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Der Prinzessinnenclub

Der Prinzessinnenclub

Titel: Der Prinzessinnenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Reider
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nachdenklich den Finger an die Nase. »Hmm... das muss im Einzelfall entschieden werden. Aber ich denke, es müssten schon sehr große Notfälle sein.«
    Jetzt meldete sich wieder Sissi zu Wort. »Viertens«, sagte sie. »Eine wirkliche Prinzessin spricht nicht schlecht über andere. Auch wenn es ihr schwerfällt.«
    »Was? Nicht mal über Nashorn-Kevin?«, kicherte ich.
    Sissi schüttelte energisch den Kopf. »Nicht mal das!«
    Ich atmete auf. »Dann ist es vielleicht ganz gut, dass wir keine richtigen Prinzessinnen sind, oder was meint ihr?«
    »Hmm...« Sissi hatte den Kopf schief gelegt und dachte nach. Man konnte förmlich sehen, wie die Gedanken in ihrem Kopf Achterbahn fuhren.
    »Was grübelst du, Sissi?«, fragte ich. »Komm, spuck’s schon aus!«
    Sissi blickte mich strafend an. »Fünftens: Eine wirkliche Prinzessin drückt sich gewählt aus. Und nicht so wie du, Diana!«
    »Wenn sie Zeit dafür hat und nicht gerade dringend einen gefährlichen Drachen erledigen muss«, gab ich ungerührt zurück. »Nun sag schon, Severine Amalie: Was hast du ausgebrütet?«
    Sissi klatschte in die Hände und sah uns triumphierend an: »Ich habe mir gerade überlegt, dass wir einen Club gründen sollten!«
    »Wie? Was denn für einen Club?«, fragte ich.
    »Na, einen Prinzessinnenclub natürlich!«, rief Sissi aus.
    »Einen Prinzessinnenclub?«, echote Emma. »Wie kommst du denn darauf?«
    Sissi verdrehte die Augen. »Mensch, Emma, das ist doch wohl klar: Wir sind alle drei Prinzessinnen. - Auf die eine oder andere Art jedenfalls.«
    »Ich würde ja sagen: mehr auf die andere«, kicherte ich, was mir gleich einen weiteren bitterbösen Blick von Sissi eintrug.
    »Also, wir sind alle drei Prinzessinnen«, wiederholte Sissi energisch. »Und deshalb können wir doch auch mal versuchen, uns so zu benehmen. Wie Prinzessinnen eben.«
    »Und warum?«, fragte Emma.
    »Na, weil es bestimmt einen Riesenspaß macht!«, rief Sissi begeistert aus. »Ich stelle es mir jedenfalls total spannend vor, mich mal ganz anders zu verhalten als sonst, öfter etwas Gutes zu tun und so.«
    »Ich stelle es mir anstrengend vor«, sagte ich.
    Emma nickte. »Ich auch.«
    »Vier Wochen«, sagte Sissi.
    »Was ›vier Wochen‹?« Emmas Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    »In vier Wochen, genauer gesagt: am 28. September, habe ich Geburtstag«, erklärte Sissi feierlich. »Und bis dahin halten wir uns an die Prinzessinnenregeln, die wir gerade aufgezählt haben.« Sissi war aufgesprungen und sah Emma und mich gespannt an. »Das wünsche ich mir von euch. Als Vorab-Geburtstagsgeschenk. - Seid ihr einverstanden?« Sissis Augen blitzten. »Jetzt kommt schon, ihr zwei, sagt Ja! Ich bin sicher: Es wird ganz toll!«
    Emma und ich wechselten einen unsicheren Blick. Das mit dem Prinzessinnenclub kam ziemlich überraschend! Außerdem hatte ich keinen blassen Schimmer, was man da so anstellte (vermutlich gab es auch keine anderen Prinzessinnenclubs, an denen man sich orientieren konnte). Aber Sissi war so begeistert von ihrer Idee! Und es war schwer, Sissi etwas abzuschlagen. Wer weiß, vielleicht würde es ja wirklich ganz lustig werden. Und... na ja... was konnte schlimmstenfalls passieren? Doch nur, dass wir unseren Prinzessinnenclub in ein paar Tagen wieder auflösen würden.
    Ich sah Sissi an und nickte. »Also gut, ich bin einverstanden! - Und was sagst du, Emma?«
    »Meinetwegen«, seufzte Emma. »Muss ich in den vier Wochen jetzt immer die Tomaten auf meinem Pausenbrot essen? Gehört das auch zu unseren Prinzessinnenregeln?«
    Sissi lachte. »Nö, die Tomaten nehme dir gerne ab und verbuche das für mich als gute Taten.«
    Verblüfft schaute ich Sissi an. Hey, sie war wirklich geschickt! Wahrscheinlich würde Sissi in einer Woche die guten Taten für ein ganzes Jahr zusammenhaben und konnte sich auf ihre faule Prinzessinnenhaut legen, während Emma und ich uns total abschuften mussten …
    Sissi sah uns feierlich an: »Also schön, dann machen wir es jetzt ganz offiziell: Verehrte Prinzessin Diana«, Sissi verbeugte sich vor mir, »und verehrte Prinzessin Emma (tiefe Verbeugung vor Emma), seid herzlich willkommen in unserem …
    PRINZESSINNENCLUB!!!«
     
    »Nach der Schule sind wir ins Eiscafé gegangen und haben unsere sieben goldenen Prinzessinnenregeln aufgeschrieben«, erinnert sich Emma.
    »Schreiben musstest du, Emma, weil du die schönste Schrift von uns dreien hast«, ergänzt Sissi. »Ich hab dir meinen goldenen Stift dafür geliehen, weißt

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