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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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tauchte ein Mann inmitten der schwelenden Feuer auf, ein Mann mit einem wirren Bart. Er streckte die Hand aus und zeigte direkt auf Ela, die sich in der Hütte sicher gefühlt hatte.
    »D u hast gesagt, dass er tot ist! Du hast gesagt, dass es vorbei ist! Doch da steht er! Der Fürst der Finsternis! Belogen hast du mich, Mädchen, belogen! Und jetzt ist es zu spät. Der Bann ist gebrochen, die Mauer gefallen. Und er will entkommen! Aber das wird er nicht! Ich bin Lennaris von der Ewigen Wacht! Meine Brüder sind hier!« Seine Stimme war laut und klar, aber er tanzte einen verrückten Tanz, als er das rief.
    Lauter Donner rollte über die Stadt.
    Sahif starrte wie gebannt auf den verrückten Alten, der über den Toten tanzte, und auf den Marghul, der den erschlafften Leib der jungen Scholarin zu Boden sinken ließ und seltsam unentschlossen wirkte.
    »I ch kann deinen Atem sehen«, flüsterte Ela.
    »W as?«
    »D ie Kälte. Der Bann ist gebrochen. Wie in der Ebene, als wir unter den Toten waren.«
    »B ei allen Himmeln, er hat es wirklich getan!«, entfuhr es Sahif endlich.
    »A ber der Marghul– er lebt noch! Wie kann das sein, Sahif? Wie kann der Mann, dem ich den Kopf abgeschnitten habe, dort stehen und Menschen töten?«
    Inzwischen begriffen auch die Westgarther, dass etwas nicht stimmte. Es wurde seltsam still zwischen den schwelenden Trümmern.
    »D u wirst nicht entkommen, Udaru! Meine Brüder sind hier!«
    »M eint er…?«, begann Ela.
    »D ie Massarti. Die Wächter verlassen die Ebene«, presste Sahif hervor und war leichenblass geworden.
    Der Boden bebte wieder.
    »D er Totengräber«, rief einer der Scholaren angstvoll und deutete hinaus auf den Hof. Das Pflaster sprang auf, wie von einem gewaltigen Pflug zur Seite geworfen, Leichen und Verwundete, die dort lagen, wurden in zwei Teile gerissen, Waffen zerbrachen oder flogen davon.
    »S ie kommen! Sie kommen!«, schrie der Alte Lenn und tanzte in der Glut.
    »W ir müssen hier weg«, flüsterte Sahif.
    »A ber der Marghul, wir können doch nicht…«
    Sahif packte sie einfach am Arm und zog sie aus der Hütte. »Z um Hafen, schnell!«
    Und schon liefen sie, während neben ihnen eine Hütte und zwei plündernde Westgarther buchstäblich vom Erdboden verschluckt wurden. Die Erde bebte. Der Marghul ließ sein lebloses Opfer fallen– und rannte.
    Entsetzt erkannte Ela, dass er ebenfalls Richtung Hafen lief.
    ***
    Askons Männer stemmten sich in die Riemen und sorgten dafür, dass das Langschiff schnell Fahrt aufnahm. Turgal hatte das Ruder übernommen, der Prinz ging unruhig auf und ab und trieb seine Leute mit Verwünschungen und Flüchen zur Eile. Immer wieder ging sein Blick zurück zur Zwielichtinsel, die nur langsam kleiner wurde. Über ihnen hellte sich der Himmel auf. Es sah aus, als würde bald die Sonne durch den Dunst stechen.
    Als das Segel gesetzt war und die Riemen in gleichbleibendem Takt in die grünen Wellen griffen, kam Askon zu Jamade in den Bug. »Z wei Dutzend Männer, nicht genug, die Riemen der Rahane Tag und Nacht besetzt zu halten«, meinte er.
    Jamade nickte, obwohl sie von diesen Dingen nichts verstand.
    »I ch muss Euch danken, Schatten– und ich muss Euch etwas fragen. Dieses Gewand, das Ihr tragt– ich sah es vor zwei Tagen an einem anderen Leib.«
    Jamade unterdrückte einen Fluch und zwang sich zu einem Lächeln. »V ielleicht werde ich Euch später in den Grund dafür einweihen.«
    »H abt Ihr die Besitzerin dieser Kleider getötet?«, fragte der Prinz schlicht.
    Sie sah ihn mit schmalen Augen an. Hatte er nicht gehört, was sie gesagt hatte? Sie zuckte mit den Achseln. »D as habe ich«, gab sie schließlich zu, da sie keinen Grund sah, ihn anzulügen. Er musste allerdings nicht wissen, dass er nicht Aina, sondern nur ihre schöne Gestalt gesehen hatte, während diese Frau selbst schon längst vor Felisan auf dem Meeresgrund geruht hatte.
    Der Prinz grinste. »I ch bedaure den Tod eines so hübschen Weibes, doch nehme ich an, dass Ihr einen Grund für Eure Tat hattet, Schatten.«
    Wieder antwortete Jamade mit einem knappen Nicken. Sie wusste noch nicht, wie viel sie Askon erzählen sollte, hatte allerdings gelernt, dass es meist besser war, auch Verbündete über ihre Pläne und Fähigkeiten im Unklaren zu lassen.
    »D ann seid Ihr nicht auf unsere Insel gekommen, weil meine Mutter Eure Dienste brauchte, habe ich Recht?«
    »I ch werde Euch nichts über meine Angelegenheiten sagen, Prinz, denn sie betreffen Euch nicht. Ich

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