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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Ordnung.«
    Miles fand sich Auge in Auge mit Elena, zum letzten Mal bis – wann? Sie umarmte ihn, aber dann schenkte sie Gregor die gleiche schwesterliche Umarmung. »Grüß deine Mutter von mir«, sagte sie zu Miles. »Ich denke oft an sie.«
    »In Ordnung. Hm … grüße Baz von mir. Sag ihm, es ist alles in Ordnung. Eure persönliche Sicherheit kommt zuerst, deine und seine. Die Dendarii sind … waren …«, er konnte sich nicht ganz dazu bringen zu sagen nicht wichtig oder ein naiver Traum oder eine Illusion, obwohl das letzte am nächsten kam, »ein guter Versuch«, schloss er lahm.
    Der Blick, mit dem sie ihn ansah, war kühl, schneidend, nicht zu entziffern – nein, leicht zu entschlüsseln, fürchtete er. Idiot, oder schlimmere Wörter der gleichen Bedeutung. Er setzte sich nieder, senkte den Kopf auf die Knie und ließ Mayhew den Deckel befestigen; dabei kam er sich vor wie ein zoologisches Musterexemplar, das für den Transport ins Labor verpackt wurde. Der Transport ging glatt. Miles und Gregor fanden sich in einer kleinen, aber annehmbaren Kabine einquartiert, die für den gelegentlichen Frachtaufseher des Frachters bestimmt war. Etwa drei Stunden, nachdem sie an Bord gekommen waren, legte das Schiff ab, weg von der Aslund-Station und der Gefahr der Entdeckung. Keine Suchtrupps der Oserer, keine Tumulte … Tung machte immer noch gute Arbeit, das musste Miles zugeben.
    Miles war außerordentlich dankbar für die Möglichkeit, sich zu waschen, für die Gelegenheit, seine restlichen Kleider zu reinigen, für eine echte Mahlzeit und Schlaf in Sicherheit. Die kleine Mannschaft des Schiffes schien gegen ihren Korridor allergisch zu sein, er und Gregor wurden strikt allein gelassen. Sicherheit für drei Tage, während er wieder quer durch die Hegen-Nabe flog, wieder mit einer neuen Identität. Der nächste Halt war das Konsulat von Barrayar auf der Vervain-Station.
    O Gott, er würde einen Bericht über all das schreiben müssen, wenn sie dort ankamen. Wahre Bekenntnisse, in dem bewährten offiziellen Stil des Kaiserlichen Sicherheitsdienstes (trocken wie Staub, nach den Beispielen zu urteilen, die er bisher gelesen hatte).
    Wenn Ungari nun die gleiche Fahrt gemacht hätte, dann würde er ganze Tabellen mit konkreten, objektiven Daten produziert haben, alles fix und fertig, um auf sechs verschiedene Weisen analysiert zu werden. Was hatte Miles gezählt? Nichts, ich war in einer Kiste.
    Er hatte wenig anzubieten außer intuitiven Schlüssen, die auf den begrenzten Eindrücken beruhten, die er aufgeschnappt hatte, während er anscheinend vor jedem Sicherheitsbullen im System davonlief. Vielleicht sollte er in den Mittelpunkt seines Berichts die Sicherheitskräfte stellen, oder?
    Die Stellungnahme eines Fähnrichs. Der Generalstab wäre so beeindruckt. Also, worin bestand jetzt seine Stellungnahme? Nun gut, Pol schien nicht die Quelle der Schwierigkeiten in der Hegen-Nabe zu sein, Pol reagierte nur, agierte nicht. Das Konsortium schien höchst desinteressiert an militärischen Abenteuern zu sein, und die einzige Partei, die schwach genug war, dass die eklektischen Jacksonier sich mit ihr in einen Kampf eingelassen und sie geschlagen hätten, war Aslund, und Aslund zu erobern, eine kaum terraformte agrikulturelle Welt, würde wenig Profit abwerfen. Aslund war paranoid genug, um gefährlich zu sein, aber nur halb vorbereitet und von einer Söldnerstreitmacht abgeschirmt, die nur auf den richtigen Funken wartete, um sich selbst in einander bekämpfende Gruppen aufzuspalten.
    Keine andauernde Bedrohung von dieser Seite. Die Aktion, die Energie für die Destabilisierung musste also von oder über Vervain kommen. Wie konnte man das herausfinden … nein. Er hatte der Tätigkeit eines Geheimagenten abgeschworen. Vervain war das Problem von jemand anderem.
    Miles fragte sich matt, ob er wohl Gregor überreden könnte, ihn mit einem kaiserlichen Pardon vom Abfassen des Berichts zu befreien, und ob Illyan das akzeptieren würde. Wahrscheinlich nicht.
    Gregor war sehr ruhig. Miles, der ausgestreckt auf seinem Bett lag, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lächelte, um seine innere Unruhe zu verbergen, während Gregor seine gestohlene Dendarii-Uniform beiseite legte – mit ein bisschen Bedauern, wie es Miles schien – und zivile Kleidung anzog, die Arde Mayhew beigesteuert hatte. Hose, Hemd und Jacke, alle drei schäbig, hingen etwas kurz und locker an seiner mageren Figur, in dieser Kleidung wirkte er wie vom

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