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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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etwas angestellt?«
    »Nein! Nein, mit ihnen ist alles in Ordnung. Es ist nur …«
    Phil sah zu ihr auf und bemerkte den Druck und die Aufregung in ihrem Gesicht. »Anna?«
    »Setz dich«, erwiderte sie und deutete auf den Tisch. »Ich weiß, das ist ein doofes Klischee, aber ich fände es besser, wenn wir uns hinsetzen.«
    Phil zog einen Stuhl nach hinten und ließ sich darauf nieder. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen wurde immer tiefer. »Okay? Jetzt sag mir aber bitte nicht, dass du uns verlassen willst! Ich habe wirklich keine Ahnung, wie alles hier im Haus funktioniert. Es tut mir leid, egal, was ich getan habe.«
    »Was? Nein!« Anna hätte angesichts seiner falschen Schlussfolgerung beinahe lachen müssen. Sie setzte sich und griff nach seinen Händen. Sofort schlossen sich seine Finger um die ihren. »Phil«, sagte sie leise. »Ich hätte längst meine Periode haben müssen. Sie kommt sonst nie zu spät.«
    »Wie viel bist du drüber?«
    »Zwei Tage.«
    Ein paar Sekunden lang, die Anna wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, sagte er nichts. »Hast du einen Test gemacht?«, fragte er schließlich. Ein Muskel an seinem Hals zuckte.
    »Noch nicht. « Sie musste lächeln, ob sie wollte oder nicht. »Ich wollte das Schicksal nicht herausfordern.«
    »Wie das? Es ist doch keine Sache des Schicksals, oder? Entweder du bist schwanger, oder du bist es nicht – immerhin kann man nicht ein bisschen … Tut mir leid.« Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Tut mir leid, das war unangemessen.«
    »Ja«, pflichtete Anna ihm bei. »Das war es.« Sie lehnte sich zurück und musterte ihn.
    Das war nicht die Reaktion, auf die sie gehofft hatte. Zwar hatte sie wegen der Dinge, die er neulich über stinkende, anstrengende Babys gesagt hatte, auch nicht gerade mit ungebremster Euphorie gerechnet. Doch ein wenig Begeisterung hatte sie schon erwartet. Vielleicht sogar geheuchelte Enttäuschung, dass die ersehnte Gartenhütte nun wohl doch noch warten musste. Aber nicht das. Nicht … Verärgerung .
    »Bist du sicher?«, hakte er noch einmal nach. »Ich finde nur, dass zwei Tage noch sehr früh sind, um etwas sagen zu können. In letzter Zeit hast du ziemlich unter Stress gestanden, das könnte sich auf deine Periode ausgewirkt haben.«
    »Mir ist schon klar, dass ich in solchen Dingen nicht über so ein Expertenwissen verfüge wie du, aber zählen kann ich immer noch.« Doch sofort hob Phil abwehrend die Hand.
    »Tut mir leid. Es ist nur, dass … na ja, ich habe schon den ein oder anderen falschen Alarm mitgemacht, wenn ich es mal so ausdrücken darf.«
    »Na, ich nicht«, entgegnete sie verletzt. »Also entschuldige bitte, wenn ich ein wenig aufgeregt bin. Phil, vielleicht bekomme ich ein Baby! Freut dich das denn gar nicht?« Sie hielt inne. Phil schien alles andere als erfreut zu sein. »Was denkst du gerade?«
    »Na ja, ein Teil von mir ist ziemlich beeindruckt, dass da unten noch alles zu funktionieren scheint«, erwiderte Phil mit einem schiefen Lächeln. »Aber dem anderen Teil von mir bricht gerade der Angstschweiß aus.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Und ich würde mich am liebsten gleich ans Telefon klemmen, um zu erfahren, wen wir beim Frauenarzt verklagen können, weil die Pille offensichtlich versagt hat. Soll die nicht zu neunundneunzig Prozent sicher sein? Wie konnte das passieren? Warst du krank? Hast du einmal vergessen, die Pille einzunehmen?«
    Das war es also. Sie hatten den Scheidepunkt erreicht, an dem ihre Ehe entweder die eine oder die andere Richtung einschlagen konnte. Anna war fassungslos, wie sich alles innerhalb weniger Sekunden von prickelnder Aufregung zu Panik hatte verwandeln können.
    »Die Pille ist ziemlich zuverlässig, wenn man sie denn nimmt«, erwiderte Anna. »Aber ich habe sie nicht mehr genommen.«
    »Wie bitte?« Phil starrte sie an. »Du machst Witze, oder?«
    »Nein. Du wusstest , dass ich sie nicht mehr nehmen würde. Ich habe nach unserem Hochzeitstag damit aufgehört, wie wir bei unserer Hochzeit beschlossen haben. Jetzt tu nicht so, als hättest du das vergessen?«
    Phil schwieg. Für Anna fühlte es sich an, als wäre alles in der Schwebe – in der einen Sekunde war Phil noch ihr attraktiver, zuverlässiger Ehemann, ihr Traummann, ihre komplizierte, aber wertvolle Familie. Im nächsten Augenblick schon könnte das alles vorbei sein. Ihr war klar, wie melodramatisch das klang – sie hörte, wie ihre innere Stimme aufheulte –, doch es zeigte, wie angespannt und

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