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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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verstehe. Es ist gut, dass Ihr wisst, an wen Ihr Euch halten müsst.«
    Ured verneigte sich und hätte dem Gesandten doch gerne die Kehle durchgeschnitten. Hatte der Mann etwa vergessen, dass er ihnen nicht aus freien Stücken half?
    »E s ist auch gut, Meister Ured, dass Ihr selbst hierherkommt, ich hätte sonst nach Euch schicken müssen.«
    »W as wollt Ihr noch, Lanat? Soll ich noch einen Krieg für Euch beginnen?«
    Lanat lachte fröhlich, schüttelte den Kopf und sagte: »N ein, aber der erhabene Padischah wünscht, dass Ihr das Heer dazu bringt, ihm entgegenzuziehen. Er will nicht, dass sie sich irgendwo hier in den Bergen verschanzen.«
    Ured runzelte die Stirn. »U nd wie soll ich das anstellen? Ich bin nicht der Befehlshaber dieser Männer.«
    »L asst Euch etwas einfallen. Ihr wart doch bislang recht findig. Und ich nehme an, Ihr habt nicht vergessen, dass das Wohlergehen Eurer Familie davon abhängt.«
    »I ch habe ein gutes Gedächtnis, Lanat.«
    Der Gesandte hörte den drohenden Unterton wohl heraus. Sein verbindliches Lächeln erlosch.
    »S eht Ihr die Kuppe dort oben? Es gibt da ein verlassenes Bergwerk. Wir werden jetzt zum Schein nach Norden ziehen, aber ich werde später mit einigen meiner Männer heimlich zurückkehren. Erwartet mich dort nach Einbruch der Dunkelheit.«
    Ured blickte hinauf. Ein Bergwerk? Alles Land unter der Erde gehörte den Mahren, und er würde nur sehr ungern in ihr Reich eindringen. Er hatte ihnen vor dreihundert Jahren geschworen, niemals wieder hierherzukommen, und er bezweifelte nach wie vor, dass diese Berggeister seine Lage verstehen würden.
    ***
    Bahut Hamoch war unglücklich. Zwei Dutzend neue Homunkuli hatte er erschaffen, aber die Gänge unter der Stadt standen immer noch unter Wasser, und so konnten sie nicht hinaus, standen untätig im Laboratorium herum und warteten auf Befehle, die er ihnen nicht geben konnte, denn es gab einfach nichts zu tun. Er hatte vier abgestellt, die in einer der Kammern Schießpulver mischten. Er hätte sie alle einsetzen können, aber er hatte weder genug Apparaturen noch Zutaten, um schneller zu produzieren. Schießpulver! Es schien ihm eine Ewigkeit her zu sein, dass er stolz darauf gewesen war, dieses schwarze Pulver herstellen zu können. Die Geschütze vor der Stadt bewiesen ihm, dass das längst keine Zauberei mehr war. Gut, er hatte die Rezeptur verfeinert, aber viel besser konnte man etwas wie dieses Pulver nicht machen. Es war rohe Kraft, plump und zerstörerisch. Er hatte andere Dinge vollbracht, große, erhabene Dinge, Dinge, die gleichwohl verboten waren. Er betrachtete die Homunkuli. Selbst die strenge Kisbara hatte zugegeben, dass er bei ihrer Schöpfung Großes geleistet hatte. Aber niemand durfte je davon erfahren.
    »I ch hoffe, Ihr sinnt über Möglichkeiten nach, wie wir dieses lästige Heer da draußen loswerden.«
    Hamoch schreckte zusammen. Rahis Almisan war aus dem Nichts mitten im Laboratorium aufgetaucht, und er hasste es, wenn der Schattenmeister das tat.
    »M it Zauberei zu töten ist fast unmöglich, das wisst Ihr besser als ich, Almisan.«
    »N icht unmöglich, nur teuer für den Zauberer, Hamoch.«
    Bahut Hamoch wies auf das Schwarze Buch, das aufgeschlagen auf einem der blankpolierten Tische lag. Almisan blickte stirnrunzelnd auf die Seiten, und Hamoch lächelte still in sich hinein. Niemand außer einem Totenbeschwörer konnte dieses Buch lesen. Selbst dem Meister der Schatten mussten die Seiten schwarz und leer erscheinen. »I ch vergaß, verzeiht«, sagte er leicht gönnerhaft. »D ort finden sich tatsächlich gefährliche und tödliche Zauber, in ihrer Wirkung vielleicht vergleichbar mit der Pest.«
    »I ch hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn die Pest die da draußen hinrafft, Hamoch.«
    Der Nekromant rümpfte die Nase. »L eider würde es die Menschen innerhalb dieser Mauern ebenso befallen wie die davor. Selbst Ihr und ich wären nicht gefeit. Es ist das letzte Mittel, die letzte selbstmörderische Waffe, wenn jede Hoffnung schon verloren ist. Ich hörte, dass man sie auf der Insel der Toten angewandt hat. Ihr kennt das Ergebnis, nehme ich an.«
    Almisan nickte. »D ann verstehe ich den Sinn dieser Waffe nicht.«
    »E ine Verzweiflungstat, um die Feinde unseres Ordens zu schwächen. Aber ich fürchte, sie hat mehr Feinde geschaffen als vernichtet.«
    »J edenfalls taugt diese Waffe nichts für unsere Zwecke, wenn Ihr keinen Weg findet, ihr die Zweischneidigkeit zu nehmen. Überlegt Euch also

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