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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schwungvollem, unleserlichem Gekritzel, das in nichts Fähnrich Vorkosigans sorgfältiger Unterschrift glich.
    »Es ist ein Vergnügen, Geschäfte mit rechtschaffenen Herren wie Ihnen zu machen«, sagte Miles, als er die Anweisung mit Befriedigung in die Tasche steckte und die Tasche sorgfältig verschloss.
    »Das ist das Geringste, was wir tun können«, sagte der Kommandant der Sprungpunktstation. »Ich kann Ihnen meine Emotionen nicht ausdrücken, die ich hatte, als ich wusste, dass der nächste Stoß, den die Cetagandaner führten, ihr letzter sein würde, und mich darauf gefasst machte, bis zum bitteren Ende zu kämpfen, und als da die Dendarii erschienen, um uns zu verstärken.«
    »Die Dendarii hätten es nicht allein tun können«, sagte Miles bescheiden. »Alles, was wir taten, war, Ihnen zu helfen, den Brückenkopf zu halten, bis die wirklich großen Kaliber ankamen.«
    »Und wenn er nicht gehalten worden wäre, dann hätten die Streitkräfte der Hegen-Allianz – die großen Kaliber, wie Sie sagen – nicht in den Lokalraum von Vervain springen können.«
    »Nicht ohne große Kosten, sicherlich«, räumte Miles ein.
    Der Stationskommandant blickte auf sein Chrono. »Nun gut, mein Planet wird seine Meinung darüber in Kürze in einer greifbareren Form ausdrücken. Darf ich Sie zu der Zeremonie begleiten, Admiral? Es ist Zeit.«
    »Danke.« Miles erhob sich und ging ihm voraus, zum Büro hinaus, wobei seine Hand nochmals den greifbaren Dank in seiner Tasche überprüfte. Medaillen … hm … mit Medaillen kann keine Flotte ihre Reparaturen bezahlen.
    Er hielt an einem transparenten Aussichtsportal an, halb gefangen von dem Ausblick von der Sprungstation und halb von seinen Überlegungen. Die graue Dendarii-Ausgehuniform war schon in Ordnung, beschloss er: Eine Jacke aus weichem grauem Samt mit blendend weißen Verzierungen und silbernen Knöpfen auf den Schultern, dazu passende Hosen und graue Stiefel aus synthetischem Wildleder. Er stellte sich vor, dass diese Ausstattung ihn größer erscheinen ließ. Vielleicht würde er das Design beibehalten.
    Jenseits des Aussichtsportals schwebten einige Schiffe der Dendarii, Rangers, Vervani und der Allianz. Die Prinz Serg war nicht darunter, sie befand sich jetzt im Orbit um die Heimatwelt der Vervani, während Gespräche auf – buchstäblich – höchster Ebene weitergeführt wurden, in denen die Einzelheiten des dauernden Vertrags über Freundschaft, Handel, Zollermäßigung und den gegenseitigen Verteidigungspakt etc. zwischen Barrayar, Vervain, Aslund und Pol ausgearbeitet wurden.
    Gregor war, so hatte Miles gehört, ganz brillant sowohl in der Öffentlichkeitsarbeit als auch bei den praktischen Grundlagen des Geschäfts. Besser du als ich, alter Knabe.
    Die Sprungpunktstation der Vervani hatte ihren eigenen Zeitplan für die Reparaturen gestreckt, um den Dendarii Hilfe zu leisten. Baz arbeitete rund um die Uhr. Miles riss sich von der Aussicht los und folgte dem Kommandanten. Sie hielten auf dem Korridor vor dem großen Besprechungsraum, wo die Zeremonie stattfinden sollte, und warteten, dass die Anwesenden sich niederließen.
    Die Vervani wünschten offensichtlich, dass die Hauptakteure einen großen Auftritt hatten. Der Kommandant ging hinein, um die Vorbereitungen zu treffen. Die Zuhörerschaft war nicht groß – zu viele lebenswichtige Arbeiten waren auszuführen –, aber die Vervani hatten genügend Leute zusammengebracht, dass es respektabel aussah, und Miles hatte einen Zug von Dendarii auf Genesungsurlaub beigesteuert, um die Menge zu vergrößern. Er entschloss sich, in seiner Rede die Ehre in ihrem Namen anzunehmen.
    Während Miles wartete, sah er Kommandantin Cavilo mit ihrer barrayaranischen Ehrenwache eintreffen. Seiner Kenntnis nach wussten die Vervani noch nicht, dass die Waffen der Ehrenwache scharf geladen waren und dass die Männer den Befehl hatten, tödliche Schüsse abzugeben, wenn ihre Gefangene versuchen sollte zu fliehen.
    Zwei Frauen mit harten Gesichtern in den Uniformen des barrayaranischen Hilfskorps sorgten dafür, dass Cavilo Tag und Nacht bewacht wurde. Cavilo ignorierte ihre Anwesenheit glänzend. Die Ausgehuniform der Rangers war eine gefälligere Version ihrer Arbeitsuniform, in Gelbbraun, Schwarz und Weiß, und erinnerte Miles unterschwellig an das Fell eines Wachhundes.
    Diese Hündin beißt, rief er sich ins Gedächtnis. Cavilo lächelte und näherte sich Miles. Sie roch nach ihrem giftig herb duftenden Parfüm, sie

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