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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ausgeben, wenn du lebst, Söldner.«
    Tungs schmale Augen verengten sich noch mehr. »Was weißt du, das ich nicht weiß? Sind wir auf der dem Untergang geweihten Seite?«
    Ich bin es, wenn ich Gregor nicht zurückbringe. Miles schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich kann darüber nicht sprechen. Ich muss nach …«
    Pol war ihm versperrt, die Station des Konsortiums blockiert und Aslund jetzt noch gefährlicher geworden, »Vervain.« Er blickte zu Elena. »Bringt uns beide nach Vervain.«
    »Arbeitest du für die Vervani?«, fragte Tung.
    »Nein.«
    »Für wen dann?« Tungs Hände zuckten, so angespannt ob seiner Neugierde, dass es schien, als wollten sie mit roher Gewalt Informationen aus Miles herausquetschen.
    Auch Elena bemerkte die unbewusste Geste. »Ky, lass das«, sagte sie scharf. »Wenn Miles Vervain haben will, dann soll er Vervain bekommen.«
    Tung blickte auf Elena, auf Mayhew. »Unterstützt ihr ihn oder mich?«
    Elena hob ihr Kinn. »Wir sind beide durch Eid an Miles gebunden. Auch Baz.«
    »Und du fragst mich, warum ich dich brauche?«, sagte Tung erregt zu Miles und zeigte auf das Paar. »Was ist dieses größere Spiel, über das ihr alle alles zu wissen scheint und ich nichts?«
    »Ich weiß überhaupt nichts«, piepste Mayhew, »ich halte mich einfach an Elena.«
    »Ist das eine Befehlskette oder eine Kette der Leichtgläubigkeit?«
    »Gibt es da einen Unterschied?«, erwiderte Miles grinsend.
    »Du hast uns enttarnt, indem du hierhergekommen bist«, argumentierte Tung. »Denk mal nach! Wir helfen dir, du haust ab, und wir bleiben zurück, Osers Wut ausgeliefert. Es gibt schon zu viele Zeugen. Mit einem Sieg kann man Sicherheit gewinnen, aber nicht mit halben Sachen.«
    Miles schaute voller Schmerz auf Elena und stellte sich ganz lebhaft im Licht seiner jüngsten Erfahrungen vor, wie sie von gemeinen, hirnlosen Schlägern aus einer Luftschleuse gestoßen wurde. Tung bemerkte mit Befriedigung, welche Wirkung sein Appell auf Miles hatte, und lehnte sich selbstgefällig zurück, Elena starrte Tung zornig an.
    Gregor meldete sich verlegen. »Ich meine … solltet ihr um Unseretwillen zu Flüchtlingen werden«, (Elena, das konnte Miles sehen, erkannte, dass Gregor im Pluralis majestatis sprach, während Tung und Mayhew es natürlich nicht mitbekamen), »so werden wir dafür sorgen, dass ihr nicht zu leiden habt. Zumindest nicht finanziell.«
    Elena nickte, zum Zeichen, dass sie verstanden und akzeptiert hatte.
    Tung lehnte sich zu Elena und wies mit seinem Daumen auf Gregor.
    »Na schön, und wer ist der Kerl?« Elena schüttelte stumm den Kopf.
    Tung gab ein leises Zischen von sich. »Du hast keinerlei Mittel zu deiner Unterstützung dabei, die für mich sichtbar wären, mein Sohn. Was ist, wenn wir um deinetwillen zu Leichen werden?«
    Elena bemerkte: »Zu Leichen zu werden haben wir schon für viel weniger riskiert.«
    »Weniger als was?«, versetzte Tung.
    Mayhew, dessen Blick kurz in die Ferne ging, berührte den Kommunikationsstöpsel in seinem Ohr. »Zeit zur Entscheidung, Leute.«
    »Kann dieses Schiff das System durchqueren?«, fragte Miles.
    »Nein. Hat nicht genug Treibstoff dafür«, Mayhew zuckte entschuldigend die Achseln.
    »Ist nicht schnell genug und auch nicht gut genug gepanzert«, sagte Tung.
    »Ihr werdet uns auf einen kommerziellen Transporter hinausschmuggeln müssen, vorbei an den Sicherheitsbehörden der Aslunder«, sagte Miles unglücklich.
    Tung blickte sich in seinem widerspenstigen kleinen Komitee um und seufzte: »Die Sicherheitsüberprüfungen sind strenger beim Ankommen als beim Starten. Ich glaube, wir können es schaffen. Bring uns hin, Arde!«
    Nachdem Mayhew das Frachtshuttle in seiner zugewiesenen Ladenische an der Transitstation der Aslunder angedockt hatte, hielten sich Miles, Gregor und Elena in der Pilotenkabine eingeschlossen versteckt. Tung und Mayhew gingen weg, ›um zu sehen, was wir tun können‹, wie Tung es ausdrückte, ziemlich vage für Miles’ Vorstellungen.
    Miles saß da, knabberte nervös an seinen Fingerknöcheln und bemühte sich, nicht bei jedem Stampfen, Klirren oder Zischen aufzufahren, das von den Laderobotern kam, die auf der anderen Seite des Schotts Nachschub für die Söldner stapelten. Elenas ruhiges Profil zuckte nicht bei jedem kleinen Geräusch, bemerkte Miles neidisch. Ich habe sie einmal geliebt. Wer ist sie jetzt?
    Hatte man die Wahl, sich nicht wieder total in diese neue Person zu verlieben? Eine Chance der Wahl? Elena

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