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Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Der Prinz in meinem Maerchen - Roman

Titel: Der Prinz in meinem Maerchen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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mal, was Mascarpone überhaupt ist!«, erklärte sie mit aufgerissenen Augen und betont langsam.
    »Das ist ein weißer, cremiger Frischkäse. Damit wollte ich für später ein Tiramisu machen, das ist dann wohl dein Pech.« Anna musterte sie eingehend. Waren diese Überreste auf ihrer Oberlippe ein Beweis dafür, dass sie den Käse heimlich verputzt hatte? Oder war das Bleichmittel für ihren kleinen Oberlippenbart?
    Chloe warf sich ihre Haarmähne über die Schulter. »Ich habe wirklich keine Ahnung, wovon du sprichst. Bist du sicher, dass sich nicht Pongo darüber hergemacht hat? Immerhin liebt er ja Käse.«
    »Wir hatten zwei Becher davon. Und jetzt ist von beiden nichts mehr zu sehen.«
    »Bist du sicher, dass du sie auch in deinen Warenkorb gelegt hast? Du hast ziemlich viel Stress in letzter Zeit, Anna. Vielleicht fängst du an, das eine oder andere zu vergessen.«
    Anna wollte gerade Chloe darüber aufklären, dass sie in diesem Fall vielleicht Chloes Taschengeld vergessen sollte, als Phil hereinkam und ängstlich mit dem Autoschlüssel wedelte.
    »Kommt, Leute«, feuerte er sie an und deutete zum Auto. »Ich will nicht zu spät kommen. Ihr wisst ja, wie Mum ist, wenn wir zu spät sind.«
    »Genauso wie dann, wenn wir zu früh sind, nur noch gemeiner?«
    Phil und Chloe starrten Anna an. Normalerweise war sie doch diejenige, die mit ihnen schimpfte, nicht so gemein zu Evelyn zu sein.
    »Anna!«, rief Chloe bewundernd. »Machst du gerade eine Hormonersatztherapie, oder was ist los?«
    Phil warf ihr einen gereizten Blick zu. »So alt sind wir noch nicht. Kann mal einer bitte Lily holen gehen? In der Zwischenzeit lade ich schon mal alles ins Auto.«
    Anna machte sich auf den Weg nach oben, wo sie Lily vorfand, die mit Mrs. Piggle, Piggy-Jo und einer Auswahl anderer Plüschtiere, die sie der Größe nach aufgereiht hatte, auf dem Bett saß. Sie schien sich zu freuen, als Anna hereinkam.
    »Anna, Anna«, rief sie. »Wir spielen gerade Dolly im Internat. Mrs. Piggle, Piggy-Jo und die Französischlehrerinnen werden einen Schüler rauswerfen. Wer soll das sein? Wer sieht am ungezogensten aus?«
    »Das ist aber kein schönes Spiel«, stellte Anna fest und musste an Michelle denken.
    »Sie sind auch alle ganz traurig.« Lily verzog betrübt das Gesicht. »Darrell wird inständig darum bitten, dass der arme Kerl bleiben darf.«
    »Das ist nett von Darrell. Er ist ein wirklich guter Freund. Aber jetzt komm, wir müssen los. Großmutter wartet schon auf uns.« Sie hielt Lily eine Hand entgegen.
    Umringt von ihrer Stofftierarmada sah Lily sie an. »Anna, ich habe über dich und Daddy nachgedacht.«
    »Hast du das?« Anna schnappte sich Lilys rosafarbenen Rucksack. Die Aussicht, diesen zu packen, spornte Lily normalerweise zur Eile an. »Möchtest du Mrs. Piggle zum Essen mitnehmen?«
    »Ja. Anna … Wenn Becca, Chloe und ich wegfliegen, vermisst du uns dann?«
    »Natürlich tue ich das! Daddy sagt dann immer, dass es bei uns so still ist, dass er Pongo …« Eigentlich wollte sie »pupsen hören kann« sagen, überlegte es sich aber schnell noch einmal. »… denken hören kann.«
    »Hier wird es richtig still werden, wenn wir zurück zu Mummy gehen und bei ihr leben werden, oder? Und du wärst wahrscheinlich ziemlich einsam.«
    Die Erinnerung daran, dass sich Lily hier immer noch nicht zu Hause fühlte, versetzte Anna einen Stich. Schnell schob sie diese Kränkung jedoch beiseite. »Na ja, aber bis dahin dauert es ja noch ein wenig.«
    »Ich finde, ihr solltet auch ein Baby bekommen.«
    Anna hielt inne, drehte sich dann mit klopfendem Herzen langsam zu Lily um. »Ja? Findest du?«
    »Ja. Wenn Becca, Chloe und ich wieder zu Mum ziehen, bist du hier mit Dad ganz allein. Dann wirst du nicht mal Pongo zum Kuscheln haben. Das wäre also nur gerecht.«
    Bei Lily stand Gerechtigkeit gerade hoch im Kurs. Etwa genauso sehr wie ungerechtes, unfaires Verhalten bei Chloe.
    »Und es würde dir nichts ausmachen, wenn Daddy und ich ein Baby, ein Brüderchen oder Schwesterchen für euch bekommen würden?«, hakte Anna vorsichtig nach. »Ich dachte eigentlich, ihr wärt ein wenig böse wegen Mummys Baby?«
    »Ich war auch böse, aber dann dachte ich, dass sie bestimmt auch einsam war, so ohne uns in Amerika.« Lily schien mit ihrer eigenen Logik zufrieden zu sein. »Deswegen war das auch nur gerecht. Vielleicht könntest du dann einen Jungen bekommen. Oder ein Schweinchen.« Sie lächelte, sodass es den Anschein hatte, als brächen

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