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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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präsentieren. Metzov aufhängen als Beweis der Ehrlichkeit des Kaisers und seines Engagements für Gerechtigkeit gegenüber Barrayaranern und Komarranern gleicherweise … ein hübsches Szenario.« Graf Vorkosigan runzelte bitter die Stirn. »Ich denke, wir werden es jetzt still und heimlich fallen lassen. Wieder einmal.«
    Miles stieß seinen Atem aus. »Metzov. Ein Sündenbock bis zuletzt. An ihm muss ein schlimmes Karma gehangen haben … nicht, dass er es nicht verdient hätte.«
    »Hüte dich vor dem Wunsch nach Gerechtigkeit. Du könntest sie sonst bekommen.«
    »Das habe ich schon gelernt, Sir.«
    »Schon?« Graf Vorkosigan blickte ihn schräg an. »Hm.«
    »Da wir gerade von Gerechtigkeit sprechen«, Miles ergriff die Gelegenheit, »ich bin besorgt über die Geschichte mit der Bezahlung der Dendarii. Sie haben eine Menge Schäden erlitten, mehr als eine Söldnerflotte gewöhnlich ertragen kann. Ihr einziger Vertrag war meine mündliche Zusage. Wenn … wenn das Kaiserreich nicht für mich eintritt, dann bin ich des Meineids schuldig.«
    Graf Vorkosigan lächelte verhalten. »Wir haben diese Angelegenheit schon beraten.«
    »Wird Illyans Budget für verdeckte Operationen ausreichen, um das abzudecken?«
    »Illyans Budget würde bersten, wenn er versuchen würde, dies abzudecken. Aber du … hm … scheinst einen Freund an höchster Stelle zu haben. Wir werden dir eine Anweisung ausstellen für einen Sonderkredit aus den Mitteln des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes, dem Fonds dieser Flotte und der Privatschatulle des Kaisers, und wir hoffen alles später wiederzubekommen durch eine Gesetzesvorlage für eine Sonderbewilligung, die wir im Ministerrat und im Rat der Grafen durchbringen werden. Reiche eine Rechnung ein.«
    Miles fischte eine Datendiskette aus seiner Tasche. »Hier, Sir. Von der Buchhalterin der Dendarii-Flotte. Sie war die ganze Nacht auf. Einige Schadens-Schätzungen sind noch vorläufig.« Er legte die Diskette am Komkonsolenpult ab.
    Graf Vorkosigan hob einen Mundwinkel. »Du lernst schnell, mein Junge …« Er schob die Diskette in die Konsole zu einer schnellen Überprüfung. »Ich werde dir während des Mittagessens eine Kreditanweisung ausstellen lassen. Du kannst sie mitnehmen, wenn du wieder gehst.«
    »Danke, Sir.«
    »Sir«, warf Elena ein, die sich mit ernstem Gesicht vorbeugte, »was wird jetzt mit der Dendarii-Flotte geschehen?«
    »Was immer die Dendarii wollen, nehme ich an. Allerdings können sie sich nicht so nah an Barrayar aufhalten.«
    »Werden wir wieder aufgegeben?«, fragte Elena.
    »Aufgegeben?«
    »Ihr habt uns einmal zu einer Kaiserlichen Streitmacht gemacht. Dachte ich. Dachte Baz. Dann verließ Miles uns, und dann … nichts.«
    »Genau wie die Insel Kyril«, bemerkte Miles. »Aus den Augen, aus dem Sinn.« Er zuckte traurig die Achsen. »Ich habe gehört, sie haben einen ähnlichen Verfall der Moral erlebt.«
    Graf Vorkosigan blickte ihn scharf an. »Das Schicksal der Dendarii – wie deine zukünftige militärische Karriere, Miles – ist eine Angelegenheit, die sich noch in der Diskussion befindet.«
    »Werde ich an dieser Diskussion beteiligt? Und sie auch?«
    »Wir werden es euch wissen lassen.« Graf Vorkosigan stützte sich mit seinen Händen auf den Tisch und erhob sich. »Das ist alles, was ich jetzt sagen kann, selbst euch gegenüber. Wollen wir jetzt nicht zum Mittagessen gehen?«
    Miles und Elena erhoben sich notgedrungen ebenfalls.
    »Kommodore Tung weiß noch nichts über unsere wirkliche Beziehung«, warnte Miles.
    »Wenn du das geheimzuhalten wünschst, dann muss ich weiter Admiral Naismith spielen, wenn wir uns ihm wieder anschließen.«
    Graf Vorkosigan lächelte sonderbar. »Illyan und Hauptmann Ungari sind sicherlich dafür, eine möglicherweise nützliche Tarnidentität nicht aufzugeben. Mit allen Mitteln. Dürfte faszinierend sein.«
    »Ich sollte dich warnen. Admiral Naismith ist nicht sonderlich respektvoll.«
    Elena und Graf Vorkosigan blickten einander an und brachen beide in Gelächter aus. Miles wartete, in alle Würde gehüllt, die er aufbieten konnte, bis sie sich beruhigten. Endlich.
    Admiral Naismith war übertrieben höflich während des Essens.
    Leutnant Yegorov hätte an ihm nichts auszusetzen gehabt.
    Der Kurier der Regierung von Vervain reichte die Kreditanweisung über das Komkonsolenpult des Kommandanten der Station auf der Vervain-Seite hinweg. Miles bestätigte den Empfang mit Daumenabdruck, Retinascan und Admiral Naismiths

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