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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Alternative dazu, dass ich von Ihnen engagiert werde, bin ich bereit, Ihr Auftraggeber zu werden. Ich bin autorisiert, Ihnen einen soliden Vertrag anzubieten, mit allem, was üblich ist: Vergütungen, Ersatz für Ausrüstung, Versicherung, von meinem … Sponsor.« Illyan, hören Sie meine Bitte. »Das kollidiert nicht mit Aslunds Interessen. Sie können zweimal für den gleichen Kampf kassieren, und Sie müssen nicht einmal die Seiten wechseln. Der Traum eines Söldners.«
    »Welche Garantien können Sie im voraus geben?«
    »Es scheint mir, dass ich derjenige bin, der Anspruch auf eine Garantie hat, Sir. Lassen Sie uns mit kleinen Schritten beginnen. Ich werde keine Meuterei beginnen, Sie hören auf, mich aus Luftschleusen hinauszustoßen. Ich werde mich Ihnen offen anschließen – alle sollen wissen, dass ich angekommen bin –, und ich werde meine Informationen Ihnen zugänglich machen.«
    Wie dünn seine Informationen erschienen in der Brise dieser windigen Versprechungen! Zahlen, keine Truppenbewegungen, alles Absichten, sich verschiebende mentale Topographien von Loyalität, Ehrgeiz und Verrat. »Wir werden miteinander konferieren. Sie mögen vielleicht sogar einen Aspekt kennen, der mir fehlt. Dann machen wir von dort aus weiter.«
    Oser presste die Lippen zusammen, verwirrt, halb überredet, zutiefst misstrauisch.
    »Das Risiko, darauf möchte ich hinweisen«, sagte Miles, »das persönliche Risiko ist mehr auf meiner als auf Ihrer Seite.«
    »Ich glaube …«
    Miles wartete gespannt auf die Worte des Söldners.
    »Ich glaube, das werde ich bereuen«, seufzte Oser.
     
    Es brauchte noch einen halben Tag ausführlicher Verhandlungen, nur um die Ariel ins Dock zu bringen. Als die anfängliche Erregung sich legte, wurde Thorne nachdenklicher. Als die Ariel tatsächlich in ihre Halterung manövriert wurde, wurde Thorne ausgesprochen grüblerisch.
    »Ich weiß immer noch nicht genau, was Oser davon abhalten soll, uns hereinzuholen, zu betäuben und in aller Ruhe aufzuhängen«, sagte Thorne, während er eine Seitenwaffe anschnallte, mit gedämpfter Stimme aus Rücksicht auf die Ohren des Begleitkommandos, das sich in der Nähe im Fährenlukenkorridor der Ariel bereitmachte.
    »Neugier«, sagte Miles zuversichtlich.
    »Also gut, dann halt betäuben, mit Schnell-Penta behandeln und aufhängen.«
    »Wenn er mich unter Schnell-Penta verhört, dann werde ich ihm genau die Fakten sagen, die ich ihm sowieso sagen wollte.« Und leider noch ein paar mehr. »Und er wird weniger Zweifel haben. Also um so besser.«
    Das Klirren und Zischen des Einrastens der Anschlussrohre bewahrte Miles davor, noch mehr leeres Gerede von sich zu geben. Thornes Sergeant löste ohne Zögern die Klammern der Luke, allerdings achtete er auch sorgfältig darauf, nicht als Silhouette in der Öffnung zu stehen, wie Miles bemerkte.
    »Kommando antreten!«, befahl der Sergeant. Seine sechs Leute überprüften ihre Betäuber. Thorne und der Sergeant trugen zusätzlich noch Nervendisruptoren, eine fein berechnete Mischung von Waffen: Betäuber, um menschliche Irrtümer einzukalkulieren, die Nervendisruptoren, um die andere Seite dazu zu bringen, keine Fehler zu riskieren. Miles ging unbewaffnet. Er hatte in Gedanken vor Cavilo salutiert – nun ja, mit einer derben Geste allerdings – und seine Filzpantoffeln wieder angezogen. Mit Thorne an seiner Seite übernahm er die Führung der kleinen Prozession und marschierte durch die Anschlussröhre in eine der fast fertiggestellten Andockbuchten der militärischen Station von Aslund.
    Seinem Wort getreu hatte Oser eine Gruppe von Zeugen aufgestellt und wartete mit ihnen. Das Kommando von etwa zwanzig Leuten trug eine Mischung von Waffen, die fast der der Gruppe von der Ariel glich.
    »Wir sind in der Minderheit«, murmelte Thorne.
    »Es hängt alles vom Geist ab«, antwortete Miles murmelnd. »Marschiere, als hättest du ein ganzes Imperium hinter dir.« Und schau nicht über die Schulter zurück, es könnte uns vielleicht einholen. Es sollte uns lieber einholen. »Je mehr Leute mich sehen, um so besser.«
    Oser stand wartend in Rührt-euch-Haltung und sah ausgesprochen mürrisch drein. Elena – Elena! – stand an seiner Seite, unbewaffnet, mit erstarrtem Gesicht. Sie presste die Lippen aufeinander und blickte ihn angespannt voller Misstrauen an, vielleicht Misstrauen nicht gegenüber seinen Motiven, aber gewiss gegenüber seinen Methoden. Was für eine Torheit ist das jetzt? fragten ihre Augen. Miles

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