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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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unter großen persönlichen Opfern Gregor ›gerettet‹ hätte.
    Wenn dann obendrein noch ein in sie verknallter Gregor sie drängte, seine Frau zu werden, würdige Mutter für einen zukünftigen Sprössling der Kriegerkaste – die romantische Wirkung des Dramas könnte genügend öffentliche Unterstützung einbringen, um das Urteilsvermögen kühlerer Berater zu überwältigen. Miles’ Mutter hatte weiß Gott das Fundament für ein solches Szenario gelegt. Sie könnte das wirklich fertigbringen.
    Kaiserin Cavilo von Barrayar. Klingt sogar gut. Und sie könnte ihre Karriere damit krönen, dass sie absolut jeden verriete, sogar ihre eigenen Streitkräfte …
    »Miles, der Blick in deinem Gesicht …«, sagte Elena besorgt.
    »Wann?«, sagte Oser. »Wann werden die Cetagandaner angreifen?« Er lenkte Metzovs herumschweifende Aufmerksamkeit auf sich und wiederholte die Frage.
    »Nur Cavie weiß es.« Metzov kicherte. »Cavie weiß alles.«
    »Es muss unmittelbar bevorstehen«, argumentierte Miles. »Es mag vielleicht sogar gerade beginnen. Das schließe ich aus Cavilos Timing für meine Rückkehr hierher. Es war ihre Absicht, die De … die Flotte mit unseren inneren Kämpfen gerade jetzt zu lähmen.«
    »Wenn das wahr ist«, murmelte Oser, »was ist dann zu tun …?«
    »Wir sind zu weit weg. Anderthalb Tage weg vom Schauplatz. Der wird am Wurmloch der Vervain-Station sein. Und jenseits davon, im Lokalraum der Vervani. Wir müssen näher herankommen. Wir müssen die Flotte zur anderen Seite des Systems bewegen – Cavilo gegen die Cetagandaner festnageln. Sie blockieren.«
    »Brr! Ich fange doch nicht Hals über Kopf einen Angriff auf das cetagandanische Imperium an!«, unterbrach ihn Oser scharf.
    »Sie müssen. Sie werden früher oder später gegen sie kämpfen müssen. Entweder wählen Sie den Zeitpunkt, oder die Cetagandaner werden es tun. Die einzige Chance, sie zu stoppen, ist am Wurmloch. Wenn sie einmal hindurch sind, dann ist es unmöglich.«
    »Wenn ich meine Flotte von Aslund fortbewegte, dann würden die Vervani denken, dass wir sie angreifen wollen.«
    »Und sie würden mobilmachen, sich in Alarmbereitschaft versetzen. Gut. Aber sie würden in die falsche Richtung schauen – nicht gut. Und wir würden am Ende ein Ablenkungsmanöver für Cavilo darstellen. Verdammt! Das ist zweifellos ein anderer Zweig ihres Strategiebaums.«
    »Nehmen wir mal an – wenn die Cetagandaner nun Cavilo in solche Verlegenheit bringen, wie Sie behaupten –, dass sie ihnen nicht das Stichwort gibt?«
    »Oh, sie braucht sie noch. Aber für einen anderen Zweck. Sie braucht sie, um vor ihnen zu fliehen. Und dafür, dass die Cetagandaner alle Zeugen für Cavilos Verrat en masse umbringen. Aber sie braucht sie nicht, um Erfolg zu haben. Tatsächlich ist es für Cavilo jetzt notwendig, dass die cetagandanische Invasion steckenbleibt. Falls sie wirklich in ihrem neuen Plan so langfristig denkt, wie sie sollte.«
    Oser schüttelte den Kopf, als ob er ihn freimachen wollte. »Warum?«
    »Unsere einzige Hoffnung – Aslunds einzige Hoffnung – ist, Cavilo zu fangen und die Cetagandaner durch Kampf zu einem Stillstand am Wurmloch der Vervain-Station zu bringen. Nein, warten Sie – wir müssen beide Seiten des Sprunges zwischen der Nabe und Vervain besetzen. Bis Verstärkungen eintreffen.«
    »Was für Verstärkungen?«
    »Aslund, Pol – sobald die Cetagandaner in großer Zahl auf der Bildfläche erscheinen, werden die anderen die Bedrohung erkennen. Und wenn Pol sich auf die Seite von Barrayar schlägt anstatt auf die Seite der Cetagandaner, dann kann Barrayar auf dem Weg über Pol Truppen durchschicken. Die Cetagandaner können gestoppt werden, wenn alles in der richtigen Reihenfolge geschieht.« Aber konnte Gregor lebend gerettet werden? Nicht ein Pfad zum Sieg, sondern alle Pfade …
    »Würden sich die Barrayaraner beteiligen?«
    »Oh, ich denke schon. Die Spionageabwehr Ihrer Flotte muss doch auf dem laufenden sein über solche Dinge – hat man nicht hier in der Nabe in den letzten paar Tagen eine plötzliche Zunahme barrayaranischer Spionageaktivität festgestellt?«
    »Jetzt, wo Sie das erwähnen, ja. Ihr codierter Nachrichtenverkehr hat sich vervierfacht.«
    Gott sei Dank. Vielleicht war die Hilfe näher, als er zu hoffen gewagt hatte. »Haben Sie einen ihrer Codes entschlüsselt?«, fragte Miles heiter, weil er schon bei diesem Thema war.
    »Nur den am wenigsten wichtigen, bis jetzt.«
    »Aha, gut. Das heißt, zu

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