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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Seebundes hoffen sollen?«, fragte Meister Duhm, ein reicher Gerber aus der Neustadt, freundlich.
    »I ch habe Freunde in der Stadt, oder vielmehr unter der Stadt.«
    »E rklärt das«, bat Duhm.
    Also begann Teis Aggi zu erzählen: Wie er von den unterirdischen Gängen erfahren hatte, in denen sich die Gesetzlosen versteckten, die die Wachen deshalb früher nie hatten erwischen können.
    »A usreden«, murmelte Haaf, der mehrfach bestohlen worden war.
    »I ch kann Euch trösten, Meister Haaf. Die allermeisten dieser Unglücklichen sind tot, getötet von kleinen, widernatürlichen Wesen, die Meister Hamoch in seinen Katakomben erschaffen hat.«
    »K ünstliche Wesen? Meister Hamoch? Was redet Ihr da?«, riefen die Handwerker durcheinander.
    »S o hört ihm doch zu«, bat Meister Dorn, und Aggi fuhr fort, schilderte seine eigenen blutigen Begegnungen mit diesen Ungeheuern, zeigte zum Beweis seine Wunden. »D och ich hatte Glück, denn ich traf unerwartet auf Freunde.«
    »U nter der Erde? Weitere Gesetzlose, möchte ich wetten«, warf Haaf ein.
    »I hr seid weit von der Wahrheit entfernt.«
    »K aum weiter als Ihr mit Euren Märchen«, brummte der Zunftmeister.
    Aggi überhörte das. »I ch hätte es selbst nicht geglaubt, aber es scheint, dass an den alten Atgather Legenden mehr dran ist, als wir alle dachten.«
    »V on welchen Legenden sprecht Ihr?«, fragte Meister Duhm. Er saß mit verschränkten Armen da und schien sehr skeptisch.
    Aggi holte tief Luft. Jetzt kam der heikle Teil. »I hr kennt doch die Geschichten darüber, wer unsere Stadt einst gegründet haben soll.«
    Für einen Augenblick war es still, während die Männer darüber nachdachten, was ihnen einst ihre Großmütter erzählt haben mochten.
    Jomenal Haaf schüttelte den Kopf. »E rklärt Euch endlich, Hauptmann. Ich habe Geschäfte, die wichtiger sind als Märchenstunden.«
    »D ie Mahre! Es gibt sie wirklich. Und sie leben immer noch im Berg unter uns. Sie sind bereit, uns im Kampf gegen die Herzogin zu helfen.«
    »M ahre? Wollt Ihr uns auf den Arm nehmen, Teis Aggi?«, fragte einer der Meister.
    »K eineswegs. Ich habe auch schon von ihnen gehört«, warf Wulger Dorn ein.
    »B erggeister? Lächerlich«, schnaubte Haaf.
    »U nd wer, glaubt Ihr, hat die Stadt überflutet? Oder glaubt Ihr, das Wasser sei von selbst in Eure Keller gelangt?«
    »L ächerlich!«, wiederholte Haaf.
    »W as wisst Ihr eigentlich über diese Sache, Dorn?«, fragte Duhm. »I hr sagtet, Ihr hättet von den Erdgeistern gehört.«
    »A sgo Grams, er hat mir anvertraut, dass die Mahre ihn besucht haben, als er sich draußen um die Meiler kümmerte.«
    »G rams? Der Köhlersohn?«
    »E s scheint, dass die Mahre schon länger mit dieser Familie in Verbindung stehen, Meister Duhm«, erwiderte Dorn.
    Zunftmeister Haaf erhob sich. »D ie Familie eines Trinkers und ein fahnenflüchtiger Hauptmann? Sind das Eure Zeugen? Und wegen dieser Geschichten sollen wir einen Aufstand anzetteln gegen die rechtmäßigen Herren dieser Stadt?«
    »E s heißt auch, dass Prinz Gajan noch lebt«, warf Dorn ein.
    »W oher wollt Ihr das wissen?«
    »I ch selbst habe einen der Zettel gesehen, die sie über die Stadtmauer geschossen haben, Haaf«, warf der Gerber ein.
    »S o glaubt Ihr den Lügen der Feinde, die auf unsere Stadt schießen? Besten Dank, Duhm, besten Dank. Nein, Märchen und Lügen, das ist alles, was hier zur Sprache kommt! Und ich bin nicht bereit, dafür meinen guten Ruf aufs Spiel zu setzen. Öffnet die Pforte, ich muss an die frische Luft. Aber ich werde Euch zuliebe versuchen zu vergessen, was ich hier gehört habe.«
    Der Wirt ließ ihn hinaus, und Teis sah enttäuscht, dass fast alle anderen Meister ihm folgten. Es war ein schwacher Trost, dass ihm der eine oder andere beim Abschied aufmunternd auf die Schulter klopfte und zu verstehen gab, dass er ihm wenigstens einen Teil seiner Geschichte glaubte.
    »I ch war wohl nicht sehr überzeugend«, sagte er, als der Wirt die Tür wieder schloss.
    Meister Duhm war geblieben. Er saß immer noch mit verschränkten Armen da und betrachtete Aggi eingehend. Dann sagte er: »N ein, Ihr seht einfach nicht aus wie ein Lügner oder Märchenerzähler, Aggi.«
    »I hr steht mit Eurer Meinung ziemlich allein da, Meister Duhm«, gab Aggi niedergeschlagen zurück.
    »I hr dürft es den anderen nicht übel nehmen. Die meisten von ihnen schulden Haaf Geld, sie dürfen es sich nicht mit ihm verderben.«
    »A ber Haaf darf ich es übel nehmen, oder?«,

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