Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)
ihr zurechtlegte.
"Oh doch, mein Liebling", sagte Devlin und bewies es ihr. Viel später bemerkte er ihr Jungfernblut. War sie also doch noch unberührt gewesen. Er konnte sich ihre leidenschaftliche Reaktion auf seine Annäherung immer weniger erklären. Sanft streichelte er über ihren Bauch und ihre Schenkel. Sie vergolt ihm diese Zärtlichkeit, indem sie ihre Hand auf sein Glied legte und es mit den Fingerspitzen liebkoste. Seine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Erfreut kichernd nahm sie das Ergebnis ihrer Bemühungen zur Kenntnis.
"Das solltest du lieber lassen", warnte Devlin sie.
"Weshalb? Gefällt es dir nicht?"
"Natürlich gefällt es mir, sehr sogar. Aber du bist wund."
"Ein wenig", gab Bea zu. Sie umspannte sein Glied mit festem Griff. "Ich mache es dir mit der Hand", verkündete sie kühn. Dagegen hatte Devlin nicht das Geringste einzuwenden.
Bea räumte, wie es ihr angewiesen worden war, ihre Kleider in das ihr zugewiesene Ankleidezimmer und verbrachte die Nächte bei Devlin . Ihre Beziehung entspannte sich zusehends. Devlin vernachlässigte seine Arbeit, um immer mehr Zeit mit Bea zu verbringen. Als sie ihn darauf ansprach, sagte er lediglich, dass für die Zwerge Zeit eine andere Bedeutung habe und es egal sei, ob er seine Schwerter heute, morgen, in einer Woche oder erst in einigen Jahren fertigen würde. Er betreibe sein Handwerk ohnehin nur aus Langeweile, denn eigentlich sei er ja ein Königssohn. Devlin ließ Beas Stute in das Zwergenreich holen. Außerdem schenkte König Rainer seinem Schwiegersohn den schwarzen Wallach, der diesem so gut gefiel. Mit den Pferden machte das Paar viele Ausflüge in die Außenwelt, weil Bea sich an das Leben im Zwergenreich nur schwer anpassen konnte. Auch wenn es Zwerge gab, die ihre Behausungen zum Fuße der Berge unter freiem Himmel errichtet hatten, lebten doch die meisten von ihnen innerhalb der Berge.
Tageslicht wurde für Bea zum begehrten Luxusgut. Außerdem musste sie sich daran gewöhnen, dass sie nun in einer Welt der veränderten Proportionen lebte. Vieles war kleiner, als sie es gewohnt war. Wenn sie zusammen mit Devlin in den Gastwirtschaften einkehrte, kam es vor, dass sie sich schon an der Eingangstür den Kopf stieß und sich innerhalb des Gastraumes angesichts der niedrigen Deckenhöhe nur gebückt fortbewegen konnte. Tische, Bänke oder Stühle waren oft zu klein. So wurden gesellschaftliche Ereignisse bei den Adeligen des Zwergenkönigreichs , auf die Devlin seiner Frau jetzt immer mitnahm, für Bea häufig genug zur Qual. Dabei ging es ihr noch vergleichsweise gut. Nach einem besonders unbequemen Abend bedauerte sie ihre Schwester Diana von Herzen, die noch zwanzig Zentimeter größer war als sie. Glücklicherweise war das Königsschloss durch den Jahrtausende währenden Einfluss menschlicher Königinnen überall auf die Bedürfnisse von Menschen eingerichtet. Auch Devlins Wohnung war sehr bequem und mit großzügig proportionierten Möbeln eingerichtet.
Nicht selten wunderte sich Bea über ihre neue Heimat. Räume und Gänge von beängstigender Enge konnten zu Hallen von imposanten Ausmaßen führen, die so weitläufig waren, dass Bea sich fragte, ob sie je irgendwo endeten.
Tief unter Tage hatte sie niemals das Gefühl, dass ihr der Sauerstoff knapp wurde. Selten war die Luft stickig. Auf ihre Frage erklärte Devlin ihr, dass das Zwergenkönigreich über ein ausgeklügeltes Klimasystem verfügte. Und auch für ausreichendes Licht war gesorgt. Überall waren Leuchtkörper installiert, über deren Energiequelle sich Bea den Kopf zerbrach. Devlin zuckte mit den Schultern. Das Licht sei ein Nebenprodukt der überall vorhandenen Magie, erklärte er ihr.
Sechs Monate lebten Bea und Devlin in harmonischer Zweisamkeit. Sie bemühten sich sehr eifrig um die Zeugung eines Kindes, oft zwei oder dreimal am Tag. Da Bea seit einiger Zeit am Morgen ein Unwohlsein verspürte, suchte sie einen Heiler auf. Überglücklich über das Ergebnis seiner Untersuchung, machte sie sich sogleich daran, die Wohnung zu durchstreifen. Wo sollte ihr Baby nach seiner Geburt schlafen? Keines der noch unbenutzten Zimmer erschien ihr zufriedenstellend . Ein Baby musste doch bei seinen Eltern sein! So machte sich Bea daran, mit Hilfe der Diener ihre Kleider aus ihrem Ankleidezimmer zu tragen, um dort ein Kinderzimmer einzurichten. Devlin fand sie inmitten von Wäschestapeln auf einer Couch sitzend, wo sie den Dienern Anweisungen erteilte.
"Was ist hier los?", fragte
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