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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ist.«
    »Cavilo ist die Person, die versuchte, mich – oder Victor Rotha – auf der Station des Konsortiums zu kaufen. Für zwanzigtausend betanische Dollar.«
    Elenas Augenbrauen blieben oben. »Warum?«
    »Ich weiß nicht, warum.« Miles überdachte nochmals ihr Ziel. Pol, das Konsortium, Aslund … Nein, es lief immer noch auf Vervain hinaus.
    »Aber wir gehen entschieden den Söldnern der Vervani aus dem Weg. Wir steigen aus dem Schiff aus und gehen direkt zum Konsul, tauchen dort unter und machen keinen Muckser, bis Illyans Männer ankommen, um uns nach Hause zu nehmen, Punkt. Klar?«
    Gregor seufzte: »Klar.«
    Jetzt würde er nicht mehr Geheimagent spielen. Seine besten Bemühungen hatten nur dazu geführt, dass Gregor beinahe ermordet worden wäre. Es war Zeit, sich weniger Mühe zu geben, entschied Miles.
    »Seltsam«, sagte Gregor und blickte Elena an – die neue Elena, vermutete Miles –, »zu denken, dass du mehr Kampferfahrung gehabt hast als jeder von uns beiden.«
    »Als ihr beide zusammen«, korrigierte Elena trocken. »Ja, nun gut … wirklicher Kampf … ist viel stupider, als ich mir vorgestellt hatte. Wenn zwei Gruppen in dem unglaublichen Ausmaß kooperieren können, das nötig ist für eine Kampfbegegnung, warum investieren sie nicht ein Zehntel dieser Anstrengungen in Gespräche? Das trifft allerdings nicht auf Guerillakriege zu«, fuhr Elena nachdenklich fort. »Ein Guerilla ist ein Feind, der sich nicht an die Spielregeln hält. Das erscheint mir sinnvoller. Wenn man schon gemein wird, warum dann nicht total gemein? Dieser dritte Kontrakt – wenn ich je in einen weiteren Guerillakrieg verwickelt werde, dann möchte ich auf der Seite der Guerillas sein.«
    »Es ist schwerer, Frieden zu schließen zwischen total gemeinen Feinden«, überlegte Miles. »Krieg ist kein Selbstzweck, ausgenommen bei einem katastrophalen Abrutschen in absolute Verdammnis. Der Zweck, der gewünscht wird, ist der Frieden. Ein besserer Frieden als der, mit dem begonnen wurde.«
    »Wer am längsten am gemeinsten sein kann, der gewinnt?«, spekulierte Gregor.
    »Das trifft historisch nicht zu, glaube ich. Wenn das, was man während des Kriegs tut, einen so korrumpiert, dass der nächste Frieden schlimmer ist …«
    Stimmen aus der Ladebucht ließen Miles mitten im Satz verstummen, aber es waren Tung und Mayhew, die zurückkehrten.
    »Los!«, drängte Tung. »Wenn Arde sich nicht an den Zeitplan hält, dann lenkt er Aufmerksamkeit auf sich.«
    Sie marschierten hintereinander in den Frachtraum, wo Mayhew das Steuerkabel einer Schwebepalette hielt, auf der ein paar Packkisten aus Plastik standen. »Dein Freund kann als ein Soldat der Flotte durchgehen«, sagte Tung zu Miles. »Für dich habe ich eine Kiste gefunden. Es hätte mehr Klasse, dich in einen Teppich zu rollen, aber da der Kapitän des Frachters ein Mann ist, fürchte ich, dass die historische Anspielung verschwendet wäre.«
    Misstrauisch betrachtete Miles die Kiste. Sie schien keine Luftlöcher zu haben. »Wohin bringst du mich?«
    »Wir haben eine reguläre irreguläre Abmachung, um Offiziere des Nachrichtendienstes der Flotte heimlich herein- und hinauszubringen. Ich habe den Kapitän eines Frachters für Innersystemverkehr engagiert, einen unabhängigen Eigner – er ist ein Vervani, aber wir haben ihn früher schon dreimal engagiert. Er bringt euch rüber und durch den Zoll der Vervani. Danach seid ihr auf euch allein gestellt.«
    »Wieviel Gefahr bedeutet dieses Arrangement für euch alle?«, fragte Miles besorgt.
    »Nicht viel«, sagte Tung, »wenn man alles in Betracht zieht. Er denkt, dass er noch mehr Söldneragenten transportieren wird, zu einem guten Preis, und so wird er natürlich den Mund halten. Es wird Tage dauern, bevor er zurückkommt und überhaupt befragt werden kann. Ich habe es alles selbst arrangiert. Elena und Arde sind nicht in Erscheinung getreten, also kann er sie nicht verraten.«
    »Danke«, sagte Miles leise.
    Tung nickte und seufzte. »Wenn du nur bei uns geblieben wärst. Was für einen Soldaten hätte ich in diesen letzten drei Jahren aus dir machen können.«
    »Wenn ihr euch ohne Job wiederfindet, als Folge eurer Hilfe für uns«, fügte Gregor hinzu, »dann wird Elena wissen, wie ihr Kontakt mit uns aufnehmen könnt.«
    Tung verzog das Gesicht. »Kontakt mit wem, hm?«
    »Es ist besser, das nicht zu wissen«, sagte Elena, die Miles half, sich in der Packkiste einzurichten.
     
    »In Ordnung«, brummte Tung, »aber … in

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