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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Abwechslung mal allein zu sein, nur er und seine Aufgabe. Keine Zuschauer. Zeit, um sich Zeit zu lassen und alles richtig zu machen.
    Er arbeitete sorgfältig, überprüfte die Energiezellen, entleerte die Proben, schaute nach Anzeichen von Korrosion, Beschädigungen oder losen Verbindungen an den Geräten. Und wenn er ein Werkzeug fallen ließ, dann gab es da niemanden, der Bemerkungen über spastische Mutanten machte. Als die Spannung nachließ, machte er weniger Missgriffe, und der Tick verschwand. Er kam zum Ende, streckte sich, atmete gut gelaunt die feuchte Luft ein und genoss den ungewohnten Luxus des Alleinseins. Er nahm sich sogar ein paar Minuten Zeit, um an der Küste entlangzugehen und die komplizierten Formen der kleinen Meerestiere zu betrachten, die da an Land gespült worden waren.
    Eines der Prüfgeräte von Station Acht war beschädigt, ein Feuchtigkeitsmesser zerstört. Als er ihn ersetzt hatte, wurde ihm klar, dass sein Zeitplan allzu optimistisch gewesen war. Die Sonne neigte sich schon dem grünen Dämmerlicht zu, als er Station Acht verließ. Als er Station Neun erreichte, in einem Gebiet an der Nordküste, wo sich Tundra und Felsbrocken mischten, war es schon fast dunkel. Station Zehn, so vergewisserte sich Miles auf seiner Landkartenfolie beim Licht seiner Federhalterlampe, war droben in den vulkanischen Bergen inmitten der Gletscher.
    Das beste war, nicht im Dunkeln dort auf die Suche zu gehen. Er würde einfach die kurzen vier Stunden bis zur Morgendämmerung abwarten. Er meldete seine Planänderung über Kommunikator an die Basis, die 160 km weit im Süden lag. Der Diensthabende klang nicht schrecklich interessiert. Gut. Da ihn niemand beobachtete, ergriff Miles glücklich die Gelegenheit, die ganze faszinierende Ausrüstung auszuprobieren, die hinten auf das Scatcat gepackt war. Es war viel besser, jetzt zu üben, wenn die Bedingungen gut waren, als später mitten in einem Schneesturm. Das kleine blasenförmige Zweimannschutzzelt erschien Miles bei seiner Größe fast wie ein Palast. Im Winter sollte es mit zusammengeballtem Schnee isoliert werden. Er stellte es auf der dem Wind abgewandten Seite des Scatcats auf, das er an der empfohlenen niedrigen Stelle geparkt hatte, ein paar hundert Meter von der Wetterstation entfernt, die auf einem Felsen saß.
    Miles dachte über die Relation zwischen dem Gewicht des Schutzzeltes und dem des Scatcats nach. Ein Vid über ein typisches Wahwah, das Ahn ihm gezeigt hatte, war ihm in lebhafter Erinnerung. Die tragbare Latrine, die seitwärts gedreht mit einer Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern durch die Luft flog, war besonders eindrucksvoll gewesen. Ahn hatte ihm nicht sagen können, ob zu dem Zeitpunkt, als das Vid aufgenommen wurde, jemand in dem Aborthäuschen drin gewesen war. Miles ergriff die zusätzliche Vorsichtsmaßnahme, das Schutzzelt mit einer kurzen Kette an dem Scatcat zu befestigen. Befriedigt krabbelte er hinein.
    Die Ausrüstung war erstklassig. Er hängte ein Heizrohr am Dach auf und schaltete es ein, setzte sich im Schneidersitz hin und ließ sich wohlig wärmen. Der Proviant war von der besseren Kategorie: eine Menüplatte mit Schmorbraten, Gemüse und Reis. Miles zog den Aktivierungsstreifen ab, und das Essen wurde automatisch aufgewärmt. Er mischte sich ein annehmbares Fruchtgetränk mit dem dafür vorgesehenen Pulver.
    Nachdem er gegessen und die Überreste weggeräumt hatte, ließ er sich auf einem bequemen Polster nieder, schob eine Buchdiskette in seinen Handprojektor und bereitete sich darauf vor, die kurze Nacht lesend zu verbringen. Er war in diesen letzten paar Wochen ziemlich angespannt gewesen. In diesen letzten paar Jahren. Die Buchdiskette, ein betanischer Gesellschaftsroman, den seine Mutter, die Gräfin, ihm empfohlen hatte, befasste sich nicht im geringsten mit Barrayar, militärischen Manövern, Mutation, Politik oder dem Wetter. Miles bemerkte nicht einmal, um wieviel Uhr er einschlummerte.
    Er schrak aus dem Schlaf hoch und blinzelte in die tiefe Dunkelheit, in der nur das schwache kupferfarbene Licht aus dem Heizrohr schimmerte. Er hatte das Gefühl, lange geschlafen zu haben, aber die transparenten Sektoren des Schutzzelts waren pechschwarz. Eine unsinnige Panik griff nach seiner Kehle. Verdammt, es machte doch nichts aus, wenn er verschlafen hatte, hier gab es kein Examen, zu dem er zu spät kommen würde. Er blickte auf die Leuchtanzeige seines Armbandchronos.
    Eigentlich müsste helles

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