghula und lächelte siegessicher.
    »I ch kann es Euch auch nicht sagen, doch rate ich Euch, einfach einige Eurer Leute in Reserve zu halten.«
    »D afür sind wir zu wenige. Nein, wir werden sie wieder vernichtend schlagen, so wie gestern. Und dann werden sie aufgeben. Ihr werdet sehen.«
    »G laubst du, sie hat etwas übersehen?«, fragte Ela, als die Ghula wieder in der Halle verschwunden war. Das Trommeln war viel näher gerückt. Es schien von mehreren Seiten gleichzeitig zu kommen.
    Sahif zuckte mit den Schultern. »I ch bin kein Feldherr, aber ich weiß, dass eine Schlacht niemals so läuft, wie sie geplant wird.«
    »I ch wünschte, dieser Kampf ließe sich verhindern«, seufzte Ela.
    »I ch auch, denn er kostet nur Zeit, und Jamades Vorsprung wächst weiter.«
    »N icht nur deshalb«, versuchte Ela zu erklären, »d ieses Blutvergießen um die Herrschaft über eine völlig zerstörte Stadt, das ist so sinnlos. Noch dazu, wo doch beide Seiten sich eigentlich gar nicht in die Quere kommen müssten.«
    »W ie meinst du das?«
    Ela war überrascht, dass Sahif ihre Meinung anscheinend wirklich interessierte. Sie fuhr fort: »D ie Westgarther holen sich ein paar Waffen von der Ebene, treiben Schmuggel, und ja, vielleicht auch ein wenig Seeräuberei; die Scholaren forschen in den Bibliotheken dieser Insel nach altem Wissen. Warum lassen sie sich nicht einfach gegenseitig in Ruhe?«
    »D as ist eine gute Frage«, meinte Sahif.
    Am Tor rief jemand etwas. Offenbar schickten die Westgarther einen Unterhändler. Mischitu eilte über den Hof und kletterte auf die hölzerne Brustwehr. Sahif und Ela begaben sich mit anderen Scholaren zum Tor, um zuzuhören.
    »W as gibt es, Sagur?«, rief Mischitu. »S eid Ihr gekommen, um uns mitzuteilen, dass Ihr unsere Insel endlich verlassen wollt, wie es Prinz Askon schon getan hat?«
    »I ch bin hier, um Euch zur Aufgabe aufzufordern, Scholaren. Ergebt Euch, und Ihr dürft leben. Wir fordern lediglich die Köpfe von Euch, Ghula, und von dem Schatten, den Ihr geschickt habt, um den König zu ermorden, während doch Waffenstillstand war.«
    Sahifs Miene verdüsterte sich. Er hatte während eines Waffenstillstands getötet? Diese Ghula war hinterlistiger und falscher als ein Skorpion!
    »M acht Euch nicht lächerlich, Sagur. Wenn Ihr meinen Kopf wollt, dann müsst Ihr ihn Euch schon holen. Ich erwarte Euch hier!«
    »D ann ist alles gesagt!«, rief Sagur.
    Die Ghula kletterte die Holzleiter hinab und erteilte Anweisungen: »E s sind Männer in den Ruinen. Habt Acht auf ihre Bogen. Ich will so wenig Leute wie möglich verlieren!« Dann kam sie zu Sahif. »N un, Schatten. Dieser Sagur, wäre der ein Ziel nach Eurem Geschmack?«
    »W ann? Vielleicht jetzt, wo er noch den Schutz des Unterhändlers genießt?«
    Mischitu grinste flüchtig. »S o empfindlich, Schatten? Der Waffenstillstand galt nur für die Zeit, die sie brauchten, ihre Verwundeten und Toten zu bergen. Es war nie die Rede davon, dass er die ganze Nacht währen sollte.«
    Sie gab sich offensichtlich Mühe, ihn zu überzeugen, aber Sahif glaubte ihr trotzdem nicht.
    Ein Pfeil schlug in das Holz der Brustwehr ein, dann noch einer. Es roch verbrannt.
    »B randpfeile, sie verwenden Brandpfeile!«, rief die Ghula. Dann wandte sie sich an die erschrocken dreinblickende Ela. »K eine Sorge, wir haben das Holz nur auf der Innenseite mit Öl getränkt.«
    Doch dann ertönte ein schriller Schrei vom Dach der Bibliothek: »D ie Kuppel! Sie schießen auf die Kuppel!«
    Sahif blickte auf. Tatsächlich, da zischten Pfeile im hohen Bogen in den roten Himmel, senkten sich über der Kuppel und verschwanden im Inneren, eine dünne Rauchfahne hinter sich herziehend.
    Die Ghula verfärbte sich. »U nsere Manuskripte!«
    »F euer! Feuer!«, schrie jemand. Sahif sah, dass zwei der Bogenschützen ihre Waffen fallen ließen, um in die Halle zu rennen. Andere folgten ihrem Beispiel.
    »B leibt auf Euren Posten!«, brüllte er.
    Niemand hörte auf ihn. Selbst die Ghula vergaß alle Ordnung und eilte in die Halle, um ihre kostbaren Schriften zu retten.
    Jetzt schlugen auch Brandpfeile im Hof ein, und plötzlich stand die Brustwehr über dem Tor in hellen Flammen, und die weiße Robe des Scholars, der dort noch seinen Posten gehalten hatte, brannte wie Zunder. Er schrie auf, taumelte von der Brustwehr, fiel zu Boden und steckte die Holzplatten in Brand.

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