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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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deiner gerechten Strafe davon?«, antwortete jemand von den Schiffen.
    »H ilgur? Bist du das? Zeige dich, wenn du etwas zu sagen hast!«
    Der Genannte sprang auf die Kaimauer. Er war beinahe so groß wie Askon, und das Lederhemd, das er trug, spannte sich unter seinen breiten Schultern. In den Händen hielt er eine riesige, zweischneidige Kriegsaxt.
    »D u hast meinen Vetter Alfar getötet, und Verbannung ist das wenigste, was du dir verdient hast!«
    Askon lachte und spuckte ins Wasser. »W ie du siehst, bin ich gerade dabei, diese Insel zu verlassen, Hilgur. Ich nehme den Ältesten also die Entscheidung ab. Komm mit mir, wir werden reiche Beute machen. Oder willst du auf diesem öden Eiland versauern?«
    »S chon um meines Vetters willen werde ich nicht zulassen, dass du gehst«, erklärte Hilgur finster, setzte die Kriegsaxt auf den Kai und stand nun breitbeinig dort, wie eine mächtige Säule aus Fleisch und Stahl.
    »D ann fahr zur Hölle!«, rief Askon.
    Hilgur reagierte blitzschnell. Er sprang einen Schritt zurück und holte mit seiner mächtigen Axt aus. Jamade hörte die Schneide durch die Luft sausen. Aber mitten in der Bewegung stockte er, denn auch Askon war schnell, noch schneller als sein Gegner. Fast bis zum Griff trieb er Hilgur seine Klinge in die Brust. Der sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an, die mächtige Axt immer noch halb in der Luft.
    »N arr. Ein Schwert ist doch immer schneller als so ein Schlachtbeil.«
    Hilgur öffnete den Mund. Er stammelte etwas, spuckte Blut und sank zu Boden. Askon zog sein Schwert aus dem Körper und schwenkte es hoch in der Luft. Hilgurs Blut tropfte ihm auf den Arm. »W ill mich noch jemand aufhalten?«
    Niemand wollte.
    Askons Männer entwaffneten die anderen Westgarther und schickten sie unter Hohn und Spott ins Lager zurück. Dann bestiegen sie Askons Schiff.
    »W ir sollten die anderen Schiffe verbrennen, falls sie uns verfolgen wollen«, schlug Jamade vor.
    Askon lächelte. »I ch achte sonst deinen Rat, Schatten, doch kann ich nicht die Schiffe meiner Waffenbrüder verbrennen. Sie wären verloren ohne sie.« Dann trat er an die Reling: »I hr da! Werft die Ruderblätter der anderen Schiffe über Bord, und die Riemen bringt hier herüber. Und eilt euch. Sie werden bald hier sein.«
    Die Männer arbeiteten mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit. Jamade sah ihnen zu, als sie die langen Riemen der anderen Schiffe an Bord brachten und die schweren Blätter, mit denen die Schiffe gesteuert wurden, ins Hafenbecken warfen. Askon gab das Zeichen zum Ablegen. Nach ihrem leichten Sieg waren die Männer euphorisiert, und doch raunten sie einander die Frage zu, wo denn ihre Verfolger blieben, als sie in der Morgendämmerung die Leinen lösten und endlich in See stachen.

Zweiter Tag
    Sahif blieb im Schutz der Schatten, auch noch, als er wieder die Festung der Scholaren erreichte. Er kletterte ungesehen über die Mauer, schlich in die große Halle der Bibliothek, verbarg sich hinter einer der hohen Säulen und beobachtete. Es waren einige Scholaren dort. Sie studierten alte Pergamentrollen und Bücher oder besprachen sich leise über Fragen der Verteidigung.
    Auch die Ghula war dort, sie scheuchte einige jüngere Scholaren herum, die in den oberen Sälen bestimmte Schriften besorgen sollten. Ela war bei ihr. Sie sah nicht sehr glücklich aus.
    Sahif ließ die Schatten fallen und trat wie aus dem Nichts hinter der Säule hervor. »E s ist erledigt«, verkündete er ruhig. Mischitus Leute schraken zusammen, als er so plötzlich in ihrer Mitte auftauchte. Einer ließ sogar seine Pergamentrollen fallen, die über den Boden davonkullerten. Entschuldigungen murmelnd sammelte er sie rasch wieder auf. Auch die Ghula war zusammengezuckt, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen. Sahif nahm an, dass sie begriffen hatte, was er mit seinem Auftritt sagen wollte: Ich bin ein Schatten, spielt keine Spiele mit mir, denn sonst bin ich ebenso gefährlich für Euch wie für Eure Feinde.
    »E rledigt? Ihr habt Hakor erwischt?«, fragte die Ghula.
    »H ört Ihr das Geschrei nicht?«, fragte er zurück.
    »I ch gebe zu, ich bin beeindruckt. Ihr habt Euch Euer Schiff verdient, Sahif von den Schatten.«
    »U nd habt Ihr auch eines für mich?«
    »W ir erwarten Kapitän Buda mit der Sperber bald zurück. Er wird Euch bringen, wohin Ihr wollt, wenn ich ihn dafür bezahle.«
    »U nd wann erwartet Ihr ihn?«
    »B ald. Sollte er sich verspäten, so sind da noch die Schiffe der

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