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Der Prinzessinnenmörder

Der Prinzessinnenmörder

Titel: Der Prinzessinnenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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sich eventuell arrangieren.«
    »Aha.«
    »Wenn das unser Kommunikationsproblem löst.«
    Wickede schüttelte leise lachend den Kopf.
    »Offensichtlich habe ich nicht nur Ihre Möglichkeiten, sondern auch Ihr Niveau überschätzt. Wie kommen Sie darauf, dass eine Prostituierte ein Ersatz für Frau Dr.Jochbein sein könnte? Ich hoffe sehr, dass das Frau Dr.Jochbein nie zu Ohren kommt.«
    Wickede ging Wallner langsam auf die Nerven.
    »Hören Sie – es geht hier um den Mörder von drei jungen Menschen. Dieser Mann wird weiter Menschen umbringen. Es sei denn, wir können ihn verhaften.«
    »Soso.« Wickede fixierte Wallner von oben herab.
    »Sie begehen gerade einen Denkfehler. Vielleicht spiele ich Ihnen hier irgendeine Schmierenkomödie vor. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wie viel Gewissheit brauchen Sie? Wie viel Gewissheit, dass Ihre Aussage Menschenleben retten kann? Neunzig? Fünfzig? Sind es zehn Prozent nicht schon wert oder auch nur zwei?«
    Wickede nahm die inzwischen leere Teetasse in beide Hände und knetete sie. Sein Blick flackerte. Etwas hatte ihn verunsichert, er dachte nach. Schließlich fixierte er Wallners Hände.
    »Geben Sie mir etwas. Etwas, das mir zumindest zwei Prozent beweist.«
    »Vielleicht wollen Sie ja wissen, was außerhalb dieser Mauern vor sich geht. Wir könnten Ihnen einen Internetzugang einrichten.«
    »Ach wissen Sie – was dann auf meinem Computerbildschirm erscheint … Wer weiß, wo das herkommt. Genauso wie die Dinge in der Zeitung. Ich habe ein Zeitungsabo, wussten Sie das?«
    »Nein.«
    »Aber vielleicht können Sie mir Informationen geben, die ich sonst nicht bekomme. Unverfälschte.«
    »Was sind in Ihren Augen unverfälschte Informationen?«
    Wickede überlegte. Seine Augen wanderten. Wanderten und blieben an Wallners Handy hängen, das auf dem Tisch lag.
    »Ich will Ihr Handy.«
    »Wie bitte?«
    »Da sind doch Telefonnummern gespeichert.«
    »Auf der SIM-Karte.«
    »Mich interessiert, mit wem Sie in Kontakt stehen. Sind Sie sicher, dass all die Telefonnummern nichts mit mir zu tun haben?«
    »Ja. Bis auf die Handynummer der Kollegin hier in Dortmund.«
    »Gut. Dann macht es Ihnen sicher nichts aus, wenn ich mir die Nummern mal ansehe.«
    »Es sind auch private Nummern dabei.«
    »Die werde ich kaum kennen. Sie geben mir das Handy samt Karte. Die Karte können Sie dann sperren lassen.«
    Wallner überlegte. Das würde komplizierte Gespräche mit den Verwaltungsleuten geben. Und er würde ein oder zwei Tage kein Handy haben. Wallner fragte sich, ob Wickede wirklich jemanden erkannt hatte. Schließlich schob er das Handy über den Tisch.
    »Was haben Sie vorgestern Nacht gesehen?«
    Wickede nahm das Handy und betrachtete es mit Freude. Er drückte auf ein paar Knöpfe.
    »Kennen Sie sich aus mit diesem Typ Handy?«
    »Als ich hierherkam, hatten die wenigsten Leute ein Handy.«
    »Wenn Sie auf das grüne Telefon drücken, sehen Sie die letzten Nummern, die ich angerufen habe. Ganz oben rechts der Knopf, direkt unter dem Display, da erscheint das Telefonbuch. Das sind alle Nummer, die ich gespeichert habe.«
    Wickede rief Wallners gespeicherte Nummern auf. Das Ergebnis schien ihn zufriedenzustellen.
    »Ich seh’s mir nachher in Ruhe an. Was war Ihre Frage?«
    »Was haben Sie vorgestern Nacht gesehen?«
    »Ich kam an dieser Brücke vorbei. Die über die Hafenzufahrt geht. Und da habe ich Ihren Mörder gesehen. Denk ich mal.«
    »Wie? Von weitem?«
    »Nein. Ich habe erst gar nicht bemerkt, dass da jemand war. Es war auch nichts zu hören. Es ging starker Wind. Erst als ich fast an der Brücke war, sehe ich ein geparktes Auto und jemanden am Brückengeländer.«
    »Wissen Sie, welche Automarke es war?«
    »Ich habe mich in diesem Moment mehr für den Fahrer interessiert. Ich hatte die Hoffnung, der Mann würde mich zu einer bestimmten Adresse fahren.«
    »Nämlich?«
    »Das tut nichts zur Sache.«
    »Sie haben mit dem Mann gesprochen?«
    »Ja.«
    »Sie konnten sein Gesicht sehen.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Er trug eine Baseballkappe und hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Außerdem hatte er eine Sonnenbrille auf.«
    »Aber Sie haben erkannt, wer es war.«
    »Mir ist aufgefallen, dass ich die Stimme kannte.«
    »Das heißt, Sie hatten schon früher mal mit dem Mann gesprochen.«
    »Ja.«
    »Können Sie mir seinen Namen nennen?«
    »Nein. Aber Sie werden den Namen unschwer ermitteln. Ich vermute, es ist einer Ihrer Leute.«
    »Sie müssten mir zumindest sagen,

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